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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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lang genug für dich ist. Und wahrscheinlich hättest du es im Bürgerhaus wärmer. Oder vielleicht würdest du lieber bei jemand anderem schlafen.“ Sie presste die Lippen zusammen.
    „Versuchst du gerade, mir deine Couch auszureden?“
    „Gute Frage.“ Sie zögerte. „Ich… möchte nicht, dass sich so etwas wie heute Morgen wiederholt.“
    „Ich auch nicht.“ Er wollte kein zweites Mal erleben, dass sie vor ihm zurückwich, als hätte er ihr Angst gemacht.
    „Dann ist es ja gut. Überleg es dir. Das mit der Couch, meine ich.“ Sie ging hinein und schloss die Tür. Aber sie verschloss sie nicht.
    Er nahm eine weitere Zigarette aus der Schachtel, die er zusammen mit den Kerzen, den Batterien und dem Gas gekauft hatte.
    Er senkte den Kopf vor der Brise und steckte sie an. Er schob die Füße in den Sand. Hinter ihm bewegte sich die Plastikplane vor Annies Badezimmerfenster im Wind.
    Seit zwei Tagen war er jetzt auf der Insel. Lange genug, um sie so schnell wie möglich wieder verlassen zu wollen.
    Aber hinter ihm, in einem kleinen Strandhaus, das schon in seiner Kindheit hier gestanden hatte, lebte eine Frau, die ihm noch heute so mühelos unter die Haut ging wie früher.
    Es war nicht die Insel, die ihn ruhelos machte, das wusste er. Es war Annie.
    Logan saß da, bis die Zigarette zu Asche verglüht war und sich Wolken vor den Mond geschoben hatten.
    Sam hatte ihm ein Bett angeboten. Vielleicht sollte er es annehmen.
    Aus alter Gewohnheit vergrub er die Kippe im Sand. Dann stand er auf und öffnete leise die Glastür.
    „Das am Grillplatz war keine Show, die ich für dich veranstaltet habe.“ Ihre Stimme kam aus der Dunkelheit, als er eintrat.
    „Ich dachte, du bist längst im Bett.“
    „Nein.“ Er hörte, wie sie ein Streichholz anriss, dann zündete sie die Kerze an, die vor ihr auf dem Couchtisch stand. „Ich weiß nicht, was du gesehen hast. Oder zu sehen geglaubt hast. Ich dachte jedenfalls, ich sei allein“, sagte sie mit Nachdruck. „Falls du also jemanden suchst, der dir einen Striptease vorführst, solltest du dich woanders umsehen.“
    Selbst im matten Schein der Kerze war nicht zu übersehen, wie verkrampft sie war. Mit beiden Händen hielt sie den Bademantel fest.
    Natürlich hatte er jede einzelne ihrer hastigen Bewegungen am Grillplatz gesehen. Er hatte die Funken gesehen, die aufstoben, als sie das Feuer schürte.
    Er hatte im rötlichen Schein der Flammen gesehen, wie sie erst ein Bein, dann das andere entblößte. Wie sie sie wusch und abtrocknete. Wie anmutig sie den Rücken krümmte, um das Sweatshirt über den Kopf zu ziehen.
    Nichts daran war verführerisch gewesen.
    Trotzdem hatte er den Blick nicht davon losreißen können.
    „Nun?“ Ihre Stimme zitterte.
    „Ich habe nichts gesehen“, log er.
    Sie räusperte sich. „Das ist gut. Ich hole dir eine Decke und ein Kissen. Du… hast doch vor, hier zu schlafen?“
    „Ja.“
    Sie ging rasch hinaus und kehrte mit dem Bettzeug zurück. „Ich hoffe, du hast es warm genug.“
    „Kein Problem.“ Zum Glück ahnte sie nicht, was in dieser Nacht wirklich sein Problem sein würde.
    „Okay.“
    Sie war so nah, dass er ihren milden Duft wahrnehmen konnte.
    „Dann Gute Nacht, Logan.“
    Wenn sie jetzt nicht sofort ging, würde er sie berühren müssen.
    „Ich möchte mich auch noch waschen, Annie. Mit heißem Wasser. In der Küche.
    Ich schlage vor, du bleibst in deinem Zimmer – es sei denn, du willst etwas sehen, das du lieber nicht sehen willst.“
    Sie öffnete die Lippen und strich sich über das Haar, das sie zu einem Zopf geflochten hatte.
    „Annie…“
    Sie ergriff die Flucht.
    Noch vor dem Morgen suchte ein neues Gewitter die Insel heim.
    Ein lauter Donnerschlag ließ Annie aus dem Schlaf hochfahren. Noch bevor er verhallt war, schlug sie die Decke zurück und rannte aus dem Zimmer.
    Riley war wach, als Annie hereinkam. „Großartig.“ Das Mädchen ließ sich zurückfallen. „Ich dachte schon, ich hätte es nur geträumt.“
    „Vielleicht wird es dieses Mal nicht so schlimm“, erwiderte Annie hoffnungsvoll.
    Das Fenster neben Rileys Bett hatte keine Vorhänge. Ein Blitz zuckte über den Himmel.
    „Ich will nicht in der Badewanne schlafen.“ Riley zog sich die Decke über den Kopf.
    „Unsere unverwüstliche Jugend.“
    Logans belustigte Stimme ließ Annie herumfahren. Er stand in der Tür. Als es erneut blitzte, stellte sie erleichtert fest, dass er nicht nackt war. Natürlich hatte er genug Zeit zum Waschen

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