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Aratani

Aratani

Titel: Aratani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Preuss
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genannten Raum und währte sich im Paradies. Duftendes
heißes Wasser wartete auf ihn in einem riesigen Bottich. Daneben ein kleiner
Tisch mit Waschöl, Tüchern und … , und einem Krug Wein! Aran konnte sein Glück
kaum fassen. Er riss sich die Kleider vom Leib, erinnerte sich aber gerade noch
daran, dass er diese herausbringen sollte, und legte sich eines der
bereitgelegten Tücher um die Hüften. Mit dem Stapel Sachen auf dem Arm trat er
hinaus in die erste Stube, wo Riwana gerade dabei war, sich um das Essen zu
kümmern.
    "Wo soll ich das hinlegen?" fragte Aran in die Stille.
    Riwana blickte hoch und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen,
verschluckte sich jedoch und musste kräftig husten.
    "Meine Güte!", sagte sie, "Da schlag mich doch der Barte,
was ist das nur für ein Mannsbild! Hat man sowas schon gesehen! Da läuft einem ja schon vor dem Essen das Wasser im Mund
zusammen! He! Ähhh… Nichts für ungut! Du musst schon entschuldigen, wir Frauen
hier bekommen so etwas nicht sehr häufig zu sehen. Leg die Sachen einfach dort
auf die Bank."
    Dabei zeigte sie ohne das Gesicht auch nur nadelbreit von Aran
abzuwenden auf die Bank zwei Mannslängen zu seiner Rechten. Aran konnte sich
ein Lachen nicht verkneifen. Diese Frau war ihm mehr
als sympathisch in ihrer ehrlichen offenen Art. Er legte die Sachen auf den
angedeuteten Platz. Beinahe wäre ihm auch noch das umgebundene Tuch abgefallen.
Bei dem Gedanken daran, dass Riwana dann wohl in Ohnmacht fallen würde, musste
er schallend lachen und machte, dass er zu seinem Bad kam, bevor das Wasser
kalt wurde.
    Er stieg vorsichtig in den heißen Bottich und stöhnte auf, als die Wärme
seine noch nicht ganz verheilten Wunden benetzte. Einen Moment später aber war
das erste unangenehme Gefühl einem wohligen Schauer gewichen. Er griff zum
Weinkrug und spürte die Anstrengungen der letzten Wochen, ja mehrerer Monde, in
seinen Gliedern. Fast nickte er ein und genoss die angenehme Wärme, die seinen
Körper durchströmte. Erst, als das Wasser fast kalt war, begann er, sich
gründlich zu waschen und stieg erfrischt, aber auch hundsmüde aus dem Zuber. Da
sein Gepäck irgendwo war, aber nicht hier, überlegter er, womit er seine Blöße
bedecken sollte. Seine Ersatzkleidung befand sich in seinem Reisesack, also
blieb ihm nichts weiter übrig, als sich wieder einmal nur mit dem Tuch um die
Hüften hinaus zu begeben. Riwana kam ihm entgegen und wies auf einen anderen
Raum.
    "Hier ist Dein Zimmer. Dein Gepäck ist auch schon drin. Mach es Dir
bequem. Es ist noch etwas Zeit mit dem Essen. Ich ruf Dich, wenn es soweit ist."
Damit drehte sie ihm schnell den Rücken zu und flitzte wie der Blitz davon in
den Kochbereich.
    Aran zog sich leichte saubere Kleidung an und legte sich auf das
duftende Bettzeug. Die anheimelnde Stimmung und das gute Gefühl nach dem Bad
mit den frischen Kleiden, sicher auch der Krug Wein,
ließen ihn auf der Stelle einschlafen. Die leisen Geräusche, die von der Küche
zu ihm durch die dünnen Wände drangen, erinnerten ihn an zu Hause.
    Aran hatte lange nicht so gut geschlafen, als er mit knurrendem Magen,
durch das Geräusch eines kleinen Gongschlags erwachte. Das war wohl das Zeichen
zum Essen. Rasch zog er seine Stiefel an, kämmte sich die Haare und begab sich
in das erste Zimmer.
    Tilgrem saß bereits am Tisch und sagte:
    "Na das wurde aber auch Zeit, ich dachte schon, wir sehen uns erst
zum Frühstück wieder!"
    Aran lächelte ihn an und erwiderte: "Das Bad war einfach
himmlisch."
    Tilgrem sah so anders aus. Da sagte der auch schon:
    "Ich hab inzwischen die Geschäfte erledigt, ein Bad genommen, meine
Haare gekämmt, meinen Bart geflochten, gegessen, ein wenig erzählt und bereits
drei Krüge Bier vernichtet. Aran riss die Augen auf:
    "Was, hab ich so lange geschlafen? Warum habt Ihr mich nicht
geweckt?"
    "Riwana sagte, Du brauchtest das. Jetzt genieße erst einmal das
Essen!"
    Aran lief das Wasser im Mund zusammen, als Riwana ein Brett mit einem
großen Stück Braten vor ihn hinstellte, Kartoffeln und Gemüse in einer Schüssel
daneben platzierte und ein Körbchen mit Brot dazu stellte. Der Junge, der
vorhin die Pferde versorgt hatte, brachte ihm einen Krug Wein und Aran war
nicht mehr zu halten. Er bedankte sich und stürzte sich geradezu auf dieses
Festessen.
    Aran aß bis ihm der Bauch weh tat und lehnte sich dann mit völlig
überfülltem Magen auf dem bequemen Stuhl, der mit dicken Kissen bedeckt war,
zurück.
    Es wurde ein lustiger Abend

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