Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
antares

antares

Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
beste zu sein. Eine asphaltierte 6400-Fuß-Rollbahn. Hieß Ojito. Die Detaildarstellung zeigte, daß vermutlich die Straße an dieser Steile nur etwas verbreitert und ausgebaut worden war, um gleichzeitig als Start- und Landebahn für Flugzeuge zu dienen. Solche Rollbahnen gab es in Mexiko überall in Gegenden, wo man gelegentlichen Zugang aus der Luft brauchte, aber keinen Platz hatte, um gleich einen ganzen Flughafen zu bauen. Ojito lag hundert Meilen Nordwest von seinem eigentlich vorgesehenen Landeplatz. Das bedeutete in diesem unwegsamen Gelände eine Wartezeit von mehreren Stunden.
    Aber nachdem die Entscheidung einmal getroffen war, rief er seine Leute über die Spezial-UKW-Frequenz. »Hallo, Kramer, hier Maraklow. Kommen.«
    Es knackte, er filterte das Rauschen weg. Nichts. Mehr als zweihundertfünfzig Meilen bis Laguna de Santiaguillo. Vielleicht hörten sie ihn wegen der Berge überhaupt nicht.
    »Hallo, Maraklow, hier Kramer. Wir hören. Willkommen, Sie haben es geschafft.«
    Zum erstenmal überließ sich Maraklow dem aufsteigenden freudigen Gefühl, das er gar nicht für möglich gehalten hatte.
    »Hören Sie zu, Kramer. Planänderung. Neue Landebahn Gitterkoordinaten Kilo-Victor-Fünf-Eins-Fünf, Lima-Alpha Eins-Drei-Sieben. Situation kritisch. Ende.«
    »Verstanden. Wir haben Ihren Flug verfolgt. Wir sind in der Luft und treffen Sie am mitgeteilten Ort. Sie sind fast schon da.
    Ende.«
    Der blaue Dienstwagen hielt bremsenquietschend keine zwei Meter vor der Nase des Gepard . General Elliott, der selbst gefahren war, sprang heraus, blieb hinter der offenen Tür stehen und fuhr sich mit dem Daumen über den Hals. Er sah sauer aus. Hal Briggs stieg drüben auf der Beifahrerseite aus. Er hatte wieder seine Ohrenschützer auf und die Uzi-MP in den Händen. McLanahan sah ihn den Kopf schütteln. Er wirkte ganz so, als sei er willens, in seiner hellen Wut dem Gepard die Reifen kaputtzuschießen.
    »Stellen Sie ab, J.C.«, sagte McLanahan.
    J.C. brummelte was in seinen Bart, als er die nötigen Handgriffe tat. »Triebwerk aus, Strom an.«
    »Triebwerk aus. Bremsen. Außenstrom an. Klar zur Reinigung«, wiederholte der Computer.
    »Klar zur Reinigung«, vollendete auch J.C. Eines nach dem anderen gingen die Triebwerke zehn Sekunden lang auf achtzig Prozent Leistung zurück und dann ganz aus. McLanahan schaltete jedoch Geräte und Ausrüstung nicht ab, sondern ließ sie auf Bereitschaft, um jederzeit sofort fertig zu sein, falls sie doch Startfreigabe bekamen. Bald war nur noch der externe Stromgenerator zu hören, sonst nichts mehr. Briggs steckte seine Uzi weg, Elliott kam zur Einsteigleiter an der linken Seite des Gepard, schob Sergeant Ray Butler unsanft zur Seite und kletterte mühsam hinauf.
    »Wohin, zum Teufel, möchten Sie? Sind Sie übergeschnappt?«
    »Sie wissen ganz genau, wohin«, antwortete McLanahan gelassen.
    »Haben Sie das angeordnet?«
    »Ja.«
    Elliott starrte zuerst ihn an, dann den lärmenden Stromgenerator unten. »Stellen Sie das blöde Ding ab.«
    »Lassen sie's an«, sagte McLanahan zum Sergeant.
    Elliott hämmerte seinen gestreckten Zeigefinger zuerst auf Powell, dann auf McLanahan. »Daß Sie verrückt sind, ist mir ja bekannt. Aber Sie. Patrick, gehen jetzt zu weit. Was soll das?
    Weil James ein Flugzeug entführt hat, wollen Sie's ihm jetzt nachmachen? Um quitt zu werden?«
    »Kommen Sie mir nicht damit, General. Sie werden mir doch nicht im Ernst sagen wollen, daß Sie nicht verstehen können, was ich hier versuchen möchte?«
    »Patrick«, sagte Elliott, «der Dream Star ist in diesem Moment weiß Gott wo. Das ist jetzt Sache der Luftverteidigung, ihn abzufangen oder runterzuschießen oder was weiß ich. Wir können nichts mehr tun.«
    »Einen Dreck, Brad. Wir schnappen uns den Mistkerl.«
    Die Veränderung, die mit McLanahan vorgegangen war, war ziemlich verblüffend, aber doch auch irgendwie vertraut. Das war der alte McLanahan. Eigensinnig, dickschädlig, trotzig.
    Nicht zuletzt deshalb hatte er doch von Anfang an eine Schwäche für den damals noch jungen Navigator gehabt. Und der Bursche war ja auch ein echter Profi. Aber der Abschuß des Old Dog und der Anblick von Wendy Tork - oder vielmehr, wie er selbst grade eben erst von Hal erfahren hatte, Wendy Tork McLanahan -, halbtot in den Trümmern der Megafestung , hatte ihn wieder ganz zu dem gemacht, der er immer schon gewesen war.
    »Er hatte lediglich so viel Treibstoff getankt«, hörte er ihn sagen, »daß er bis Mexico

Weitere Kostenlose Bücher