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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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dass er bald nach Hause musste. So aufregend dieser Kongress auch war, und so gerne er den ganzen Tag geblieben wäre. Für sechzehn Uhr war er mit Uli zum Mathelernen verabredet. Und das hatte heute absoluten Vorrang! Noch höchstens eine Stunde, dann würde er den Heimweg antreten. Aber ohne Uhr? Wie sollte er die Stu n de messen?
    Während Anton noch grübelte, war Oskar ein Stück vorgerannt und hatte ein paar Lakritzschnecken besorgt. Dazu teilten sie sich eine Universal-Kartoffel, die genau danach schmecken sollte, woran man gerade dachte.
     
    Als sie aufgegessen hatten, und noch darüber diskutie r ten, ob die Kartoffel eher nach Heringssalat oder Schok o torte geschmeckt hatte, waren sie in der Abteilung Parfüm-Zauberei angekommen. Hier gab es jeden Duft zu erwe r ben, den man sich nur vorstellen konnte. Von einfachen Liebesdüften mit den Namen Flora Infatuata oder Odum Amorosum , Erfrischungsdüften der Linie Eau de Scha b rack für die betagte Dame von Welt, bis hin zum Duft des Erfolges oder dem Duft des Geldes, der irgendwie schi m melig roch. Sogar für die pelzigen Besucher war etwas dabei: „Flora Animala “, das Anton an den Geruch des Hamsterkäfigs zu Hause erinnerte.
    Zu Hause. Anton bekam ein schlechtes Gewissen. Langsam wurde es wirklich Zeit, an den Rückweg zu de n ken!

Verhexte Begegnungen
     
    Aber Antons schlechtes Gewissen bekam keine Gel e genheit, sich weiter zu entfalten. Denn Oskar zog aufg e regt an seinem Ärmel und deutete auf eine Tribüne, die neben den Parfüm-Ständen aufgebaut war. Offensichtlich fand hier gerade etwas Spannendes statt. Es wimmelte von Zuschauern.
    Und es hatte sich hoher Besuch eingefunden. Professor Lummerlich persönlich stand am rechten Rand vor der Erhebung. In seiner Begleitung zwei Pagen, die ihm den langen, goldbestickten Mantel hielten.
    Auf der Tribüne waren allerlei Plakate und Schilder aufgestellt, auf denen in großen Druckbuchstaben und in allen Variationen das Wort „Ultra 2000“ prangte. Mal in Neonfarbe, mal in reflektierenden Leuchtbuchstaben. S o gar über der Tribüne in der Luft blinkte das Wort quasi aus dem Nichts immer wieder auf. Dazwischen schwebten kleine Miniatur-Zeppeline, die bis in die Kuppel des Saals hochstiegen, und hinter sich flatternde Plakate herzogen mit Werbebotschaften wie „1000 Jahre Schönheits-Forschung“, „Ultimative Lifting- Wirkung“ oder „Geld-zurück-Garantie“. Auf der Mitte der Bühne waren wucht i ge Riesen-Creme- Tigel aufgestellt, allesamt in rosa und ebenfalls mit den Worten „Ultra 2000“ beschriftet. Dan e ben posierten hübsche, junge Damen in rosa Kostümchen.
    „Was für ein Spektakel“, staunte Anton. Oskar nickte. Bevor er noch etwas sagen konnte, ging plötzlich eine laute Musik an, die Anton ein bisschen an „ We are the Champ i ons“ erinnerte. Vor der Bühne kam ein großes Gedränge auf, und ein Blitzlichtgewitter erhellte den Saal. Auf der Tribüne stieg heller Rauch auf, und aus dem Nichts trat daraus eine große, elegante Dame hervor.
    Sie war ganz in Schwarz gekleidet. Ein langer, eng g e schnittener schwarzer Mantel reichte ihr bis zu den Kn ö cheln, und endete oben in einem auffällig großen, aufg e stellten Kragen. Dazu trug sie ein Paar hochhackige, schwarze Stiefel und einen dünnen Spazierstock mit si l bernem Löwenknauf. Wohl eher ein Modeaccessoire als eine Gehhilfe, dachte Anton. Denn die Dame sah ausg e sprochen vital aus. Ihre hellen Platinhaare waren zu einem modischen Kurzhaarschnitt hochgeföhnt. Wie alt sie wohl sein mochte? Anton vermochte es nicht zu schätzen. Egal wie alt – sie sah jünger aus als sie war.
    Die schwarzgekleidete Dame warf einen Blick in die Menge, und ihr rotgeschminkter Mund verzog sich zu einem kühlen Lächeln. „Meine Damen, meine Herren. Was für ein Empfang. Ich danke Euch!“  Sie schritt zur Mitte der Bühne und blieb neben einem der Riesen-Creme- Tigel stehen.
    Ihre Miene verfinsterte sich. „Meine Freunde, das Alter ist unser Feind. Es beugt uns, es grämt uns. Es präsentiert sich in seiner grässlichsten Fratze, raubt uns unsere Frische und Zuversicht. Raubt uns unseren Stolz, unsere Wü r de…Aber ich sage Euch, die Tage des Alterns sind gezählt! Wir beugen uns nicht mehr vor dem Alter, das Alter beugt sich vor uns!“ Zustimmende Bravorufe erschallten aus der Menge. „Auch dieses Jahr freue ich mich, zum Anlass des Kongresses eine Neuheit aus meinem Forschungslabor präsentieren zu können.“
    Eine der

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