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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schuhe der wandernden Männer.
    »Willst du hierbleiben?« fragte Suko seinen Begleiter.
    Verbissen schüttelte Ghamal den Kopf. Er wollte nicht, sondern weiterhin mitgehen. Er zeigte Suko das Messer. »Damit werde ich noch einige erledigen.«
    Suko duckte sich. Ghamal tat es ihm nach. Beide wollten erst so spät wie möglich entdeckt werden, falls sie überhaupt beobachtet wurden, denn eigentlich deutete nichts darauf hin.
    Die aus dem Sand ragenden glatten Grabmauern wiesen keine Öffnungen auf. Fenster und Luken besaßen diese Gräber nicht. Wohl aber einen breiten Eingang.
    Den sah Suko.
    Aber auch, wie er sich schloß.
    Als würde er von unsichtbaren Händen geschoben, so glitt er in die Lücke hinein und schloß sie dabei auch fugendicht. Suko konnte nichts machen, er war zu weit entfernt, und so ballte er vor ohnmächtiger Wut die Hände.
    »Wenn sie da jetzt drin sind, kriegen wir sie nicht mehr raus!« Das sagte Ghamal, aber Suko fuhr wütend zu ihm herum.
    »Rede nicht so einen Unsinn!«
    »Aber wie willst du hinein?«
    »Der Professor hat es auch geschafft.« Mit diesem Gedanken beschleunigte der Chinese seine Schritte. Er hatte lange genug gezögert, jetzt wollte er den offenen Kampf.
    Hochaufgerichtet schritt der Inspektor dem Grabmal entgegen. In seinen Augen stand ein eisenharter Wille. Er wollte es endlich zu einer Entscheidung bringen.
    Ghamal blieb zurück. Der junge Mann war vorsichtig geworden, er traute dem Frieden nicht.
    Währenddessen schritt Suko in die flache Senke hinein, wo das große Grabmal stand. Es kam ihm wie ein doppelter Bungalow vor. Hell die Mauern, von der Sonne verbrannt, die Jahrtausende hatten Steine und Lehm ausgetrocknet, und als er vor dem Eingang stand, da sah er nicht mehr, wo er sich befand.
    Fugendicht hatte sich der Eingang geschlossen.
    Suko konnte nur raten. Er ging die Strecke. Mit den Händen tastete er über den Stein. Irgendwo mußte der Professor den Eingang damals aufgebrochen haben. Noch waren die Mauern kühl von der Kälte der Nacht. Die Sonnenstrahlen brannten auf die andere Seite des Grabmals und heizten dort auf.
    »Kannst du was machen?«
    Suko drehte sich um. Ghamal stand am Rand der Senke und schaute zu dem Inspektor hinab. »Nein, sieht schlecht aus.«
    »Vielleicht an der anderen Seite.«
    »Mal sehen.«
    Dazu kam es nicht, denn Suko vernahm plötzlich ein Knirschen. Es gab nur eine Erklärung dafür. Der Eingang öffnete sich wieder. In der Tat schob sich ein großes Stück des Mauerwerks nach innen und gab eine düstere, unheimlich wirkende Höhle frei. Ein gefährliches Dunkel, das weit hinten von einem zuckenden Schein erhellt wurde, der auf Fackeln hindeutete.
    Das aber interessierte Suko nicht, denn vor ihm standen drei der gefährlichen Mumien.
    Und in ihren Klauen hielten sie Schwerter!
    ***
    In eine alte Pyramide hatte mich mein Weg bereits geführt, aber noch nie in das Grabmal eines reichen Ägypters.
    Noch standen wir im Dunkeln und konnten nichts sehen. Das allerdings änderte sich bald, denn rötlicher Lichtschimmer, vermischt mit zuckenden gelben Zungen hellte die Finsternis vor uns auf. Es gab dennoch mehr Schatten als Licht, aber wir konnten einigermaßen sehen.
    »Wo befinden wir uns hier?« flüsterte ich.
    Der Professor stand dicht neben mir und hatte die Frage verstanden.
    »Wir sind in der Kapelle«, hauchte er. »Dahinter liegen die zwei Schächte, die zu den Grabkammern führen.«
    »Und wo stand die Totenbarke?«
    »In der Grabkammer.«
    »Ist sie denn so groß?«
    »Natürlich. Durch die Schächte ist sie auch von zwei Seiten begehbar, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Dann werden wir auch dort unsere Grabplätze finden« vermutete ich und sah den Professor nicken. »Falls uns nicht zuvor noch etwas einfällt«, fuhr ich fort.
    »Und was?«
    »Da bin ich im Äugenblick überfragt.«
    Man hatte uns auf der Barke zurückgelassen. Per-nio und seine Begleiter waren im Dunkeln verschwunden. Sicher hatte der Hohepriester die Fackeln entzündet.
    Die Luft war dünn, mies und schlecht zu atmen. Eine typische Grabatmosphäre. Hinzu kam noch die stickige Wärme, die über allem lag und dafür sorgte, daß wir ins Schwitzen gerieten. Außer uns war nur der schakalköpfige Totengott Anubis auf der Barke zurückgeblieben. Wobei ich mit der Bezeichnung Anubis vorsichtig sein mußte, denn in dieser Figur steckte nur ein Teil des Geistes und erfüllte ihn. Die Augen starrten uns an. Keine Sekunde ließen sie uns aus ihrem Blick. Er

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