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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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fielen ihm Leroys Worte ein: »Ich wurde von einem jungen Kerl abgespeist… Bei Gott, wenn ich je wieder zum Zug kommen sollte, dann nehme ich mir diesen Kerl vor und dann die Bank.«
    »Keine Sorge, Davis, diese Arbeit werde ich für dich erledigen«, sagte Abel laut.
Während der letzten Wochen dieses Jahres führte Abel das Richmond Hotel mit eiserner Hand, sowohl was das Personal als auch was die Preise betraf. Es gelang ihm mit knapper Not, sich über Wasser zu halten. Er fragte sich, was sich in den anderen zehn Hotels der Gruppe abspielte, aber er hatte nicht die Zeit, es herauszufinden, und er war auch nicht mehr dafür verantwortlich.

17
    Am 4. Januar 1930 traf Abel Rosnovski in Boston ein. Er fuhr mit einem Taxi vom Bahnhof zu Kane and Cabot und kam ein paar Minuten zu früh an. Er setzte sich ins Empfangszimmer, das größer und eleganter war als jedes Zimmer im Richmond Hotel, und blätterte im Wall Street Journal. 1930 würde ein besseres Jahr werden, versuchte die Zeitung den Lesern zu versichern. Abel zweifelte daran. Eine sehr korrekte Dame mittleren Alters betrat das Zimmer.
    »Mr. Kane erwartet Sie, Mr. Rosnovski.«
    Abel stand auf und folgte ihr durch einen langen Korridor in ein kleines, eichengetäfeltes Zimmer. Hinter einem Schreibtisch mit lederbezogener Platte saß ein großer, gutaussehender Mann, der, so überlegte Abel, etwa gleich alt war wie er. Seine Augen waren ebenso blau wie Abels Augen. An der Wand hing das Porträt eines älteren Mannes, dem der junge Mann hinter dem Schreibtisch sehr ähnlich sah. Ich wette, das ist der Vater, dachte Abel verbittert. Du kannst beruhigt sein, dein Sohn überlebt den Börsenkrach. Was immer auch geschieht, Banken scheinen immer auf die Butterseite zu fallen.
    »Ich bin William Kane«, sagte der junge Mann, stand auf und streckte die Hand aus. »Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Rosnovski.«
»Danke«, sagte Abel.
William schaute den kleinen Mann in dem schlecht sitzenden Anzug an. Die entschlossenen Augen entgingen ihm nicht.
»Vielleicht erlauben Sie mir, Ihnen die Situation darzulegen, wie ich Sie sehe«, fuhr der blauäugige junge Mann fort.
»Natürlich.«
»Mr. Leroys tragischer und vorzeitiger Tod…« begann William und fand die Hohlheit seiner Worte widerlich.
Durch deine Gemeinheit herbeigeführt, dachte Abel.
»… hat es scheinbar mit sich gebracht, daß Sie für die Leitung der Hotels verantwortlich sind, bis die Bank einen Käufer für die Gruppe gefunden hat. Obwohl jetzt hundert Prozent der Anteile Ihnen gehören, ist das Objekt - elf Hotels -, das als Sicherheit für Mr. Leroys Kredit von über zwei Millionen Dollar diente, legal in unserem Besitz. Damit sind Sie jeder Verantwortung entbunden, und wenn Sie sich von der ganzen Angelegenheit zurückziehen wollen, können wir das natürlich verstehen.«
Eine beleidigende Zumutung, dachte William, aber es mußte gesagt werden.
Typisch für eine Bank, so etwas von einem Mann zu erwarten; in dem Augenblick, in dem es Probleme gibt, abzuspringen! dachte Abel.
William Kane fuhr fort: »Bis die Schuld von zwei Millionen an die Bank bezahlt ist, müssen wir den Besitz des verstorbenen Mr. Leroy leider als insolvent betrachten. Wir in der Bank sind froh über Ihr persönliches Interesse an der Gruppe und wollten bezüglich eines Verkaufs nichts in die Wege leiten, bevor wir nicht mit Ihnen Kontakt aufgenommen hatten. Wir dachten, daß Sie vielleicht jemanden wüßten, der am Kauf dieser Gruppe interessiert ist, da die Gebäude, die Grundstücke und das Geschäft natürlich eine gute Anlage darstellen.«
»Aber nicht so gut, daß Sie mir Kredit geben würden«, sagte Abel und fuhr sich müde mit der Hand durch das dichte schwarze Haar. »Wie lange geben Sie mir Zeit, einen Käufer zu finden?«
Als William den Silberreif an Abel Rosnovskis Handgelenk sah, zögerte er einen Moment; diesen Reif hatte er schon einmal gesehen, aber er konnte sich nicht erinnern, bei welcher Gelegenheit. »Dreißig Tage. Sie müssen bedenken, daß die Bank die täglichen Verluste von zehn der elf Hotels tragen muß. Nur das Chikago Richmond wirft einen kleinen Gewinn ab.«
»Wenn Sie mir die Zeit und Ihre Hilfe gewährten, Mr. Kane, würde ich alle Hotels zu gewinnbringenden Unternehmen machen. Ich weiß, daß ich es kann«, sagte Abel. »Geben Sie mir die Chance, es zu beweisen, Sir.«
Abel stellte fest, daß das letzte Wort ihm beinahe im Hals steckenblieb.
»Das gleiche versicherte uns Mr. Leroy, als er uns im Herbst

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