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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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Vorschein.
    »Frau Bröding?« Walde zeigte ihr seinen Ausweis, während er auf sie zuging.
    »Ja.« Ihr Blick wechselte erschrocken zwischen ihm, Gabi und den herbeieilenden Leuten von Tele Mosel.
    »Dürfen wir Sie bitte sprechen?« Er wusste, dass Hektik in dieser Situation so gar nicht förderlich war, aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als sie zu drängen. »Möglichst im Haus.«
    Er beobachtete, wie sie den grünen Schlüssel ihres umfangreichen Schlüsselbundes in das Haustürschloss steckte. Die Lokalnachrichten auf Tele Mosel schien sie Gott sei Dank nicht gehört zu haben.
    Frau Bröding ließ die beiden herein, bevor sie die Tür schloss und sich zurück auf die Fußmatte stellte, wo sie ihre Schuhe abstreifte und in Sandalen schlüpfte, während sie Schal und Jacke auszog. »Was … warum … ist was passiert? Ist was mit Jakob? Was wollen die Leute da draußen?«
    Walde holte tief Luft. »Können wir uns setzen?«
    Sie zeigte auf eine offene Tür, hinter der sich eine Küche befand. Auf dem Tisch stand Frühstücksgeschirr für drei Personen, eines davon war unbenutzt. Sie wies auf die Eckbank und setzte sich auf einen Stuhl. Die Tasse vor ihr trug ein Pferdemotiv.
    »Ihr Mann war heute Nacht nicht zu Hause?«
    »Er übernachtet manchmal im Büro … nicht oft, aber es kommt vor.«
    »Und heute?«
    »Ich habe erst heute Morgen bemerkt, dass er … ist ihm etwas zugestoßen?«
    Walde nickte.
    »Ist er im Krankenhaus?« Sie schaute forschend von Waldes ernstem Gesicht zu Gabi. »Oder ist er …«
    Gabi senkte den Blick.
    »Aber … das kann doch …« Sie schaute wieder zu Walde.
    »Er ist heute Morgen gefunden worden, im Hof der Kanzlei. Er war bereits tot.«
    Sie atmete tief ein, ließ den Kopf hängen und fuhr sich mit der Hand über die Stirn in die Haare. Sie setzte einen Ellenbogen auf den Tisch und stützte den Kopf in die Hand.
    »Es ist jemand hierher unterwegs, der sich um Sie kümmern wird«, sagte Gabi. »Wir wollten eigentlich warten, aber die Presse war schon hier. Wir wollten verhindern, dass Sie von denen informiert werden. Möchten Sie Verwandte oder Freunde anrufen?«
    »Nein, danke.« Frau Bröding lehnte sich zurück, atmete tief durch und hob den Kopf. »Das kommt wohl von meinem Job. Wenn da was Schlimmes passiert, muss ich in der Regel erst mal handeln. Der Schock kommt erst später.«
    »Darf ich fragen, was Sie arbeiten?«
    »Ich bin Lehrerin.«
    »Wann haben Sie zuletzt mit Ihrem Mann gesprochen?«
    »Gestern, am frühen Abend … wenn Sie von der Polizei sind, dann ist er keines natürlichen Todes gestorben?«
    Walde nickte. »Wir haben ein paar Fragen, die wir Ihnen aber später stellen können.«
    »Was wollen Sie wissen?« Sie stand auf, ging an die Spüle und füllte Wasser in ein Glas.
    »Ist heute jemand aus der Kanzlei Ihres Mannes zu erreichen?«
    »Die Nummer von Vera ist im Telefon gespeichert, es müsste auf der Ladestation in der Diele …« Sie betrachtete das Glas, aus dem sie noch nichts getrunken hatte. »Das ist doch alles nicht wahr … oder. Ich muss Jakob abholen, ich habe ihn gerade zur Schule gebracht. Mit dem Motorrad konnte er heute Morgen bei diesem Wetter unmöglich fahren. Das wäre viel zu gefährlich gewesen.« Sie stellte das Glas wieder ab und hielt sich beide Hände vor das Gesicht.
    Gabi legte der schluchzenden Frau eine Hand auf die Schulter. »Darum werden sich die Leute kümmern, die gleich kommen.«
    Auf einer Kommode in der Diele fand Walde das Telefon. Es waren etliche Namen und Nummern gespeichert, die meisten mit der Vorwahl von Trier, die Walde durchlaufen ließ, bis er zum Buchstaben V gelangte. Er notierte sich die Festnetz- und die Mobilnummer einer Vera, die dort ohne Nachnamen vermerkt war. Es klingelte an der Haustür.
    »Krisenintervention.« Eine Frau und ein Mann, beide in Zivilkleidung, zeigten ihre Ausweise.
    »Frau Bröding ist in der Küche.« Walde trat zur Seite, um die zwei hereinzulassen.
    Als Gabi und Walde aus dem Haus kamen, stand davor ein weiterer Wagen – ein dunkelblauer Van ohne Aufschrift. Die zwei von Tele Mosel waren vor dem Regen in den Smart geflüchtet, in dem sie blieben, als Walde und Gabi aus dem Haus kamen. Im Rückspiegel stellte Walde fest, dass der Wagen ihnen nicht folgte.
    Kaum hatte Gabi den Ton am Radio wieder angestellt, wurde mit dem üblichen Jinglebrimborium eine weitere Sondermeldung auf Tele Mosel angekündigt.
    Ein Schubschiff hatte am frühen Morgen die Longuicher Brücke gerammt

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