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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Schultern.
»Kommt der Sieger, um seine Beute zu fordern?«
»Nein, bloß den Kaffee von gestern abend.«
»Wird er dich nicht wachhalten?«
»Ich hoffe zuversichtlich, daß er dies tun wird.«
    Als Andrew am nächsten Morgen um acht Uhr Alisons Wohnung verließ, war er entschlossen, McKenzies’ Tochter noch wesentlich besser kennenzulernen. Er kehrte in seine Wohnung in Cheyne Walk zurück, duschte und zog sich um, bevor er Frühstück machte und die Post durchging. Er fand einige weitere Gratulationen vor, unter anderem vom Staatssekretär für Schottland, während The Times und Guardian kurze, aber positive Kommentare brachten. Bevor er wieder ins Parlament zurückkehrte, ging er eine Novelle durch, die er heute dem Ausschuß unterbreiten wollte. Er machte ein paar Korrekturen, nahm seine Papiere und eilte nach Westminster.
    Da die Ausschußsitzung erst um halb elf stattfand, hatte er Zeit, seine Post vom Postamt für Mitglieder neben der großen Eingangshalle abzuholen. Mit gesenktem Kopf eilte er zur Bibliothek, während er die Umschläge studierte. Als er um die Ecke bog, sah er zu seiner Verwunderung, daß sich die konservativen Mitglieder um den Telegraphenapparat drängten, auch jener Mann, der bereit war, bei Abstimmungen sein »Partner« zu sein.
    Andrew trat auf Charles Seymour zu.
»Warum die Aufregung?« fragte ihn Andrew.
»Sir Alec hat eben den Fahrplan mitgeteilt, nach dem wir den
    neuen konservativen Parteiführer wählen werden.«
»Und wir alle warten mit angehaltenem Atem«, bemerkte
Andrew.
    »Nicht ohne Grund«, sagte Charles, den Sarkasmus ignorierend, »da die nächste Nachricht sicher die seines Rücktritts sein wird. Dann beginnt die wirkliche Politik.«
    »Sehen Sie zu, daß Sie auf den Sieger setzen«, sagte Andrew grinsend.
Charles Seymour lächelte wissend, erwiderte aber nichts.

3
    Charles Seymour lenkte seinen Daimler vom Parlament zur Bank seines Vaters in der City. Für ihn war Seymour of Cheapside immer noch die Bank seines Vaters, obwohl die Familie seit zwei Generationen nur eine Aktienminorität innehatte und Charles selbst nur zwei Prozent der Aktien besaß. Doch da sein Bruder Rupert nicht geneigt war, die Familieninteressen zu vertreten, sicherten ihm die zwei Prozent einen Sitz im Aufsichtsrat und ein Einkommen, mit dem er das kärgliche parlamentarische Gehalt von 1.750 Pfund jährlich aufbessern konnte.
    Von dem Tag an, an dem er seinen Platz im Aufsichtsrat von Seymour eingenommen hatte, wußte er, daß der neue Vorsitzende, Derek Spencer, in ihm einen gefährlichen Rivalen sah. Spencer hatte immer wieder dafür plädiert, daß Rupert, sobald sich sein Vater zurückzog, an dessen Stelle treten sollte, und nur dank Charles’ Hartnäckigkeit war es ihm nicht gelungen, den alten Earl dazu zu überreden.
    Als Charles einen Sitz im Parlament bekam, wies Spencer sofort darauf hin, daß die schwere Verantwortung der Parlamentsarbeit ihn daran hindern werde, seinen Pflichten im Aufsichtsrat nachzukommen. Es gelang Charles jedoch, die anderen Direktoren davon zu überzeugen, wie vorteilhaft es war, wenn ein Aufsichtsratsmitglied auch in Westminster säße, obwohl er wußte, daß seine Banktätigkeit enden würde, sollte er Minister werden.
    Charles parkte den Daimler im Hof und überlegte amüsiert, daß dieser Parkplatz zwanzigmal soviel wert war wie sein Auto; er war ein Relikt aus den Tagen seines Urgroßvaters. Der achte Earl of Bridgwater hatte auf einen Vorplatz bestanden, der seiner vierspännigen Kutsche erlaubte, einen vollen Bogen zu fahren. Die Kutsche gab es nicht mehr, dafür aber zwölf Parkplätze für die Direktoren. Dem neuen Vorsitzenden war es trotz all seines Fachwissens bis jetzt nie eingefallen, den Platz für etwas anderes zu nutzen.
    Das junge Mädchen an der Rezeption hörte abrupt auf, die Nägel zu feilen, und sagte rechtzeitig »Guten Morgen, Mr. Charles«, als dieser durch die Drehtür kam und im Fahrstuhl verschwand. Kurz darauf saß Charles in einem kleinen getäfelten Büro am Schreibtisch, vor sich einen unberührten weißen Block. Er drückte einen Knopf der Sprechanlage und wies seine Sekretärin an, ihn während der nächsten Stunde nicht zu stören.
    Sechzig Minuten später standen auf dem Block zwölf Namen, von denen zehn wieder durchgestrichen waren.
Nur die Namen von Reginald Maudling und Edward Heath blieben übrig. Charles riß das Papier und auch den darunterliegenden Bogen ab und steckte beides in den Reißwolf neben dem

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