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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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unsterbliche gegenseitige Liebe zu feiern. Aber etwas ganz anderes ist es, den gesetzlich bestätigten Verlust meiner Unabhängigkeit zu bejubeln.“
    Wie ein kalter Windhauch glitt sie an ihm vorbei, und ihr mit Perlen besetzter Rock streifte seine wollene Hose. Tristan überlegte kurz, sie zurückzuhalten. Doch was hätte er sagen sollen, um das schmerzliche Bedauern zu mildern, das er in ihren Worten wahrnahm? Da er nicht die Absicht hatte, ihr sein Herz zu schenken, durfte er keine falschen Hoffnungen in ihr wecken.
    Heute Nacht würde er sie in die Freuden der Ehe einweihen. Die Leidenschaft, die immer wieder zwischen ihnen aufgeflammt war, würden sie nun voll auskosten können. Und er ging davon aus, dass diese Nacht ihnen beiden einen berauschenden Genuss brachte. Wenn Arabella erst einmal das volle Ausmaß der Freuden kannte, die sie im Brautbett erwarteten, würde sie vielleicht nicht länger der verlorenen Freiheit nachtrauern.

13. KAPITEL
    Trotz ihres Widerwillens verweilte Arabella noch ein paar Stunden auf dem Hochzeitsfest. Sosehr sie sich auch wünschte, sich von der Feierlichkeit zurückzuziehen, so war ihr doch klar, dass sie, je eher sie das Fest verließe, umso rascher auch in dem Bett ihres Gatten landen würde.
    Entmutigende Aussichten.
    Die Nacht, die ihr bevorstand, wäre vielleicht weniger beunruhigend gewesen, wenn sie die Freuden mit Tristan hätte genießen können, ohne dabei um ihr Herz fürchten zu müssen. Nach den Stunden, die sie in Köln zusammen verbracht hatten, und nachdem sie die Leidenschaft gespürt hatte, die zwischen ihnen loderte, wusste Arabella, dass das Hochzeitsbett sie sicher nicht kaltlassen würde. Tatsächlich wurde ihr bei der Vorstellung, sich Tristan völlig hinzugeben, ganz warm, und ihr Herz schlug schneller. Doch wie sollte sie solche intimen Augenblicke mit ihm teilen, ohne ihm ein Stück von sich zu schenken?
    Und das zu tun, wäre sehr gefährlich, denn Tristan hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass es zwischen ihnen nur eine Verbindung ohne Liebe gäbe. Hegte er Gefühle für die Frau, nach der er gerufen hatte, als er von seiner Stichwunde genas? Arabella hatte ihren Namen nicht vergessen – Elizabeth. Vielleicht gehörte sein Herz ja dieser anderen Frau.
    Nachdem sie ein wenig zu viel Wein getrunken hatte, verließ Arabella still die Feier. Sie suchte ihre Kammer auf. Als sie die Tür öffnete, fand sie das Gemach voller Betriebsamkeit. Maria und Hilda waren bereits da, und als sie eintrat, eilte Maria auf sie zu, um sie zu umarmen. Hilda nötigte sie, sich auf eine Bank zu setzen und begann, ihr das Haar zu bürsten.
    „Es war eine schöne Hochzeit, Arabella.“ Maria räumte Arabellas Blumenkranz, den sie schon früher abgelegt hatte, fort. Vielleicht glaubte sie, Arabella würde ihn gerne zur Erinnerung aufbewahren. „Du hast Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, der dich so entschlossen vor dem König verteidigte. Ich glaube, er mag dich.“
    Arabella widersprach ihr nicht, obwohl sie Tristans Einstellung zu ihr – zu ihrer Heirat – nur allzu gut kannte.
    „Bist du aufgeregt?“ Hilda löste zwei dünne Zöpfe, die sie zuvor an diesem Tag in Arabellas Haar geflochten hatte.
    „Nein. Durch meine Ausbildung zur Heilerin weiß ich, was mich erwartet.“ Trotzdem, wenn sie jetzt ihr Bett betrachtete, dann musste sie schon daran denken, wie sie diese Nacht in Tristans Kammer verbringen würde.
    „Ach.“ Hilda wischte ihre Worte einfach beiseite, während sie Arabellas Locken noch immer bürstete. „Entbindungen sind das schmerzliche Resultat des Ehebetts. Ich schwöre Euch, die Hochzeitsnacht ist viel erfreulicher.“
    Arabella lächelte. Es rührte sie, dass die Edle Dame Hilda sie aufmuntern wollte, so wie es eine Mutter mit ihrer Tochter vor der Hochzeitsnacht wohl tun würde. Der Gedanke schnürte ihr die Kehle zu, und sie musste an ihre Familie denken.
    Während Hilda kicherte, klopfte es an der Tür, und Maria öffnete, um eine der Zofen einzulassen.
    „Die Prinzessin schickt dieses Geschenk mit ihren besten Wünschen, Edle Dame.“ Sie drückte Maria ein Bündel cremefarbenen Stoffs in die Hand und machte einen Knicks, bevor sie rasch davoneilte.
    „Oh, Arabella, sieh nur.“
    Maria entrollte den Stoff, um allen ein Nachtgewand zu zeigen. Es war aus dem feinsten Leinen, das Arabella je gesehen hatte. Das Gewand besaß etwas wunderbar Fließendes, nachdem Maria es aufgeschüttelt hatte. Die weißen, voluminösen und mit

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