Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anonym - Briefe der Lust

Anonym - Briefe der Lust

Titel: Anonym - Briefe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
zwischen ihren geöffneten Schenkeln, ihr Kopf fällt in den Nacken, als die Erregung sie übermannt, während sie sich selbst zum Höhepunkt bringt.
    Er sieht mir beim Zuschauen zu. Seine Hände pressen sich gegen meine Brust, direkt über meinem Herzen. Mir ist der Atem in der Kehle steckengeblieben, und jetzt strömt er heraus, langsam und still. Er soll nicht mitbekommen, dass ich die Luft angehalten habe.
    „Machst du das auch?“
    Ich reiße meinen Blick vom Fernseher los und sehe ihn an.
    „Was?“
    Er zuckt mit dem Kinn in Richtung Bildschirm. Dort läuft inzwischen eine andere Szene, aber ich weiß, was er meint. „Das. Tust du es?“
    „Mich anfassen? Es mir selbst besorgen?“ Ich rutsche mit dem Rücken höher an der Armlehne der zerschlissenen Couch hinauf, die seine Eltern in den Keller verbannt haben. Eine Katze hat ihre Krallen daran geschärft, ein Hund hat sein Bein daran gehoben. Wir haben ungefähr tausend Mal auf den fadenscheinigen Polstern gevögelt, vielleicht auch nur zehn Mal.
    Er lehnt sich zurück. Die oberen Knöpfe seines Hemds sind geöffnet. Ich war diejenige, die das erledigt hat. Der Gummizug seiner Boxershorts schaut oben aus seinen Jeans heraus. Unter dem Denim habe ich vor wenigen Augenblicken seinen pochenden Schwanz gespürt. Hart und heiß.
    Ich kenne ihn inzwischen, wenn auch nicht so gut, wie ich ihn letztendlich noch kennenlernen werde. Er kennt mich nicht sehr gut und wird mich auch nie kennen. Doch das hier ist anders, seine Schüchternheit, als er mit der Hand durch seine wirren Haare fährt und dabei grinst.
    „Ja. Genau“, erklärt er.
    „Machst du es?“ Ich ziehe den Saum meines Sweaters hinunter und verschränke die Arme vor dem Bauch.
    Er lacht leise. Ich kenne ihn seit Jahren, seit der Grundschule. Ich habe ihm dabei zugesehen, wie er zum Mann wurde. Sein Lachen klingt wie das eines Mannes, sehr tief und brummig. Rau.
    „Na klar“, sagt er. „Alle Kerle machen es.“
    „Und du glaubst nicht, dass es auch alle Mädchen machen?“
    „Ich will nicht wissen, was alle Mädchen tun. Ich frage nur dich“, betont er.
    Er weiß, wie man mich nehmen muss. Und weil ich gern daran glauben will, dass ich das einzige Mädchen bin, über das er nachdenkt, beantworte ich seine Frage ehrlich. Später werden wir beide lügen.
    „Ja. Ich mache es.“
    Er räuspert sich. „Wirklich? Ich meine, du …“
    „Willst du wissen, ob ich wichse? Masturbiere? Meine Muschi verwöhne?“ Ich nehme an, ich versuche, ihn zu schockieren. Ihn zum Erröten zu bringen. Er gehört nicht zu den Typen, die rot werden.
    „Nennst du es so?“ „Wie nennst du es?“
    Wir flüstern, obwohl seine Eltern zwei Stockwerke über uns schlafen, und wir uns bisher niemals die Mühe gemacht haben, unsere Stimme zu senken, wenn wir über irgendetwas redeten. Er beugt sich vor, und ich lehne mich ihm ebenfalls entgegen. Er riecht ganz leicht nach Rasierwasser und viel stärker nach Weichspüler. Seine Mutter wäscht seine Wäsche. Meine kümmert sich nicht um meine Klamotten.
    „Mir einen runterholen, denke ich mal.“
    „Ich nenne es überhaupt nicht irgendwie“, gestehe ich. „Ich mache es einfach.“
    „Wie oft?“
    Ich lache und sehe auf den Bildschirm, um mir Kraft zu holen. Das Paar im Film fickt an einem Ort, der aussieht wie ein Glockenturm. Sie zerren an ihren Kleidern, während sie sich gegenseitig ausziehen.
    „Wann immer mir danach ist.“
    Er lacht. „Und wie oft ist dir danach?“
    Ich will ihm nichts von den Nächten erzählen, die ich mit anderen Jungen verbracht habe, die mich heiß gemacht haben, ohne mir dann Befriedigung zu verschaffen. Oder von den Büchern ohne Umschlag, die ich heimlich aus dem Regal der Familie am Ende der Straße nehme, die mich dafür bezahlen, dass ich auf ihre Kinder aufpasse, wenn sie beim Bowling sind. Aus diesen Büchern habe ich viel mehr über Sex gelernt, als mir jemals ein Junge beigebracht hat. Bis auf ihn jedenfalls.
    „Ist dir jetzt danach?“, erkundigt er sich, als er begreift, dass ich seine Frage nicht beantworten werde.
    „Ob mir jetzt danach ist zu kommen?“
    Er hat es mir schon mit den Händen gemacht, hat seinen Schwanz in mich hineingeschoben, seinen Mund auf meinen Mund gelegt und auf meinen Körper. Bei ihm bin ich schon oft gekommen. Aber nicht immer.
    „Würdest du es jetzt tun?“, fragt er. „Während ich zusehe?“ Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nur, dass ich ihm alles geben will, worum er mich bittet,

Weitere Kostenlose Bücher