Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
Vom Netzwerk:
Arabella.“
    Als sie sich umdrehte, sah sie in die zornigen Augen des Mannes, dem sie gerade geschworen hatte, ihm für den Rest ihrer Tage zu gehorchen.
    Nachdem die Prinzessin Arabellas Abwesenheit bemerkt hatte, musste Tristan nicht lange nachdenken, wo sich seine die Freiheit liebende Gattin befinden mochte. Wie er vermutet hatte, war sie losgezogen, um den freien Himmel über sich und die Erde unter ihren Füßen zu spüren. Aber es ärgerte ihn, dass er selbst an ihrem Hochzeitstag nach ihr suchen musste.
    „So bald willst du mich schon wieder los sein?“ Er führte sie hinein und schloss die Tür zum Burghof. Jetzt waren sie miteinander allein am Ende des Ganges. Kühl betrachteten sie sich, und er fragte sich, wie lange Arabella wohl schon so in der Tür gestanden hatte – je ein Fuß in einer der Welten.
    Wieso glaubte er, er könnte sie an sich binden, da sie ihm doch schon jetzt immer wieder entschlüpfte?
    „Mich verlangte nur nach ein wenig frischer Luft nach der …“ Sie schien sich eine andere Verteidigungsstrategie zu überlegen. „Ich bin nicht dazu geschaffen, an Tischen voller Menschen zu sitzen und nett mit Leuten zu plaudern, deren Träume meinen eigenen nicht im Geringsten ähneln.“
    Irgendwie stimmte die ehrliche Antwort ihn milder. Trotzdem hatte er immer noch vor, in den kommenden Wochen ein aufmerksames Auge auf seine flinkfüßige Frau zu haben. Bis er sicher sein konnte, dass sie nicht wieder Kopf und Kragen riskierte, um des Kräutersammelns oder der frischen Luft willen oder was für Ausflüge sie sonst im Sinn haben könnte.
    „Ich kann mir ebenfalls Besseres vorstellen, als den gesellschaftlichen Zusammenkünfte bei Hofe beizuwohnen.“ Bewundernd legte er ihr die Hände auf die Schultern. Ihr Kleid mochte geliehen sein, doch der wertvolle Stoff war wie für sie gemacht. Von ihrer stolzen Haltung bis zu ihren scharfen, klugen Augen, alles an Arabella zeugte von einer ihr innewohnenden Stärke und einem angeborenen Adel. „Dir gefällt es genauso wenig, den Höfling zu spielen wie mir.“
    Tristan musste lächeln, als ihm bewusst wurde, wie ähnlich sie einander in dieser Hinsicht waren. Mit einem Mal überkam ihn das Verlangen, sie fortzuzaubern, und er fragte sich, wie wohl ihr Eheleben am Rande der Zivilisation aussehen würde.
    „Wir haben vieles gemeinsam“, stellte Arabella fest und ihre Gedanken spiegelten die seinen wider. „Wenn wir nur den Trank von Tristan und Isolde besäßen, damit wir ihn zusammen trinken könnten, um …“
    Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. Dabei bemühte er sich, sanft zu bleiben. Aber er wollte ihre schwärmerischen Worte nicht hören, nicht, da sie jetzt ihn betrafen. Romantische Geschichten zu erzählen, um Arabellas Gunst ein oder zwei Nächte lang zu erhalten, war eine Sache. Doch jetzt waren sie für immer miteinander verbunden. Es wäre gut, wenn sie sich über ihre Zukunft an seiner Seite keine Illusionen machen würde.
    „Wir sollten nicht wünschen, dass uns dieses Leid trifft.“ Die Scham darüber, dass er sich wegen der Liebe schon einmal zum Narren gemacht hatte, brannte immer noch heiß in ihm. Wenn er es sich überhaupt erlaubte, daran zu denken. „Zu lieben heißt, sich dem größtmöglichsten Leid zu öffnen, das man sich vorstellen kann. Und das ist kein Schicksal, das ich jemandem wünsche, den ein Leben lang zu beschützen ich geschworen habe.“
    Arabella blinzelte. Ihr Gesicht drückte Beunruhigung und Verwirrung aus.
    „Das verstehe ich nicht. Ich dachte, du glaubst, solch eine Liebe wäre es wert, bewahrt zu werden, koste es, was es wolle. Selbst wenn es deinem König missfiele.“
    Tristan verfluchte seine eigene Dummheit. Er erinnerte sich etwas von einer Liebe, die er nie mehr loslassen würde, wenn er sie denn fände, geschwatzt zu haben. Und er war sich nicht sicher, wie solche Worte, die für ihn so belanglos wie flüchtige Küsse waren, zu den ernsteren Prinzipien passten, die sein Leben bestimmten.
    „Ja. Aber ich denke, solch eine Liebe ist wie die Zaubertränke, durch die sie hervorgerufen wird. Sie sorgen für gute Geschichten, das ist alles.“
    Arabella senkte den Blick. Als sie ihn wieder hob, lag in ihm ein kühler, verschlossener Ausdruck, die gleiche Distanziertheit, wie in den Augen all der anderen Edelfrauen.
    „Natürlich. Wie töricht von mir, etwas anderes zu glauben. Ich hoffe, du verstehst, warum ich nicht lange auf unserer Hochzeitsfeier verweilen möchte. Es ist eine Sache,

Weitere Kostenlose Bücher