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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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davon zu überzeugen, daß wir in diesen Krieg eintreten müssen?«
    »Bevor das Wahlresultat bekannt ist, wird F. D. R.
    bestimmt nichts unternehmen. Das weiß jeder, einschließ-
    lich Hitler.«
    »Wenn das so ist, kann ich nur beten, daß Großbritannien nicht vorher den Krieg verliert, denn die Wahlen sind erst im November.«
    In diesem Jahr vergab Abel Aufträge für Hotels in Washington und San Francisco; gleichzeitig plante er ein neues Hotel in Kanada, das Montreal Baron. Obwohl seine Gedanken fast immer mit dem Erfolg seiner Hotels beschäftigt waren, bedrückte ihn etwas anderes.
    Er wollte in Europa sein – aber nicht, um dort Hotels zu bauen.

    Gegen Schluß des Herbstsemesters bezog Florentyna zum erstenmal Prügel. Später assoziierte sie dies immer mit Schnee. Ihre Kameradinnen bauten einen riesigen Schneemann, und jede Schülerin mußte etwas mitbringen, um ihn zu schmücken. Der Schneemann bekam Rosinen-augen, eine Möhrennase, Kartoffelohren, ein Paar alte Gartenhandschuhe, eine Zigarre und einen Hut, den Florentyna beisteuerte. Am letzten Schultag wurden die Eltern eingeladen, den Schneemann zu besichtigen, und viele bewunderten den eleganten Hut. Florentyna strahlte vor Stolz, bis ihre Eltern kamen. Zaphia lachte schallend, Abel jedoch fand es weniger komisch, seinen seidenen Zylinder auf dem Haupt eines grinsenden Schneemanns zu sehen. Zu Hause wurde Florentyna in das väterliche Arbeitszimmer beordert, und Abel hielt einen langen Vortrag über die Unverantwortlichkeit, sich Dinge anzueignen, die einem nicht gehören. Dann legte er seine Tochter übers Knie und gab ihr mit einer Haarbürste drei feste Schläge.
    Diesen Samstag abend sollte sie nie vergessen.
    Den folgenden Sonntagmorgen sollte Amerika nie vergessen.
    Die Flügel feindlicher Flugzeuge funkelten in der aufgehenden Sonne über Pearl Harbor. Die amerikanische Kriegsflotte erlitt schwere Verluste, der Flottenstützpunkt wurde fast zur Gänze zerstört. Zweitausendvierhundert-unddrei Amerikaner wurden getötet. Am nächsten Tag erklärten die Vereinigten Staaten Japan den Krieg. Drei Tage später erfolgte die Kriegserklärung an Deutschland.
    Sofort ließ Abel George zu sich rufen und erklärte ihm, daß er sich freiwillig melden werde. George protestierte, Zaphia flehte und Florentyna weinte. Miss Tredgold wagte nicht, eine Meinung zu äußern.

    Abel wußte, daß er nur noch eine Sache zu erledigen hatte, bevor er Amerika verließ. Er bat Henry zu sich.
    »Haben Sie die Meldung im Wall Street Journal gelesen, Henry? Über all den Nachrichten von Pearl Harbor hätte ich sie fast übersehen.«
    »Sprechen Sie von der Fusion zwischen Lester und Kane und Cabot, die ich in meinem letzten Bericht vorhersagte?
    Ja, ich bin bereits im Besitz aller Details.«
    Henry übergab Abel eine Mappe. »Ich nahm an, daß Sie mich deshalb herbaten.«

    Abel blätterte die Mappe durch, bis er den von Henry rot unterstrichenen Artikel fand. Er las die Mitteilung zweimal, dann trommelte er mit den Fingern auf der Tischplatte. »Der erste Irrtum, den Kane beging.«
    »Sie könnten recht haben«, sagte Henry.
    »Sie verdienen Ihre tausendfünfhundert Dollar pro Monat, Henry.«
    »Vielleicht wäre es an der Zeit, zweitausend daraus zu machen.«
    »Und warum?«
    »Wegen Artikel 7 der neuen Bankvorschriften.«
    »Warum hat er diese neue Klausel überhaupt erlaubt?«
    »Um sich zu schützen. Offenbar kam es Mr. Kane nie in den Sinn, daß jemand ihn vernichten will. Da er alle seine Anteile von Kane und Cabot gegen die entsprechenden Lester-Anteile getauscht hat, verlor er die alleinige Kontrolle über seine Bank, ohne die Kontrolle über die neue zu gewinnen, weil Lester ja bedeutend größer ist. Da er in dem neuen Unternehmen nur acht Prozent der Aktien besitzt, bestand er auf dieser Klausel, um jede Transaktion drei Monate lang aufhalten zu können, einschließlich der Ernennung eines neuen Präsidenten.«
    »Wir haben also nichts weiter zu tun, als acht Prozent der Lester-Aktien zu erwerben und seine neue Klausel gegen ihn selbst anzuwenden, sobald es uns paßt.«
    Abel machte eine Pause. »Ich glaube allerdings nicht, daß es leicht sein wird.«
    »Deshalb habe ich um eine Gehaltserhöhung gebeten.«

    Abel mußte feststellen, daß das Einrücken nicht so einfach war, wie er sich das vorgestellt hatte. Der Arzt äußerte sich ziemlich abschätzig über seine Augen, sein Übergewicht, sein Herz und seinen Allgemeinzustand.
    Erst nachdem er einige

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