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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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heiratest, enterbe ich dich bis auf den letzten Penny.«
    »Wie viele Generationen vor dir, begehst auch du den Irrtum zu glauben, daß man für Geld alles kaufen kann, Vater. Dein Sohn ist nicht käuflich.«
    »Du könntest Mary Bigelow heiraten – so ein anständiges Mädchen, und aus unserem Milieu.«
    Richard lachte. »Nie könnte ein so wundervolles Mädchen wie Florentyna durch eine höhere Tochter ersetzt werden.«
    »Nenne unsere Kreise nicht im gleichen Atemzug mit diesem dummen Polacken.«
    »Einem üblicherweise vernünftigen Menschen hätte ich nie ein so erbärmliches Vorurteil zugetraut.«
    William Kane ging drohend auf seinen Sohn zu.
    »Hinaus«, sagte er. »Du gehörst nicht mehr zu unserer Familie.«
    Richard verließ das Zimmer. In der Halle sah er seine Mutter an das Geländer gelehnt. Er nahm sie in die Arme, und sie flüsterte: »Ich werde dich immer liebhaben.«
    Als sie ihren Mann kommen hörte, wandte sie sich ab.
    Richard schloß leise die Haustür. Wieder stand er auf der 68. Straße. Wie Florentyna wohl ihren Kampf bestanden hatte? Er rief ein Taxi, und ohne sich noch einmal umzudrehen, fuhr er zu Florentynas Wohnung.

    Nie in seinem Leben hatte er sich so frei gefühlt.
    Er fragte den Portier, ob Florentyna schon zurückgekehrt sei. Er verneinte. Nervös wartete Richard vor dem Haustor, voller Angst, Florentyna sei nicht imstande gewesen, ihren Vater zu verlassen. Gedankenverloren merkte er nicht, daß ein Taxi anhielt und eine zarte Gestalt ausstieg. Sie hielt ein Taschentuch gegen die blutenden Lippen. Florentyna lief auf ihn zu, und rasch zogen sie sich in die Geborgenheit ihres Apartments zurück.
    »Ich liebe dich, Richard«, waren ihre ersten Worte.
    »Ich liebe dich auch.«
    Er preßte sie fest an sich, als könne das alle Probleme aus der Welt schaffen.
    Florentyna ließ ihn nicht los, als er berichtete.
    »Er drohte mir, mich zu enterben, wenn ich dich heirate.
    Wann werden sie endlich begreifen, daß wir uns verdammt wenig aus ihrem Geld machen? Ich bat meine Mutter um Hilfe, aber auch sie konnte ihn nicht beschwichtigen. Er schickte sie aus dem Zimmer. Noch nie sah ich ihn meine Mutter so behandeln. Sie weinte, und das bestärkte mich nur in meinem Entschluß. Ich ging mitten in einem Satz. Hoffentlich läßt er seinen Zorn nicht an Virginia und Lucy aus. Wie war es bei dir?«
    »Er hat mich geschlagen«, sagte Florentyna sehr leise.
    »Ich glaube, er wird dich umbringen, wenn er uns zusammen sieht. Richard, mein Liebster, wir müssen fort von hier, bevor er uns findet, und natürlich sucht er uns zuerst in meiner Wohnung. Ich habe solche Angst.«
    »Kein Grund, Angst zu haben. Wir fahren heute abend fort, und zwar so weit wie möglich. Zum Teufel mit den beiden.«
    »Wie rasch kannst du packen?« fragte Florentyna.

    »Gar nicht. Ich kann nie mehr nach Hause zurück. Pack deine Sachen, und dann gehen wir. Ich habe etwa hundert Dollar, und mein Cello steht noch im Schlafzimmer. Wie kommt es dir vor, einen Hundert-Dollar-Mann zu heiraten?«
    »Viel mehr kann sich eine Verkäuferin nicht erhoffen.
    Und dabei hab ich immer geträumt, von jemandem ausgehalten zu werden. Als nächstes wirst du auch noch eine Mitgift verlangen.«
    Florentyna kramte in ihrer Tasche. »Ich besitze immerhin zweihundertzwölf Dollar und eine American Express-Karte. Du schuldest mir sechsundfünfzig Dollar, Richard Kane, aber ich gebe mich mit einer Rückzahlung von einem Dollar pro Jahr zufrieden.«
    »Mir gefällt die Idee einer Mitgift besser«, sagte Richard.
    Eine halbe Stunde später hatte Florentyna gepackt. Sie setzte sich an den Schreibtisch und schrieb ihrem Vater ein paar Zeilen – daß sie ihn nie mehr sehen wolle, wenn er Richard nicht akzeptiere. Den Brief ließ sie auf dem Nachttisch liegen.
    Richard winkte einem Taxi. »Idlewild«, sagte er und legte Florentynas drei Koffer und sein Cello in den Gepäckraum.
    Auf dem Flugplatz machte Florentyna einen Anruf und war froh, als sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete. Sie teilte Richard die Nachricht mit, und er buchte einen Flug.
    Um sieben Uhr dreißig rollte die Super Constellation der American Airlines auf die Startbahn, und der siebenstündige Flug begann.
    Richard half Florentyna beim Anschnallen. Sie lächelte.

    »Wissen Sie, wie sehr ich Sie liebe, Mr. Kane?«
    »Ich glaube schon – Mrs. Kane«, antwortete er.

    »Was du heute getan hast, wirst du noch bereuen.«
    Er antwortete nicht sofort, sondern starrte vor sich

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