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Aprilgewitter

Titel: Aprilgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorentz Iny
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einschenkte.
    Elsie warf ihr einen hasserfüllten Blick zu und sah dann von Palkow an. »Erinnern Sie sich an das Versprechen, das Sie mir gegeben haben, Herr Major?«
    Als der Offizier nickte, stand Elsie auf, holte die Reitpeitsche, die von Palkow auf den windschiefen Küchenschrank gelegt hatte, und schwang sie so durch die Luft, dass es pfiff. Dann trat sie mit einem schnellen Schritt hinter Lenka und zog ihr die Peitsche mit einem scharfen Hieb über die Schulter.
    Empört schrie Lenka auf. »Bist du verrückt geworden?«
    Elsie begann schallend zu lachen. »Ich war nie besser bei Verstand als jetzt, du Miststück! Endlich kann ich dir all die Gemeinheiten heimzahlen, die ich im
Le Plaisir
habe ertragen müssen.«
    Ein weiterer Schlag mit der Reitpeitsche traf Lenkas zum Schutz erhobenen Arm.
    »Meine Herren, bitte!«, rief sie den beiden Offizieren zu.
    Von Trepkow wollte aufstehen und dazwischentreten, doch von Palkow hielt ihn fest. »Lass sie! Das ist ein Teil des Spaßes, den wir hier erleben werden.«
    Elsie schlug weiter auf Lenka ein und trieb diese in eine Ecke. In ihrer Not versuchte Lenka, mit bloßen Händen auf ihre Peinigerin loszugehen, doch ein Hagel von Hieben trieb sie zurück. Zuletzt sank sie weinend zu Boden, kauerte sich zusammen und versuchte, wenigstens Gesicht und Brust vor den Schlägen zu schützen.
    Da hielt Elsie inne. »Küsse meine Schuhe!«, befahl sie Lenka höhnisch.
    »Niemals!«, rief diese. Zwei, drei weitere Hiebe mit der Reitpeitsche brachen jedoch ihren Widerstand. Sie kroch auf Elsie zu und berührte deren Füße mit den Lippen.
    »Siehst du, du kannst es!« Triumphierend wandte Elsie sich den beiden Männern zu. »Ihr könnt sie haben! Beide zugleich. Ich sage euch, was ihr mit dieser Hure anstellen könnt!«
    »Du bist einfach ekelhaft«, brach es aus Lenka heraus.
    Elsie lachte sie aus. »Auch nicht ekelhafter als ihr! Du und Hanna, ihr hattet den meisten Spaß daran, mich diesem Tirassow oder einem anderen Kerl auszuliefern, die ich dann auf die perverseste Art befriedigen musste. Jetzt wirst du erleben, wie es ist, die lumpigste Hure im ganzen Puff zu sein!«
    Während Elsie beiseitetrat, kamen die beiden Männer auf Lenka zu und zerrten an ihren Kleidern.
    »Schneidet sie ihr vom Leib!«, feuerte Elsie sie an.
    Bevor dies geschehen konnte, öffnete Lenka die Knöpfe und streifte ihr Kleid ab. Sie hatte Angst, ansonsten nackt auf die Straße hinaus zu müssen. Von Trepkow, den der Alkohol mittlerweile völlig enthemmt hatte, wollte sie auf den Rücken werfen, doch Elsie hinderte ihn daran. Sie zwang Lenka mit weiteren Schlägen, sich hinzuknien, und erwies sich in den nächsten Stunden als erfahrene Lehrerin für alle möglichen Perversionen, mit denen sie Lenka demütigen und quälen konnte. Als der Abend dämmerte, waren die beiden Männer so erschöpft, dass sie von ihrem Opfer ablassen mussten.
    Elsie versetzte der jungen Frau noch einige scharfe Hiebe mit der Reitpeitsche und bleckte anschließend die Zähne in die Richtung, in der sie das
Le Plaisir
vermutete. »Wir hätten Hede Pfefferkorn dazu bringen sollen, mitzukommen. Der hätte ich dieses Erlebnis ebenfalls gegönnt. Noch besser wäre Lore von Trettin gewesen. Aber man kann im Leben nicht alles haben.« Es klang ebenso rachsüchtig wie bedauernd.
    »Ich hätte nichts dagegen gehabt!« Leutnant von Trepkow zog lachend seine Hosen wieder an und befestigte die Hosenträger. Erst als er in seinen Uniformrock schlüpfte, begann er zu begreifen, wozu er sich hatte hinreißen lassen. »Was ist, wenn das Weib uns anzeigt? Wir haben sie doch praktisch vergewaltigt!«
    Elsie kicherte. »Keine Sorge, Herr Leutnant! Kein Richter würde eine solche Anklage verfolgen. Nach preußischem Recht kann man eine Hure nicht vergewaltigen. Sie verkauft ihre Möse für Geld, und das hat der Herr Major im
Le Plaisir
bereits bezahlt.«
    Der Leutnant atmete auf und wies dann auf Lenka, die schluchzend am Boden lag. »Dann können wir sie ja gewiss noch ein paarmal …«
    »Sie steht zu Ihrer Verfügung. Machen Sie mit ihr, was Sie wollen«, antwortete Elsie.
    »Das Wollen wäre kein Problem, aber das Können. Da muss ich mich erst noch ein wenig erholen!« Von Trepkow grinste wieder, als wäre das, was sie getan hatten, nur ein lustiger Jungenstreich.
    Der Major sehnte sich nun danach, Elsie zu besitzen. Doch dafür musste er ebenfalls neue Kraft schöpfen.
    Diese genoss die Macht, die sie über die beiden Männer und über Lenka

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