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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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provisorische Versiegelung und tragbare Gerate verwenden. Wenn wir alles belüftet, beleuchtet und geheizt haben, können Sie, Martha und Tony Lattimer anfangen, systematisch und bequem zu arbeiten, und ich werde Ihnen jede Unterstützung geben, die ich bei der sonstigen Arbeit erübrigen kann. Das ist eine der tollsten Sachen, diewir bisher gefunden haben.«
    Etwas später kam Tony Lattimer mit seinen Begleitern in den siebten Stock hinunter.
    »Ich verstehe das überhaupt nicht«, begann er, als er bei ihnen angelangt war. »Dieses Gebäude ist nicht in der Weise geplündert worden wie die anderen. Stets scheint es so gewesen zu sein, daß man von unten nach oben geplündert hat, aber hier haben sie offenbar die oberen Etagen zuerst geplündert. Alle bis auf die oberste. Ich habe übrigens herausgefunden, was dieses konische Ding ist. Es ist ein Wind-Rotor, und darunter befindet sich ein Stromerzeuger. Dieses Gebäude hat seine Elektrizität selbst erzeugt.«
    »In welchem Zustand sind die Generatoren?« fragte Penrose.
    »Nun, natürlich ist alles voller Staub, den es unter dem Rotor hereingeweht hat, aber er sieht aus, als sei er in recht guter Verfassung. Mensch, ich wette, das ist es! Sie hatten Strom, also benutzten sie die Fahrstühle, um das Zeug herunterzuholen. Genau das haben sie getan. Trotzdem scheinen einige Etagen über uns nicht berührt worden zu sein.« Er unterbrach sich für einen Moment; hinter seiner Sauerstoffmaske schien er zu grinsen. »Ich weiß nicht, ob ich es vor Martha erwähnen sollte, aber zwei Stockwerke höher sind wir auf einen Raum gestoßen – es muß die Handbücherei einer Abteilung gewesen sein –, der an die fünfhundert Bücher enthielt.«
    Der Lärm, der ihn wie das Kreischen eines Papageis unterbrach, war nur Ivan Fitzgeralds Lachen durch seinen Helmlautsprecher.
    Das Mittagessen in den Hütten wurde eine hastige Mahlzeit unter dem Geschnatter erregter, mit vollem Munde geführter Gespräche. Hubert Penrose und seine nächsten Untergebenen hatten sich ihr Essen geschnappt und sich zu einer Beratung an einem Ende des Tisches zusammengedrängt; am Nachmittag wurde die Arbeit an allen anderen Objekten eingestellt, und die etwas über fünfzig Männer und Frauen der Expedition konzentrierten ihre Anstrengungen auf die Universität. Um die Mitte des Nachmittags war der siebte Stock vollständig untersucht, fotografiert und skizziert, die Wandgemälde in der quadratischen Zentralhalle waren mit schützenden Zeltplanen abgedeckt, und Laurent Gicquel war mit seiner Mannschaft zur luftdichten Versiegelung eingezogen und bei der Arbeit. Man hatte beschlossen, die Zentralhalle an den Eingängen zu versiegeln. Der franko-kanadische Ingenieur brauchte fast den ganzen Nachmittag, bis er alle Belüftungskanäle gefunden und plombiert hatte. Man fand einen Aufzugschacht an der Nordseite, der direkt bis zum fünfundzwanzigsten Stock reichte; er sollte als Zugang zum oberen Teil des Gebäudes dienen. Ein anderer Schacht sollte vom Zentrum aus die unteren Etagen versorgen. Niemand schien bereit, den alten Aufzügen zu trauen; es dauerte bis zum nächsten Abend, bis zwei Fahrkörbe und die nötige Maschinerie in den Maschinenwerkstätten an Bord des Raumschiffes hergestellt und mit einer Landerakete heruntergeschickt werden konnten. Währenddessen wurde die Luftabdichtung beendet, der atomar-elektrische Energiekonverter und die Sauerstoffgeneratoren wurden aufgestellt.
    Am nächsten Tag, ungefähr eine Stunde vor Mittag, befand sich Martha gerade im unteren Kellergeschoß, als ein paar Raumflottenoffiziere aus dem Fahrstuhl stiegen und zusätzliche Beleuchtung mitbrachten. Sie benutzte immer noch ein Sauerstoffgerät; es dauerte einen Augenblick, bevor sie merkte, daß die Neuankömmlinge keine Masken trugen und daß einer von ihnen rauchte. Sie nahm ihren eigenen Helmlautsprecher, Kehlmikrophon und Maske ab, schnallte den Sauerstofftank-Tornister ab und atmete vorsichtig. Die Luft war kühl und der Geruch modrig-scharf von Alter – der erste marsianische Duft, den sie roch – aber als sie eine Zigarette ansteckte, brannte das Feuerzeug hell und stetig, und der Tabak fing Feuer und brannte gleichmäßig.
    Die Archäologen, viele andere zivile Wissenschaftler, einige Raumflottenoffiziere und die beiden Nachrichtenkorrespondenten, Sid Chamberlain und Gloria Standish, zogen an diesem Abend ein.
    Sie stellten in leeren Räumen Feldbetten auf, installierten Elektroherde und einen Kühlschrank

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