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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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Bild einer sehr aristokratisch und streng aussehenden Dame, wohl seiner Mutter. Florentyna stellte fest, daß die Möbel offenbar alle ihm gehörten.
    Nach dem Tee hörten sie Platten des neuen Idols Elvis Presley an, dann legte Scott eine Platte von Frank Sinatra auf, und sie tanzten. Jeder hätte gern die Gedanken des anderen erraten. Er küßte sie, zuerst sanft, dann immer leidenschaftlicher; weiter schien er nicht gehen zu wollen, und Florentyna war zu unerfahren, um ihm zu helfen.
    Plötzlich legte er eine Hand auf ihre Brust, als wolle er ihre Reaktion erkunden. Die Hand wanderte zum Kleid und mühte sich mit einem Knopf ab. Florentyna wehrte sich nicht, als der zweite Knopf an die Reihe kam. Er küßte ihre Schultern, ihre Brust, und Florentyna sehnte sich so nach ihm, daß sie fast die Initiative ergriffen hätte.
    Dann plötzlich stand er auf und zog das Hemd aus. Rasch schlüpfte sie aus ihrem Kleid und ließ die Schuhe zu Boden fallen. Unsicher gingen sie auf das Bett zu und versuchten die restlichen Kleidungsstücke loszuwerden.
    Zu ihrer Überraschung schienen die Freuden der Liebe in Sekunden vorbei zu sein.
    »Verzeih«, sagte Florentyna, »ich war furchtbar.«
    »Nein, es ist meine Schuld.«
    Er schwieg, dann: »Am besten, ich sage es dir gleich: es war das erste Mal.«
    »Auch für dich?« fragte sie, und endlich lachten beide.
    Den weiteren Abend verbrachten sie im Bett und liebten einander, und es wurde mit jedem Mal besser. Als Florentyna am nächsten Morgen etwas erschöpft aber überglücklich erwachte, hatte sie das sichere Gefühl, daß sie ihr Leben zusammen verbringen würden. Von nun an sahen sie einander jedes Wochenende und manchmal auch dazwischen.
    In den Frühjahrsferien trafen sie sich heimlich in New York, und Florentyna verlebte drei glückliche Tage. Sie sahen On the Waterfront Limelight und South Pacific am Broadway, dann gingen sie in den »21« Club, zu Sardi’s und sogar in den Oak Room im Plaza. Vormittags gingen sie einkaufen, besuchten die Frick Gallery und schlenderten durch den Park. Wenn sie abends nach Hause kamen, war sie mit Geschenken beladen, die sie neben dem Bett aufstapelten. Das Sommersemester war ein einziges Idyll, und nur selten waren sie getrennt. Scott lud Florentyna ein, während der Ferien ein Wochenende in Marblehead zu verbringen und seine Eltern kennenzulernen.
    »Ich bin sicher, sie werden dich gern haben«, sagte er, als er sie zum Zug nach Chicago brachte.
    »Hoffentlich«, antwortete sie.
    Stundenlang erzählte Florentyna ihrer Mutter von Scott und wie sehr sie ihn liebe. Zaphia war glücklich, ihre Tochter so erfüllt zu sehen und freute sich, seine Eltern kennenzulernen. Sie betete, daß Florentyna und Scott zusammenbleiben würden, und ihre Tochter nicht eine Entscheidung getroffen hatte, die sie später vielleicht bereute. Florentyna kaufte viele Meter verschiedenfarbiger Seide ein und verbrachte Abende damit, ein Kleid zu entwerfen, das Scotts Mutter gefallen sollte.
    Der Brief kam an einem Montag, und Florentyna erkannte sofort die Handschrift. Freudig riß sie den Umschlag auf, fand jedoch nur eine kurze Mitteilung, daß ihr Besuch in Marblehead wegen einer Änderung der Pläne der Familie verschoben werden müsse. Wieder und wieder las Florentyna den Brief und suchte vergeblich nach einer verborgenen Nachricht. Sie beschloß, Scott anzurufen.
    »Bei Mr. Forbes«, sagte eine Stimme. Es mußte der Butler sein.
    »Kann ich Mr. Scott Forbes sprechen, bitte?«
    Florentyna hörte, wie ihre Stimme zitterte.
    »Wer spricht, bitte?«
    »Florentyna Rosnovski.«
    »Ich werde nachsehen, ob er da ist, Ma’am.«
    Florentyna hielt den Hörer fest und wartete sehnsüchtig auf Scotts vertraute Stimme.
    »Er ist nicht zu Hause, aber ich werde ihm sagen, daß Sie angerufen haben.«
    Florentyna glaubte kein Wort, und eine Stunde später rief sie nochmals an.
    »Er ist immer noch nicht zu Hause, Ma’am«, sagte die Stimme. Sie wartete bis acht Uhr abends. Dieselbe Stimme teilte ihr mit, daß er beim Dinner sei.
    »Bitte sagen Sie ihm, daß ich am Telefon bin.«
    »Ja, Ma’am.«
    Etwas später meldete sich die Stimme wieder und klang wesentlich weniger höflich. »Er möchte nicht gestört werden.«
    »Das glaube ich nicht. Bestimmt haben Sie ihm nicht gesagt, wer spricht.«
    »Madam, ich versichere Ihnen…«
    Eine andere Stimme meldete sich, eine weibliche, die offenbar keinen Widerspruch gewöhnt war.
    »Wer spricht?«
    »Ich heiße Florentyna Rosnovski.

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