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ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

Titel: ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ein paar davon in jeden der Ringe, die Myr in den Untergrund getrampelt hatte, obwohl »legen« vielleicht das falsche Wort war, denn sie schwebten etwa kniehoch über dem Boden.
    »Die Kraft des Zaubers sollte sich für diesmal in Grenzen halten«, sagte Wolf. »Falls ich ihn überhaupt zum Funktionieren bringe, muss er nicht sonderlich stark sein. Wenn er keine Ahnung hat, was da auf ihn zukommt, weiß er auch nicht, wie er es abblocken soll. Ich muss ihn nur lange genug aus dem Gleichgewicht werfen, dass wir unsere Schlacht mit profaneren Mitteln führen können als mit Magie. Aralorn, stell dich hinter mich. Myr wird durch den Zauber keinen Schaden nehmen, aber ich weiß nicht, wie er auf Gestaltwandler wirkt.«
    »Aber wenn ich hinter dir stehe, sehe ich ja nichts«, beschwerte sich Aralorn. »Was ist, wenn ich da rüber zu der alten Feuerstelle gehe?«
    Die befand sich ein gutes Stück abseits, ungefähr ein Dutzend Schritte von dem Zielbereich entfernt, den Myr gezogen hatte.
    »In Ordnung«, sagte er. »Ich schätze, das reicht.«
    Damit begab er sich in die Mitte des innersten Kreises und setzte sich dort auf den Boden.
    »Wie alt ist der ae’Magi eigentlich«, fragte Aralorn von der Feuerstelle aus.
    Wolf zuckte die Achseln und lächelte schief. »Der ae’Magi lässt sich nicht so leicht erledigen, wie Iveress seinen Meister umgebracht hat. Sein Meister war krank und dem Tode nahe, wurde nur durch Magie noch am Leben gehalten. Soweit ich weiß, ist der ae’Magi nicht mal annähernd dem Tode nahe, so bedauerlich das auch sein mag – jedenfalls nicht aufgrund irgendeiner Krankheit.«
    »Wie sehen unsere Chancen aus, wenn der Zauber so funktioniert, wie er soll?«, fragte Myr. »Denkt Ihr, Ihr könnt ihn dann töten? Ich hab ihn kämpfen gesehen.«
    Wolf hob abermals die Schultern. »Wenn der Zauber ihn auf dem kalten Fuß erwischt, dann stehen die Aussichten in etwa gleich. Ich hab oft mit ihm geübt, und manchmal hab ich ihn geschlagen und manchmal nicht. Dieser Zauber gibt uns eine Chance, mehr nicht. Falls er ihn kennt, wird es ihm nicht schwerfallen, ihn zurückschlagen. Dann bliebe uns nur noch Magie.«
    Er schaute Aralorn an. »Ich hab da so ein paar Tricks auf Lager, von denen er nichts ahnt, aber er würde mich trotzdem mit Leichtigkeit überwältigen. Ohne Magie hätten wir zumindest eine Chance, ihn zu töten. Vielleicht.« Niemand, nicht einmal Aralorn, vermochte am Klang seiner Stimme zu erkennen, was in diesem Moment in ihm vorging.
    Schweigend sahen Aralorn und Myr zu, wie er den Inhalt des Fläschchens in den Tontopf leerte. Er zählte bis zehn und schüttete die Mixtur dann vor sich auf den Boden, wo sie eine violett schimmernde, mit tintenschwarzen Wirbeln gemusterte Pfütze bildete. Wolf tauchte einen Finger hinein und zeichnete mit der Flüssigkeit einige Symbole in die Luft. Willfährig blieben die blauroten Zeichen in der Schwebe. Mit seiner linken Hand wiederholte Wolf die Prozedur.
    Schließlich nahm er die Pfütze mit beiden Händen auf. Sie schwappte hin und her und sickerte durch die Finger, aber entglitt seiner Hand nie ganz. Er hob sie vor sein Gesicht und blies sanft darauf.
    Der jähe Schmerz, der sie im selben Augenblick traf, zwang Aralorn in die Knie. Einen Moment lang kämpfte sie noch gegen die Bewusstlosigkeit an, doch den Moment, da sie auf dem Boden aufschlug, nahm sie bereits nicht mehr wahr.
    Als sie wieder zu sich kam, spürte sie Wolfs muskulösen Oberschenkel unter ihrem Ohr.
    »Ich weiß nicht«, sagte er gerade. Er klang ziemlich böse.
    Sie blinzelte vorsichtig, und als ihr Kopf nicht runterfiel, richtete sie sich etwas auf.
    »Alles in Ordnung«, versicherte sie Wolf. »Mir geht’s gut. War meine eigene Schuld.«
    Nun, in halbwegs aufrecht sitzender Stellung, konnte sie sehen, was passiert war. Die Richtung des Zaubers stimmte, nur war er leider nicht so zielgerichtet wie ein abgeschossener Pfeil. In einer weiten »V«-Form mit Wolf in der Spitze hatte er die schwebenden Steine zu Boden stürzen lassen. Die Steine direkt seitlich der Stelle, an der Wolf gesessen hatte, hingen nach wie vor in der Luft, aber jeder Stein, der sich mehr als zwei Fuß vor ihm befunden hatte, lag im Matsch.
    Sie hatte sich am Rand des Wirkungsbereichs befunden, doch offensichtlich war die Feuerstelle nicht weit genug entfernt gewesen.
    »Wie lange war ich ohnmächtig?«, fragte sie. Sie hatte ein Pfeifen in den Ohren, und ihr war schwindelig. Obwohl sie flach am Boden saß, wollte

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