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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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verbringen.
    „Ich sehe dich dann später, Mummy“, sagte Annie liebevoll.
    „Keine Frage, dass wir uns später sehen“, gab Tilly mit einem vielsagenden Blick in Lucs Richtung zurück.
    Bei dieser Antwort stöhnte Annie innerlich. Die meisten Menschen tendierten dazu, ihre Mutter wegen der natürlichen Art und ihrer manchmal frappierenden Offenheit zu unterschätzen. Doch da sie Tilly selbst dabei geholfen hatte, ihr kleines Unternehmen aufzubauen, wusste Annie nur zu gut, wie scharfsinnig und gerissen sie sein konnte. Kein Zweifel, dass ihr die Ähnlichkeit zwischen Oliver und Luc aufgefallen war und sie daraus ihre eigenen Schlüsse gezogen hatte.
    „Keine Frage“, stimmte sie ergeben zu. „Kommst du, Luc?“
    Schweigend ging er an ihr vorbei zu dem Bett. Wie mochte es sich für ihn anfühlen, seinen Sohn zum ersten Mal leibhaftig zu sehen? Annie konnte es sich nur schwer vorstellen.
    Luc konnte kaum atmen. Sein Herz lag bleischwer in der Brust, als er auf die kleine, ruhige Gestalt hinabsah, die ihm unter dem weißen Laken in dem riesigen Krankenbett beängstigend zerbrechlich erschien. Oliver trug eine dicke Bandage um den Kopf, doch was Luc von den weichen dunklen Locken und den kindlichen Gesichtszügen sehen konnte, erinnerte ihn an sich selbst im gleichen Alter. Die runde Stirn und ebenso runden Pausbäckchen wiesen ihn als Kleinkind aus, doch das feste Kinn sprach jetzt schon von Energie und Durchsetzungsvermögen. Auf dem bunten Pyjama tummelten sich gefleckte und schwarze Ponys, und Olivers kräftige braune Händchen ruhten entspannt ausgestreckt wie kleine Seesterne auf der Decke.
    Sein Sohn! Sein eigen Fleisch und Blut!
    Annie, die Luc bewusst einige private Momente hatte gönnen wollen, trat jetzt ruhig ans Bett heran und schaute ebenfalls auf Oliver hinunter. Innerlich zitterte sie immer noch vor Erleichterung, ihren Sohn in einigermaßen stabiler Verfassung angetroffen zu haben. Und ihn in die Arme schließen zu dürfen.
    Außerdem war sie glücklich, dass er selbst offenbar viel weniger beeindruckt von dem Unfall war als sie und die anderen Erwachsenen. Bis auf eine leichte Kopfwunde, die mit ein paar Stichen hatte genäht werden müssen, schien er keine weiteren Verletzungen erlitten zu haben.
    „Er ist so klein“, murmelte Luc heiser.
    „Lass ihn das bloß nicht hören!“, warnte Annie trocken, setzte sich auf einen der beiden Stühle am Kopfende und nahm Olivers Hand in ihre. „Unser Sohn hält sich nämlich für den Mann unserer kleinen Pförtnerhausfamilie . Er findet großen Spaß daran, mich und seine Großmutter herumzukommandieren. Offensichtlich hat er die Selbstherrlichkeit seines Vaters geerbt und kommt gar nicht auf die Idee, irgendjemand könnte sich seinen Befehlen widersetzen“, fügte sie mit sanfter Ironie hinzu.
    Luc verzog keine Miene. Ohne seinen Sohn aus den Augen zu lassen, nahm er auf dem anderen Stuhl Platz. Nach einer Weile hob er den Blick und schaute Annie über den friedlich schlafenden Jungen hinweg an.
    „Erzähl mir von ihm“, bat er. „Wie viel hat er bei seiner Geburt gewogen? War er ein ruhiges Baby? Wann kam sein erster Zahn? Wann und wo hat er den ersten Schritt gemacht?“
    Es gibt so viel, was Luc über seinen Sohn nicht weiß, dachte Annie mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Wie viele Stationen in seinem Leben hatte er versäumt, weil sie sich entschieden hatte, ihm Olivers Existenz vorzuenthalten und sich bewusst nicht auf die Suche nach dem Vater ihres Kindes zu machen?
    Das nagende Schuldgefühl in ihrem Innern trieb Annie an, in der nächsten Stunde möglichst viel von dem Versäumten nachzuholen. Ab und zu wurden sie von einer Krankenschwester unterbrochen, die zwischendurch nach dem kleinen Patienten sah, doch dazwischen erzählte Annie alles, woran sie sich aus den dreieinhalb Lebensjahren ihres Sohnes noch erinnern konnte.
    „Er geht also in einen öffentlichen Kindergarten?“, fragte Luc irgendwann mit erhobenen Brauen.
    Augenblicklich versteifte sich Annie. „Ich habe dir doch bereits erklärt, wie viel mir daran liegt, dass er ein möglichst normales, freies Leben führen kann.“
    „Was den Besuch einer Spielgruppe im nächstliegenden Ort beinhaltet?“
    Annie runzelte die Stirn. „Ja.“
    „Drei Tage in der Woche.“
    „Soll heißen?“, fragte sie wachsam.
    „Irritiert es die anderen Kinder gar nicht, dass sein Nachname identisch mit dem Namen der Stadt ist, in der sie leben?“
    „Ich weiß nicht, worauf du

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