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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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bitte Euch, sorgt dafür, dass mich Annes Zorn nicht trifft, sollte sie von Eurem Plan erfahren.“
    „Ich schwöre, dass mein Dank größer ausfallen wird, sollte ich Gelegenheit dazu finden.“ Der Wunsch, sie zu küssen, war übermächtig. Doch in Anbetracht seiner augenblicklichen Situation und wenn man außerdem noch die Tatsache in Betracht zog, dass er sich heimlich in Arabellas Kammer geschlichen hatte, war das vermutlich ein Verlangen, dem er lieber nicht nachgeben sollte. Immerhin hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er zum Fenster trat.
    „Ihr werdet mich holen, wenn Ihr mich braucht?“ Sie folgte ihm und öffnete ihm die Tür zum Balkon.
    Mondlicht fiel in den Raum und zeichnete die Schatten der Zweige auf den kalten Steinboden.
    „Zählt darauf.“ Sich tief vor Arabella verbeugend, musste Tristan unwillkürlich denken, dass er eigentlich angenommen hatte, Arabellas seltsame Erziehung würde sie Rosalyn de Clairs Liebelei gutheißen lassen. Er hatte nur ihre wilden Augen und ihr ungezähmtes Benehmen gesehen. Ihr edles Herz hatte er nicht erkannt.
    Und während er noch bedauerte, sich ein völlig falsches Bild von ihr gemacht zu haben, schwor er sich, dafür zu sorgen, dass niemand am Hofe König Richards den gleichen Fehler machen würde. Arabellas Freundlichkeit ihm gegenüber hatte ihr zum wachsamsten Beschützer Londons verholfen, wo die Grausamkeiten des königlichen Hofes viel gefährlicher sein konnten als irgendwelche Räuber, denen sie auf ihrer Reise quer über den Kontinent begegnen mochte.

8. KAPITEL
    Arabella musste nicht lange warten, bis Tristan sie rief. Nachdem die Edeldame Hilda, von Prinzessin Anne geschickt, sie am nächsten Morgen aus unruhigem Schlaf geweckte hatte, eilte sie zum Gemach der Edeldame Rosalyn de Clair. Offensichtlich war diese beim morgendlichen Ausritt gestürzt, und Prinzessin Anne wollte sichergehen, dass Rosalyn und ihr Baby nicht verletzt worden waren.
    Hatte Tristan sich diese Geschichte ausgedacht, um zu verbergen, dass er Rosalyn das Beruhigungsmittel gegeben hatte? Oder war sie wirklich gestürzt? Arabella lief schneller. Sie fühlte sich nicht wohl in der Rolle, die sie in Tristans Plan spielte. Als sie Rosalyns Kammer betrat, standen die Prinzessin, Maria und zwei Kammerzofen bereits am Bett der Frau.
    „Danke, dass Ihr so schnell gekommen seid“, begrüßte Prinzessin Anne sie.
    „Was ist geschehen?“, fragte Arabella, während sie das Augenlid der Frau hob und sie dann genau betrachtete. Die Bänder ihres safranfarbenen Gewandes waren bereits gelockert worden.
    „Wir wissen es nicht genau. Sir Tristan brachte sie zu uns. Anscheinend hatten sie einen Morgenritt unternommen, und dabei ist Rosalyn gestürzt.“ Maria wischte der im Bett liegenden Frau mit einem feuchten Tuch die Stirn.
    „War ihr Pferd gestiegen?“
    „Nein.“ Die Prinzessin ließ sich auf dem einzigen anderen Möbelstück in der Kammer, eine kleine Bank neben einer Tür, die zu einem ähnlichen Balkon führte wie der von Arabella, nieder. „Sie saßen nicht zu Pferde, als der Unfall geschah. Ich glaube, sie waren dabei, wieder zu ihren Pferden zurückzukehren, nachdem sie am Fluss einen Halt eingelegt hatten, als Rosalyn über etwas stolperte.“
    Arabella unterbrach die Untersuchung von Rosalyns Kopf und warf der Prinzessin einen Blick zu.
    „Außer einer kleinen Beule erkenne ich am Kopf keine Verletzungen.“ Sie würde nicht für Tristan lügen.
    „Wir auch nicht, Arabella“, murmelte Maria. „Aber wir dachten, du möchtest nach diesem Sturz vielleicht das Baby untersuchen. Sir Tristan schien sich wegen der Gesundheit des Kindes Sorgen zu machen.“
    Arabella nickte und löste die restlichen Bänder von Rosalyns Kleid. Sie verdrängte ihre gemischten Gefühle, die sie dabei hatte. Tristan hätte sich keine besseren Bedingungen wünschen können. Prinzessin Anne wie auch Maria waren anwesend, um die Wahrheit über Rosalyns Kind zu erfahren.
    Behutsam tastete Arabella Rosalyns Bauch ab und war erstaunt, als sie unter dem Kleid steife, feste Bandagen spürte. Sie winkte eine der Zofen herbei, damit sie ihr half und zog Rosalyn das Kleid aus. Nachdem die Bandagen entfernt worden waren, konnten alle den gewölbten Bauch sehen. Es war klar, dass Rosalyn de Clair ihre Schwangerschaft schon länger bekannt sein musste, als sie behauptete. Sie hatte ihr armes Kind unter einem panzerähnlichen Untergewand verborgen.
    Einen Moment lang war Arabella zu verblüfft, um mit

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