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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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einander anbellten, blockierten den Zugang. Einer der Hundebesitzer hatte einen Bart, der bis zu seiner Hüfte reichte. Er war grau und verfilzt. Der andere war ein dünner Punk mit Aknepusteln im Gesicht und gestreiften Leggins, der eine Obdachlosenzeitung verkaufte. Sie zerrten an den Hundeleinen und beschimpften sich gegenseitig. Leute auf dem Weg zur Arbeit gingen an dem Durcheinander vorbei und aßen Sandwichs oder telefonierten mit ihren Handys. Im Bahnhof schrie jemand: »Fass mich nicht an mit deinen dreckigen Händen! Lass mich los, du stinkender Affe«, und drei Polizisten drängten eine Schwarze durch den Ausgang nach draußen. Sie hatte keine Schuhe an. Den Polizisten war der Helm abhandengekommen.
    Die schwarze Frau sah heruntergekommen aus, obdachlos, und schien vom Crackkonsum debil geworden zu sein. In einer Hand hielt sie die Reste eines halb aufgegessenen Baguettes. Zwei kleine Chinesinnen gingen hinter ihnen her. Sie trugen die rotweißen Uniformen einer Schnellimbisskette. Beide hatten den gleichen Gesichtsausdruck – schweigend und teilnahmslos.
    Wenn er eine Pistole gehabt hätte, dann wäre dies der richtige Zeitpunkt gewesen, um sich den Weg frei zu schießen von diesen Hunden und dem ganzen degenerierten Pack. Aber sein aufwallender Zorn vermittelte ihm nur das Gefühl von Schwäche. Er war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen.
    Als er schließlich im Bahnhofsgebäude war und es endlich geschafft hatte, die Anzeigentafel mit den Abfahrtszeiten zu fixieren, wurde ihm klar, dass er an der falschen Haltestelle war. Die Züge von King’s Cross fuhren nicht nach Birmingham. Er musste zur Euston Station. Scheiß Euston.
    Er beugte sich vor, ließ den Kopf hängen und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab, um die Wut über sich selbst und seine Orientierungslosigkeit aufgrund des Schlafmangels in den Griff zu bekommen. Es war schon so lange her, dass er London auch nur für einen Tag verlassen hatte. Und mindestens ein Jahr, seit er nach Birmingham gefahren war. Er hatte einfach vergessen, wie man hier rauskam. Aber er würde es schon noch schaffen. Er würde den ganzen Tag lang laufen, wenn es nötig war, bis er zusammenbrach oder einen Weg aus dieser Hölle fand.
    Zurück auf der Euston Road trottete er Richtung Westen. Die Euston Station war nicht weit entfernt. Sie war schon ausgeschildert. Der Himmel über ihm wurde heller. Jedenfalls war ein weißliches Schimmern in der grauen Wolkendecke zu erkennen. Sein Gesicht fühlte sich heiß an und die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Straßen, Gebäude, Lampen, Autos, verkrüppelte Bäume, Straßenschilder und Fußgänger, alles drehte sich im Kreis und wurde verzerrt. Wenn er sich jetzt hinlegte, würde er sofort ohnmächtig werden.
    Langsam, ganz langsam bahnte er sich seinen Weg durch den grellen weißen Tunnel der Straße Richtung Bahnhof. Ein jähes Gefühl von Hoffnung trieb ihn über den Rasenplatz auf den Haupteingang der Euston Station zu.
    Aber im Bahnhof fühlte er sich sofort wieder ganz schlecht. Und da kam es über ihn. Er brach in Panik aus. Inmitten der grellen weißen Lichter und des Durcheinanders von Lärm und der hin und her wogenden Menge, der herumgezerrten Taschen und der quietschenden Rollkoffer spürte er das heftige Bedürfnis, sofort wieder nach draußen zu rennen.
    Eine hallende Durchsage, die er nicht richtig verstehen konnte, listete die Verspätungen und Zugausfälle auf. Er konnte Birmingham nicht auf der Tafel mit den Abfahrten finden. Benommen und mit angestrengten Augen versuchte er über den störenden Passantenstrom hinwegzuspähen und merkte bald, dass es schon zu anstrengend war, überhaupt den Kopf zu heben.
    Er sah sich nach jemandem um, der ihm helfen konnte. Aber da war natürlich keiner. Vielleicht sollte er am Fahrkartenschalter fragen, überlegte er. Dann bemerkte er die endlose Schlange davor und beschloss, dass er besser zur Toilette gehen sollte. Aber als er gerade die Hälfte seines Wegs durch die Menge geschafft hatte, hielt er inne. Vor der rot-gelben Fassade eines Burger-King-Stands entdeckte er die Gestalt des Jungen mit der Kapuze. Er hatte die Hände tief in den Taschen seines Anoraks vergraben, und sein Gesicht war im Dunkel der Kapuze nicht zu erkennen. Aber er blickte direkt in seine Richtung.
    Ein Mann im offenen Mantel und mit schlecht gebundener Krawatte rempelte Seth an, wirbelte anschließend herum, aber nicht um sich zu entschuldigen, sondern nur um sein Gesicht zu einer

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