Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
Vom Netzwerk:
beschrieb das Time Magazine den Verhafteten als den teuersten Profikiller der westlichen Welt. Angeblich wurden ihm von der Russenmafya eine Million Dollar geboten, wenn er Zerimskij aus dem Präsidentschaftsrennen entfernt. Vier Polizisten waren erforderlich, um diesen gefährlichen Mann zu überwältigen.«
    Es folgten ein paar Filmmeter, die einen Mann zeigten, der in der Menschenmenge festgenommen und rasch weggebracht wurde, doch von dem Verhafteten war nur der Kopf zu sehen, und das auch nur von hinten; überdies steckte der Kopf in einer Pelzmütze.
    »Der kommunistische Kandidat setzte unbeirrt seine Rede fort, obwohl sich die Verhaftung nur wenige Meter entfernt vor der Rednertribüne zutrug. Später lobte Zerimskij die Polizei von St. Petersburg für ihren professionellen Einsatz und ihre Sorgfalt. Zerimskij erklärte, daß nichts, absolut nichts dazu fuhren könne, ihn von seinem Kampf gegen das organisierte Verbrechen abzuhalten, egal wie viele Anschläge auf ihn verübt würden. Nach den letzten Meinungsumfragen liegt Zerimskij Kopf an Kopf mit Premierminister Tschernopow, doch der heutige Vorfall könnte seiner Popularität in der letzten Phase des Wahlkampfs einen kräftigen Schub geben.
    Wenige Stunden vor der Kundgebung führte Zerimskij ein persönliches Gespräch mit General Borodin in dessen Hauptquartier im Norden der Stadt. Niemand kennt den Ausgang dieser Unterredung, doch die Sprecher des Generals erklärten, daß er in Kürze eine Verlautbarung abgeben wird, ob er beabsichtigt, im Rennen um die Präsidentschaft zu bleiben und, was noch wichtiger ist, welchen der beiden anderen Konkurrenten er unterstützen wird, falls er selbst seine Kandidatur zurückzieht. Der Wahlausgang ist also noch immer für Überraschungen gut.
    Das war Clifford Symonds, CNN International, auf dem Platz der Freiheit in St. Petersburg.«
»Am Montag setzt der Senat die Debatte über die Vorschläge zur nuklearen, biologischen, chemischen und konventionellen Abrüstung fort…« Der Präsident drückte auf einen Knopf der Fernbedienung, und das Bild erlosch.
»Und du behauptest, daß der Mann, den sie verhaftet haben, keine Verbindung zur Russenmafya hat, sondern ein CIA-Agent ist?«
»Ja. Ich warte darauf, daß Jackson anruft und bestätigt, daß es sich um denselben Mann handelt, der Guzman erschossen hat.«
»Was soll ich der Presse sagen, wenn sie mir diesbezügliche Fragen stellt?«
»Du wirst bluffen müssen. Niemand darf erfahren, daß der Festgenommene einer von uns ist.«
»Aber es würde Dexter und ihren kleinen Scheißer von Stellvertreter ein für allemal ausschalten.«
»Nicht wenn du behauptest, daß du nichts davon gewußt hast. Dann wurde mindestens die Hälfte der Amerikaner glauben, du hättest dich von der CIA übertölpeln lassen. Würdest du dagegen zugeben, davon gewußt zu haben, würde die andere Hälfte über dich herfallen. Deshalb schlage ich vor, du beschränkst dich auf die Erklärung, du würdest das Ergebnis der russischen Wahlen mit großem Interesse abwarten.«
»Und ob ich das tue!« sagte Lawrence inbrünstig. »Das letzte, was ich brauchen könnte, wäre dieser faschistische Giftzwerg als Präsident. Dann wären wir über Nacht wieder bei Ronald Reagans Star-Wars-Phantasien.«
»Meines Erachtens ist genau das der Grund dafür, daß der Senat sich mit deinen Abrüstungsplänen Zeit läßt. Er wird abwarten, bis das Wahlergebnis bekannt ist.«
Lawrence nickte. »Wenn es wirklich einer von unseren Leuten ist, den die Russen in diesem gottverdammten Gefängnis festhalten, müssen wir etwas dagegen unternehmen, und zwar schnell. Denn sollte Zerimskij Präsident werden, möge Gott dem armen Kerl helfen, der in diesem russischen Knast sitzt. Ich wäre bestimmt nicht dazu in der Lage.«
    Connor sagte keinen Ton. Er war zwischen zwei Offizieren im Fond des Streifenwagens eingekeilt. Er wußte, daß diese jungen Männer weder den Rang noch die Befugnis hatten, ihn zu verhören. Dazu würde es später kommen, und zwar durch jemanden, der noch viel mehr Gold auf dem Revers trug.
    An der Einfahrt durch das Holztor des Kruzifixgefängnisses sah Connor als erstes das Empfangskomitee auf dem Kopfsteinpflaster. Drei furchteinflößende Hünen in Gefängniskleidung stapften sofort herbei, rissen fast die Tür des Rücksitzes aus den Angeln und zerrten Connor aus dem Wagen. Die jungen Polizeioffiziere, die neben ihm gesessen hatten, blickten entsetzt drein.
    Die drei Goliaths schubsten den neuen

Weitere Kostenlose Bücher