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Anonym - Briefe der Lust

Anonym - Briefe der Lust

Titel: Anonym - Briefe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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und einige Dinge, um die er mich nicht gebeten hat. Ich nicke.
    Er lehnt sich an die gegenüberliegende Armlehne der Couch. Ich bin nicht sicher, ob er mich im flackernden Licht des Fernsehers, das schwarze Schatten auf mich wirft, sehen kann. Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt will, dass er mich ohne die schützenden Schatten sieht.
    Ich habe es nie zuvor getan, wenn jemand dabei war, und zuerst bin ich nicht sicher, wie ich anfangen soll. Wenn ich allein in meinem Schlafzimmer bin, schließe ich die Tür ab und lasse in der Dunkelheit leise Musik laufen. Ich bin entweder nackt oder trage nur ein Höschen und ein T-Shirt. Nun muss ich irgendwie mit meinen Jeans, dem Pullover, dem Slip und dem BH fertig werden. Ich fange an, indem ich durch die Wolle meine Brüste berühre, nicht weil ich das normalerweise beim Masturbieren tue, sondern weil ich glaube, dass er das von mir erwartet. Und indem ich es mache, gewinne ich Zeit, um Mut für das zu sammeln, was noch kommen wird.
    Der leise Ton, den er ausstößt, zeigt mir, dass ich richtig entschieden habe. Meine Hände erscheinen mir auf meinen Brüsten klein, die Brüste voller als in seinen großen Handflächen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich sie zuletzt auf diese Weise angefasst habe, wiegend und reibend und dabei in die Nippel kneifend, damit sie hart werden. Der Pullover ist zu dick dafür, also beuge ich mich nach vorn, bis ich ihn über den Kopf ziehen kann.
    Wieder kommt ein unterdrückter Laut aus seiner Richtung, und ich beiße mir auf die Unterlippe. Meine Fingerspitzen tasten sich um die Rundungen meiner Brust, über die Spitzen und die Seide meines besten BHs. Des Büstenhalters, den ich bei jedem Date trage. Er ist von Victoria’s Secret, und ich habe ihn von dem Geld gekauft, das ich mit Babysitten verdient habe. Unter dem teuren Stoff und den Metallbügeln, die die Brüste hochschieben, pochen meine geschwollenen Nippel.
    Meine Handflächen gleiten über die glatte Seide. Als meine Daumen über die harten, spitzen Erhebungen streichen, drücke ich meine Zähne fester auf meine Lippe. Das weiche Fleisch gibt nach. Es tut noch nicht weh, aber wenn ich nicht damit aufhöre, werde ich bald Blut schmecken.
    Ich schließe die Augen, weil es einfacher ist, so zu sein, wie er mich gern hätte, wenn ich ihm nicht dabei zusehe, wie er mir zusieht. Außerdem ist es dann dunkel um mich herum, wie ich es gewohnt bin und gern habe, wenn es um diese Dinge geht. Ich spüre meine Haut, die weicher ist als der BH, der schon sehr oft gewaschen wurde und trotz seines Preises nicht für die Ewigkeit gemacht ist.
    Ich träume mich fort.
    Fort aus diesem Keller, wo es immer ein bisschen nach nassem Hund riecht, obwohl sein Hund schon vor Jahren gestorben ist. Fort von ihm, dem Jungen auf der Schwelle zum Mann, der mir zusieht. Sogar fort vom Fernseher und dem Film, der dort in der Ecke läuft, obwohl mit seinen Bildern das hier angefangen hat.
    Ich träume mich an den Ort, wo alles schön ist und ich an nichts anderes denken muss als daran, wie meine Fingerspitzen an den Seiten meines Körpers entlanggleiten. Wie sie über meinen Bauch streichen, der nie flach genug ist, ganz gleich, wie viele Situps ich mache oder wie viele Mahlzeiten ich auslasse. Der Metallknopf an meinen Jeans ist weder kalt noch warm, er hat dieselbe Temperatur wie meine Haut. Als ich das erste Mal mit meinen Fingern darüber streiche, finde ich ihn nicht, obwohl ich die Gürtelschlaufen daneben spüre.
    Erst einmal lasse ich den Knopf aber zu und schiebe, ohne ihn zu öffnen, meine Hand vorne in die Hose. Mein Höschen ist bereits feucht von der Stunde, die wir schon auf der Couch verbracht haben. Manchmal – und das würde ich ihm niemals verraten, ganz gleich, was ich jetzt gerade vor seinen Augen tue – wird meine Muschi schon nass, bevor wir auch nur angefangen haben, uns zu küssen. Manchmal, wenn ich mich dusche, um mich auf ein Treffen mit ihm vorzubereiten, mache ich das, was ich jetzt auch mit meinen Händen tue: Ich streichle mich am ganzen Körper und stelle mir vor, es wären seine Finger, die mich berühren. Manchmal verbringe ich das ganze Date – den Film, das Abendessen, das Bowling, was auch immer wir tun – nur damit, darauf zu warten, dass es vorüber ist, damit wir zu diesem Teil kommen. Zur Couch, dem Rücksitz. Zu seinen Händen auf meinem Körper und seinem Mund auf meinen Lippen. Seinem Schwanz in mir.
    Ich stöhne laut auf, als mein Finger die kleine Erhebung

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