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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Leute wie die Freunde von Felix Hessen ja auf dem richtigen Weg. Vielleicht sind der Okkultismus und das Analysieren von Träumen die einzig wahren Methoden, um ihn zu verstehen.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Nein, Sie haben recht. Das tue ich nicht. Aber ich habe auch aufgehört, mich damit zu beschäftigen. Und nicht nur, weil ich eine so gigantische Niete gezogen habe.« Er lehnte sich zurück, legte seine Serviette auf den Tisch und seufzte. »Tatsächlich interessiere ich mich gar nicht mehr so besonders für ihn. Habe ein bisschen den Appetit verloren.«
    »Warum?«
    Miles zuckte mit den Schultern. »Er hat mich zu sehr gepackt.«
    Apryl lachte.
    »Nein, ich meine das ernst. Wenn man seine Arbeiten zu lange studiert, dann fängt man an, genauso zu denken. Ich hab Albträume davon bekommen. Das war eher eigenartig. Ich hatte das Gefühl, dass er sich mir nähert, ich aber gleichzeitig überhaupt nicht näher an ihn herankomme. Das, womit er sich beschäftigt hat, mochte ich überhaupt nicht. Und seit ich das Buch fertig habe, geht es mir viel besser. Ehrlich gesagt, wäre ich nicht besonders böse, wenn es bald vergriffen ist. Ich mag nicht so gern daran erinnert werden. Die Zeit, als ich es geschrieben habe … es war eine schwere Zeit für mich, persönlich. Ich war von anderen Dingen eingenommen, aber die Beschäftigung mit seiner Kunst war nicht sehr hilfreich. Sie hat meine Gedanken verändert. Ich wurde so eine Art Nihilist. Denn genau das ist Hessen auch gewesen. Er konnte an nichts anderes denken als ans Sterben. Verzweiflung. Die vollkommene Einsamkeit des Todes. Und seine Voraussagen über das, was danach kommt, waren gleichermaßen finster. Ich bin aber kein Masochist, Apryl.«
    Apryl dachte darüber nach, was Miles gesagt hatte. Es stimmte. Nachdem sie sich Hessens Zeichnungen angeschaut und sich längere Zeit mit ihm beschäftigt hatte, hatte sie ebenfalls das dringende Bedürfnis, sich wieder in das ganz normale Leben einzugliedern. Ins Kino zu gehen, in einem Restaurant zu essen oder unter Leute zu kommen. Seine Visionen waren extrem bedrückend. Sie fraßen einen auf. Sie waren krank. Sie brachten sie dazu, sich in ihr Inneres zurückzuziehen und morbiden Fantasien nachzuhängen.
    »Es ist wirklich schade, dass Sie nicht in London leben«, sagte Miles nach einem letzten Schluck Wein. Die Flasche war leer. Beide hatten sie jetzt violett gefärbte Münder.
    »Warum?«, fragte sie leise und senkte vorsorglich ihre Augenlider. Es war schon so lange her, dass sie die Gelegenheit gehabt hatte, sich verführerisch zu geben. Es fühlte sich gut an.
    »Weil ich Sie gern besser kennenlernen möchte. Wir könnten zusammen zu den Freunden von Felix Hessen gehen. Wir könnten uns zu einem ihrer Zusammenkünfte verabreden. Das wäre doch ziemlich romantisch.«
    Apryl kicherte. Sie hätte nichts dagegen, noch länger in London zu bleiben, wenn sie sich öfter mit Miles treffen dürfte. Endlich hatte sie jemanden kennengelernt, der normal war und gesellig und sexy auf diese typisch britische Art. Und jemanden, der ihr helfen konnte, diesen Verrückten zu verstehen, der einen nicht unerheblichen Einfluss auf einen Teil ihrer Familie gehabt hatte. Sie konnte nicht anders, als seine ruhige, selbstsichere Art als verführerisch zu empfinden, seinen trockenen Humor, seine tiefe Stimme und sein hintergründiges Lächeln. All diese Eigenschaften stürmten jetzt auf sie ein und machten sie übermütig. Sie war nie ein Mauerblümchen gewesen und auch nicht daran gewöhnt, von Männern zurückgewiesen zu werden, aber manche machten einfach einen besonders starken Eindruck auf sie. Oder war sie etwa in ihn verliebt?
    »Was ist denn?«, fragte Miles. »Sie schauen mich auf so eine merkwürdige Art an.«
    »Ich frage mich gerade, ob ich mich vielleicht in Sie verliebt habe.«
    Miles schluckte und tupfte sich mit der Serviette über die Stirn. »Vielleicht fragen Sie mal den Kellner, ob er ein bisschen Riechsalz hat.«
    »Gibt es etwa eine Mrs. Butler?«
    »Nicht mehr. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Vaterrolle übernehmen wollte. Ich war mir nicht sicher über eine Menge Dinge, die sie für mich vorgesehen hatte.«
    »Freundin?«
    »Nichts Ernstes.«
    »Lügner.«
    Miles hob abwehrend die Hände. »Wir kennen uns noch nicht lange. Das ist die Wahrheit. Aber wenn sie wüsste, dass wir dieses Gespräch hier führen, wäre sie bestimmt wütend. Und verletzt. Und ich würde mir wie ein Mistkerl vorkommen. Was ich

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