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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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gutes Wort für mich einlegen.«
»Mit Vergnügen«, sagte Charles. »Ich werde am Abend mit dem Vorsitzenden sprechen. Sie können sich auf mich verlassen. Viel Glück, es wäre nett, Sie wieder im Unterhaus zu sehen.«
Simon gab ihm seine Privatnummer, die Charles langsam wiederholte, als schreibe er sie auf.
»Ich melde mich«, sagte er.
»Ich danke sehr für Ihre Hilfe.«
Simon legte den Hörer auf.
Elizabeth sah von ihrer medizinischen Zeitschrift auf.
»Diesem Mann traue ich nicht«, sagte sie.
»Wieder weibliche Intuition?« fragte Simon lächelnd. »Bei Ronnie Nethercote hast du dich geirrt.«
»Das wird sich erst zeigen.«
    Erst nach ein paar Tagen willigte Kate Garthwaite ein, Raymond wiederzusehen. Und als sie schließlich im Unterhaus mit ihm zu Abend aß, war sie weder überwältigt noch geschmeichelt und hing keineswegs an seinen Lippen.
    Sie war lebhaft, lustig, intelligent und gut informiert. Die beiden begannen einander regelmäßig zu treffen. Nach ein paar Monaten vermißte Raymond sie am Wochenende, wenn er mit Joyce in Leeds war. Kate schätzte ihre Unabhängigkeit und stellte keine Ansprüche, wie Stephanie es getan hatte. Nie verlangte sie, er müsse mehr Zeit für sie haben, nie ließ sie ihre Kleider in seiner Wohnung.
    Raymond trank einen Schluck Kaffee. »Das war eine denkwürdige Mahlzeit«, sagte er und ließ sich auf das Sofa fallen.
    »Nur verglichen mit der im Unterhaus«, erwiderte Kate.
    Raymond legte einen Arm um ihre Schultern und küßte sie sanft auf die Lippen.
»Was? Sexorgien und billiger Beaujolais?« rief sie, setzte sich auf und schenkte Kaffee nach.
»Ich wollte, du würdest dich nicht immer über unsere Beziehung lustig machen.« Raymond strich ihr übers Haar.
»Ich muß es tun«, sagte Kate leise.
»Warum?« Raymond sah ihr in die Augen.
»Weil ich Angst davor habe, was geschehen könnte, wenn ich sie ernst nehme.«
Raymond beugte sich zu ihr und küßte sie. »Hab keine Angst. Du bist das Beste, was mir im Leben widerfahren ist.«
»Das ist es ja, worüber ich mir Sorgen mache.« Kate wandte sich ab.
    Während der jährlichen Generalversammlung sprach Charles kein Wort. Der Vorsitzende berichtete über das im März 1974 endende Geschäftsjahr, dann hieß er zwei neue Direktoren und Charles Seymour willkommen.
    Es gab ein paar Fragen, die Derek Spencer mühelos beantwortete. Wie Charles versprochen hatte, wurde der Name Janet Darrow nicht erwähnt. Miss Trubshaw hatte Fiona wissen lassen, daß die Zahlungen aufgehört hatten, sie selbst aber war immer noch besorgt, daß ihr Arbeitsvertrag nach dem 1. Juli nicht mehr verlängert würde.
    Als der Vorsitzende die Versammlung für beendet erklärte, fragte ihn Charles höflich, ob er einen Augenblick Zeit habe.
»Natürlich«, sagte Spencer, offensichtlich erleichtert, daß die Konferenz so glatt abgelaufen war. »Was kann ich für Sie tun?«
»Ich würde lieber in Ihrem Büro darüber sprechen.«
Der Vorsitzende sah Charles scharf an, führte ihn aber in sein Zimmer. Wieder machte es sich Charles in einem der Lederfauteuils bequem und zog einige Papiere aus der Tasche. Dann: »Was wissen Sie über BX 41207 122, Bank Rombert, Zürich?«
»Sie sagten, Sie würden nie erwähnen -«
»Miss Darrow«, sagte Charles, »und ich werde mein Wort halten. Aber als Direktor der Bank möchte ich jetzt wissen, was dieses Konto zu bedeuten hat.«
»Sie wissen verdammt gut, was es bedeutet«, sagte der Vorsitzende und schlug mit der Faust auf den Tisch.
»Ich weiß, es ist Ihr privates « , – Charles betonte das letzte Wort – »Konto in Zürich.«
»Das können Sie nie beweisen«, sagte Spencer trotzig.
»Da haben Sie recht, aber ich kann beweisen«, Charles blätterte in den Papieren auf seinen Knien, »daß Sie mit Seymours Geld Privatgeschäfte getätigt und den Gewinn auf Ihr Schweizer Konto überwiesen haben, ohne es dem Aufsichtsrat mitzuteilen.«
»Ich habe nichts getan, was der Bank geschadet hat, das wissen Sie.«
»Ich weiß, daß das Geld mit Zinsen zurückgezahlt wurde und die Bank keine Verluste erlitt. Andererseits könnte der Aufsichtsrat Ihre Aktivitäten mißbilligen, da Sie vierzigtausend Pfund jährlich erhalten, um Gewinne für die Bank zu machen, und nicht für sich.«
»Wenn sie die Zahlen sehen, würde man mich höchstens zurechtweisen. Nicht mehr.«
»Ich frage mich, ob der Staatsanwalt ebenso mild wäre, wenn er die Unterlagen erhält.« Charles nahm die Papiere und hielt sie in die Höhe.
»Sie würden den

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