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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die chinesische Statue und andere Uberraschungen
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nach dem Empfang im Ritz lassen wir uns zur Victoria Station bringen, wo Fred, der Chefträger, uns schon erwarten wird. Fred wird es sich nicht nehmen lassen, unser Gepäck höchstpersönlich zum letzten Waggon des Golden Arrow-Expreß zu tragen. Man muß nämlich immer den letzten Waggon reservieren, mein Liebling, da man von anderen Reisenden dort nicht gestört werden kann.“
    Victoria war tief beeindruckt von Henrys Organisationstalent, zumal sie wußte, daß er immer noch ohne seinen Diener Barker auskommen mußte. « Henry steigerte sich immer mehr hinein: „Sind wir erst einmal im ,Golden Arrow’, können wir uns bis Dover ausruhen, während man uns chinesischen Tee und hauchdünne Lachs-Sandwiches servieren wird. Von Fred verständigt, wird am Anlegeplatz des Fährschiffes schon Albert auf uns warten, der unser Gepäck aber natürlich erst holen kommen wird, wenn alle übrigen Reisenden bereits ausgestiegen sind. Er wird uns dann zum Schiff begleiten und die Koffer in Kabine Nummer drei verstauen, während wir mit dem Kapitän ein Glas Sherry trinken. Schon für meinen Vater wurde immer die Kabine Nummer drei reserviert; sie ist nicht nur die größte und bequemste, sondern liegt auch im Mittelteil des Schiffes, so daß man selbst bei schlechtem Wetter den Seegang kaum spürt. Und wenn wir dann in Calais ankommen, erwartet uns Pierre, der schon alles für die Weiterreise im vordersten Waggon des ,Flèche d’Or’ organisiert haben wird.“
    „Ein solches Programm muß ja mit größter Sorgfalt bis in die kleinsten Einzelheiten durchorganisiert werden“, meinte Victoria, die mit leuchtenden Augen den Ausführungen ihres zukünftigen Ehemannes gelauscht hatte.
    „Es gehört dazu mehr Tradition als Organisation, würde ich sagen, mein Liebling“, antwortete Henry lächelnd, während sie Hand in Hand durch den Hyde Park schlenderten. „Wenn ich auch zugebe, daß früher immer Barker alles im Auge behielt, für den Fall, daß unerwartete Schwierigkeiten auftauchen sollten. Aber wie dem auch sei, im „Flèche d’Or“ nehme ich immer nur den vordersten Waggon, denn das gibt einem die Möglichkeit, den Bahnhof schon wieder verlassen zu haben, bevor die anderen überhaupt bemerkt haben, daß der Zug in der französischen Hauptstadt angekommen ist. Mit Ausnahme von Raymond, natürlich.“
    „Raymond?“
„Ja, Raymond, ein Diener vom alten Schlag, der meinen Vater über alles liebte. Er wird bereits für eine Flasche Veuve Cliquot Jahrgang ‘37 und eine Portion russischen Kaviar als Reiseproviant gesorgt haben, selbstverständlich aber auch dafür, daß im Abteil ein Diwan bereitsteht, solltest du dich ein
    wenig ausruhen wollen, mein Liebling.“
„Ach Henry, du scheinst ja wirklich an alles gedacht zu
haben“, sagte sie, als sie Belgrave Mews erreichten. „Ich hoffe sehr, daß du diesen Eindruck haben wirst,
Victoria. Denn wenn wir in Paris eintreffen, das ich leider so
viele Jahre nicht mehr besuchen konnte, wird am Bahnsteig ein
Rolls Royce mit geöffnetem Wagenschlag stehen, so daß du
vom Zug direkt in den Wagen einsteigen kannst, mit dem
Maurice uns anschließend ins George V, das wahrscheinlich
beste Hotel Europas, bringen wird. Louis, der Leiter des
Hotels, wird dich auf den Stufen vor dem Haupteingang
empfangen und uns dann in die Suite für Jungvermählte
führen, von der man den schönsten Blick auf die Stadt hat.
Eine Zofe wird deine Koffer auspacken, während du ein Bad
nimmst und dich von den Anstrengungen der Reise erholst.
Sobald du dich wieder frisch fühlst, gehen wir ins Maxim abendessen. Dort wird Marcel, der beste Oberkellner der Welt, dich zu dem Ecktisch führen, der am weitesten vom Orchester entfernt ist. Du nimmst Platz, und im selben Moment beginnt das Orchester ,Room with big View’, meine Lieblingsmelodie, zu spielen, und man bringt uns dazu die besten Langusten, die
du jemals gegessen hast, das kann ich dir versichern.“ Henry und Victoria waren nun vor dem kleinen Haus des
Generals in Belgrave Mews angelangt, und bevor er
weitersprach, nahm er ihre Hand in die seine.
„Nach dem Abendessen, mein Liebling, schlendern wir dann
hinüber zur Madeleine, wo ich bei Paulette, der schönsten
Blumenverkäuferin der Stadt, zwölf rote Rosen für dich kaufen
werde. Paulette ist beinahe so hübsch wie du.“ Henry schloß
mit einem Seufzer: „Danach werden wir dann zurückgehen ins
George V, wo wir unsere erste gemeinsame Nacht verbringen
werden.“
In Victorias haselnußbraunen

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