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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ihnen etwas zum Nachdenken gegeben hatte, setzte sie ihre Geschichte fort. »Fargus, mit den Goldminen von Berronay im Rücken, befahl seinen Magiern, den Weg für seine Heerscharen zu ebnen und eroberte ein Land nach dem anderen. Und jedes weitere Land vergrößerte seinen Reichtum, und er konnte noch mehr Magier dingen. Selbst der Große Sumpf war für Fargus’ Magier kein Hindernis, deren Kräfte mit der steigenden Zahl von Toten und Sterbenden nur wuchsen.
    Nun, Fargus war nicht der erste Kriegsherr, der sich für seine Eroberungsfeldzüge der Macht der Schwarzmagier bediente. Etwa zwanzig Jahre vorher hatten unerbittlich die Schlachten zwischen Kenred dem Jüngeren und Agenhall dem Närrischen getobt, bis die Rückwirkung der Magie das ganze Land Faen im Meer versinken ließ. Hundert Jahre davor machte die Träne von Hornsmar den großen Wald von Idreth mithilfe der Magie seiner Zaubermeisterin Jandrethan dem Erdboden gleich.« Aralorn hob ihren Blick und sah etliche Mitglieder ihrer Zuhörerschaft beim Klang der vertrauten Namen nicken. »Aber es war Fargus’ Krieg, der alles veränderte.
    Letztlich,«, fuhr sie fort, »geriet auch Halenthal in Fargus’ Blickfeld, und er schickte seine magieunterstützte Armee los, um es zu erobern. Aber das war leichter gesagt als getan. Der König von Halenthal war ein Krieger und Stratege, der seinesgleichen suchte – Feuervogel wurde er genannt, wegen seines Temperaments und der Farbe seines Haares. Ah, wie ich sehe, haben einige unter euch schon von ihm gehört. Halenthal war ein wohlhabendes kleines Land, da es über Generationen hinweg weise regiert worden war. Der Feuervogel nutzte seinen Wohlstand, um seinerseits Magier um sich zu scharen, einschließlich Tam. All die anderen noch freien Länder ringsum, die wussten, dass, wenn Halenthal fiel, sie die Nächsten sein würden, unterstützten ihn auf jede ihnen mögliche Weise.
    Es kam zu einer großen Schlacht auf den Ebenen der Fluten. Die Heere waren sich in etwa ebenbürtig: Zweiunddreißig Schwarzmagier kämpften für Fargus, und hundertsieben Magier standen unter dem Banner des Feuervogels – obwohl dies vorwiegend schwächere Magier waren.«
    Sie beschleunigte ihr Sprechtempo und verfiel in eine tiefere Tonlage, während sie ihre Zuhörer mit den Einzelheiten zu der Schlacht versorgte. »… Zauber wurden von hüben nach drüben geschleudert und gekontert, bis Magie das ganze Erdreich durchtränkte. Nach drei Tagen hing einem Leichentuch gleich ein unnatürlich dichter Nebel über der Ebene, so dick, dass man nicht einmal zwanzig Schritte weit sehen konnte. Die Luft war so schwer von Magie, dass die Magier, gleich welcher Seite, zunehmend stärkerer Kraft bedurften, um noch mehr und noch mehr Magie in die Kampfzone zu zwingen. Glücklicherweise « – sie ließ ihre Zunge auf dem Wort verweilen und rief es laut aus, um die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer zu fesseln – »lagen so viele Tote und Sterbende auf dem Feld, dass es Essenz genug gab, um in einem fort immer mächtigere und mächtigere Magie zu wirken.
    Tam, dessen Kräfte allmählich erschöpft waren, wurde auf die Kuppe eines nahen Hügels geschickt, um zu überprüfen, ob er von dort einen besseren Überblick über das Schlachtfeld bekam. Dem war so. Und was er sah, ließ ihn in Windeseile zu Nastriut, dem persönlichen Magier des Feuervogels, eilen.«
    »Hieß nicht der Magier, der auf einem Boot dem Untergang von Faen entkommen ist, Nastriut ?«, fragte Falhart.
    Aralorn nickte. »Ganz recht, genau um den handelt es sich. Er war inzwischen ein alter Mann und müde von der Schlacht. Tam beschwatzte ihn, sich auf ein Pferd zu schwingen, und nahm ihn mit auf den Hügel.«
    Sie machte eine Pause und trank von ihrem Wasser, um noch mehr Spannung aufzubauen.
    »Nur ein sehr großer Zauberer wäre imstande gewesen zu erblicken, was Tam erblickt hatte, aber Nastriut war einer der mächtigsten Magier seiner Generation. Von ihrem Aussichtspunkt oben auf dem Hügel aus konnten Nastriut und Tam sehen, dass der Nebel, der vom ersten Tag der Schlacht an immer weiter zugenommen hatte, nicht das war, wofür sie ihn gehalten hatten. Es war kein Zauber, der von einem von Fargus’ Leuten gewirkt worden war, oder ein Nebeneffekt der schieren Masse an Magie.
    ›Kurz bevor Faen im Meer versunken ist‹, sagte Tam, ›habt Ihr doch einen dunklen Nebel gesehen, der die Insel einhüllte.‹
    ›Die Magie war so dicht, dass es wehtat zu atmen‹, erwiderte Nastriut.

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