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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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und dass ein guter Schriftsteller sich eigentlich mit beiden Geschlechtern identifizieren und alles über menschliche Motivationen, egal bei welchem Geschlecht, lernen sollte.
Ich sah mich selbst nie in diesem Sinne. Ich sah mich selbst als Schriftstellerin. Natürlich stimmt es, dass ich beim Schreiben von Erzählungen sicherstellen musste, dass der Held immer obenauf war. Mein Markt war zu jener Zeit das Fantasy and Science Fiction-Magazin. Einige der anderen Sciencefiction-Magazine waren hauptsächlich an das männliche Publikum gerichtet. Danach kamen gleich die etwas schlüpfrigeren. Und in jenen Zeitschriften musste der Mann immer gewinnen. Aber in Fantasy and Science Fiction hattest du wirklich etwas mehr Freiheit. So lange die Geschichte gut war, machten sie dir keinen Ärger, und eine meiner Erzählungen drehte sich ja sogar um eine Nonne, die einen Kriegsherrn von einem anderen Planeten dazu überreden konnte, die Erde nicht zu überfallen – und sie war eine Heldin!
Aber ich sah mich selbst nicht als jemand, der sich für eine bestimmte Sache einsetzte, sondern ich wollte einfach jene Geschichten schreiben, die mich interessierten, mit Personen, die echt waren, aber ich fragte mich natürlich auch oft, was Frauen tun würden, wenn sie die Welt regieren könnten oder wenn sie alles übernehmen würden, viele Überlegungen dieser Art. Darum ging es ja dann natürlich genau in der Kastanienkette.
[Cyril Kornbluth hatte Jane geholfen, ihre erste Geschichte in Fantasy and Science Fiction zu veröffentlichen.] Ich hatte Cyrils Erzählungen gelesen und er war ungefähr, ich bin nicht mehr sicher, zehn oder fünfzehn Jahre älter als ich. Ich fand heraus, dass er in der Nähe wohnte. Und ich war etwa Mitte Zwanzig. So schrieb ich ihm eine Notiz, dass meine erste Erzählung nun schon seit Monaten bei Fantasy and Science Fiction herumläge, und Cyril bat daraufhin meinen Mann und mich, ihn zu besuchen. Später wurden wir enge Freunde, aber an jenem Nachmittag machte er ein Foto von mir – ich trug Shorts, es war im Sommer – und [ich setzte] mich in einer Art sexy Pose in diesen riesigen Lehnstuhl, und später fand ich heraus, dass er dieses Foto [Anthony] Boucher geschickt hatte, dem Herausgeber des Fantasy and Science Fiction-Magazins, mit irgendeiner kleinen Bemerkung – diese niedliche Brünette hat eine Geschichte geschrieben, etc., und so kam es, dass sie die Geschichte veröffentlichten. Und nochmals, ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich damals darauf reagierte; ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern.
Ich meine, ich war einfach froh, dass die Geschichte ausgewählt wurde. Aber um nochmals auf das Sexismus-Thema zurückzukommen: Ich war damals eine der sehr wenigen Sciencefiction-Schriftstellerinnen, sonst waren es ja fast nur Männer und alle hatten ihre eigenen Familien. Und vielleicht hatte das eben auch etwas damit zu tun, es könnte ja sein. Ich weiß aber noch, dass ich [zu jener Zeit], als ich Die Kastanienkette schrieb, nicht sicher war, ob Frauen vielleicht nicht auch die gleichen Fehler machen würden wie sie die Männer gemacht hatten, wenn sie die Gelegenheit erhielten, die Welt zu übernehmen, und ich habe auch versucht, diesen Punkt zu betonen. Es kam noch dazu, dass zu jener Zeit ein Teil dieser Geschichte sehr real für mich war, denn ich glaubte damals wirklich nicht daran, dass ich die Vierzig erreichen, sondern eher daran, dass die Welt vernichtet und dass die nukleare Zerstörung weitergehen würde. Ich wuchs wirklich mit dieser Einstellung auf, und die Geschichte basiert auf dem Konzept, dass es geschah und dass dann die Frauen – die wenigen, die noch übrig blieben – das Ganze übernahmen und versuchten, alles wieder in Gang zu bringen…
    3. In ihrem Tagebuch bezeichnet Jane diesen Vorschuss sowohl als 2500 wie auch als 3500 Dollar; möglicherweise war die Endsumme verschieden von dem Betrag, der ihr zur Zeit unserer kleinen Feier mitgeteilt wurde.
    4. Es versteht sich natürlich von selbst, dass ich Jane gegenüber keinerlei Groll wegen solcher Gefühle, wie flüchtig sie auch gewesen sein mögen, hege. In Seths letzte Botschaft schreibt Rob am 18. Mai 1984: „Jane hatte einige Male große Angst, sie könnte von mir schwanger sein. Aber außer einem Mal, in einem leidenschaftlichen Moment, hatte sie nie das Bedürfnis gehabt, ein Kind zu haben. ‚Aber ich spürte genau, dass der weibliche Teil jener Teil ist, dem man nicht vertrauen kann,’ sagte sie… [In Janes

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