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ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

Titel: ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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müssen, zu eines anderen Menschen Verderben. Es mag sein, dass seine Gebete erhört wurden, denn eines Tages wurde er von einer jähen Schaffenskraft erfasst, die das ganze Dorf in Erstaunen versetzte. Drei mal zwei Wochen rackerte er sich ab, bei Tag und bei Nacht, weder aß er noch schlief er, bis sein Werk war vollbracht.«
    »Meine Mutter hat gesagt, dass man verhungert, wenn man sechs Wochen nichts isst«, sagte eines der älteren Mädchen.
    »Nicht, wenn die Götter das nicht wollen«, erwiderte Tobin heftig. »Nicht, wenn sie eine wichtige Aufgabe für einen haben.«
    »Ruhe, bitte«, ermahnte sie Aralorn. »Hebt die Hände, wenn ihr glaubt, etwas beitragen zu können.«
    Die Kinder wurden wieder still, sodass sie mit der Geschichte fortfahren konnte. »Die Waffen, die er schuf, konnten nur von Menschen benutzt werden, nicht von Göttern. Er machte sie, um die Schwachen vor den Starken zu schützen. Er schmiedete Nekris die Flamme, eine Lanze aus einer fremdartigen Substanz: einem roten Metall, das flimmerte wie Feuer.«
    Wieder hob sich eine Hand. »Mit ihr kann man Seeungeheuer töten«, erklärte das Kind.
    Aralorn nickte. »Es war Nekris, mit dem König Taris das Seeungeheuer wieder in die Tiefen des Meeres verbannte, als es drohte, seine Stadt zu zerstören.
    Die zweite Waffe war der Streitkolben, Sothris der Schwarze. Die Waffe, die der Legende nach für einen der neun Tode von Temris selbst verantwortlich war. Sie wurde in den Magierkriegen benutzt, um einige der während der verzweifelten letzten Tage geschaffenen Abscheulichkeiten zu vernichten.
    Die letzte Waffe war das Schwert, Ambris, auch die Goldene Rose genannt. Über Ambris gibt es keine Geschichten. Einige sagen, dass es verloren ging oder dass die Götter es aus Furcht vor seiner Macht an einem geheimen Ort versteckten. Andere jedoch, und zu denen zähle ich mich, glauben, dass es irgendwo im Verborgenen schlummert bis zu einer Zeit größter Not.«
    »Bei allen Sackwarzen!«, rief Stanis mit aufgerissenen Augen aus. »Euer Schwert ist rosenfarben und irgendwie golden.«
    Sie hob die Augenbrauen und zog es hervor, sodass alle Kinder es sehen konnten. »Nun ja, das stimmt.«
    »Obwohl es ja ein bisschen mickrig ist«, meinte ein Junge, der ein oder zwei Jahre älter war als Stanis, nach reiflicher Begutachtung.
    Sie nickte ernst. »Ich schätze, da hast du recht. Ambris ist so groß, dass nur ein starker Krieger es halten kann. Dieses Schwert wurde für eine kleine Person angefertigt – eine wie mich oder wie dich.«
    Der Junge grinste sie leicht verschwörerisch an.
    »Ein großer, starker Krieger wie unser König Myr?«, fragte jemand anderes.
    Sie steckte ihr Schwert wieder in die Scheide zurück, bevor irgendjemand auf die Idee kommen konnte, es anzufassen, und sich dabei womöglich noch verletzte. »Genau, wie unser König Myr.«
    Stanis, der offenbar fand, dass das Thema Ambris jetzt hinreichend behandelt worden war, sagte: »Kennt Ihr noch irgendwelche anderen Geschichten? Ich meine, über Schwerter und Götter und all solche Sachen? Ich find ja die mit Blut und Kämpfen richtig gut, aber Tobin meint, dass die den Kleinen Angst machen könnten.«
    Aralorn grinste und setzte bereits zu einer Antwort an, als sie bemerkte, dass Wolf nicht weit von ihnen entfernt wartete. Neben ihm stand Edom. »Sieht so aus, als müsstest du dich bis zum nächsten Mal gedulden. Erinnere mich, dass ich dir die Geschichte von dem Jungen, seinem Hund und einem Untier namens Taddy erzähle.«
    Edom kam zu ihr herüber. »Danke für die Pause«, sagte er mit einer leichten Verbeugung. »Ich bin Euch außerordentlich verbunden. Aber Wolf sagt, dass er Euch dringender braucht als Myr einen weiteren Helfer bei den Gruben.«
    »Auf die Kleinen aufpassen ist besser als graben?«, fragte sie.
    Er grinste. »Auf jeden Fall. Heda, Stanis, lass uns ein Ründchen Versteck-den-Stein spielen, ja?«
    Und wenige Augenblicke später rannten sie alle in die Büsche, um sie nach genau dem richtigen Stein zu durchsuchen.
    »So, so, du schwingst jetzt also Ambris?«, bemerkte Wolf, der auf sie zugeschlendert kam, nachdem Edom und die Kinder fort waren.
    Sie sprang auf die Beine. »Ja sicher. Ich bin Aralorn, Heldin von Sianim und Reth, wusstest du das nicht?«
    »Nein.« Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. »Hatte ich noch nicht gehört.«
    Sie schüttelte den Kopf und setzte sich in Richtung Höhlen in Bewegung. »Du solltest mehr unter die Leute gehen, mal ein paar

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