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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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hin.
    »Du wirst nie mehr mit ihm Kontakt aufnehmen«, war alles, was er schließlich sagte.
    Ohne zu antworten, verließ sie das Zimmer.
    Er blieb allein in seinem roten Ledersessel; die Zeit stand still. Er hörte nicht, daß das Telefon klingelte. Der Butler klopfte leise.
    »Ein Mr. Abel Rosnovski ist am Telefon, Sir. Sind Sie zu sprechen?«
    William Kane verspürte einen stechenden Schmerz in der Magengrube. Er mußte den Anruf entgegennehmen.
    Langsam erhob er sich; es gelang ihm nur mit Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Er nahm den Hörer.
    »Hier William Kane.«
    »Hier Abel Rosnovski.«
    »Tatsächlich? Und wann ist Ihnen der Einfall gekommen, Ihre Tochter mit meinem Sohn zu verkuppeln?
    Vermutlich, als es Ihnen nicht gelang, meine Bank zu ruinieren?«
    »Seien Sie kein verd…«
    Abel suchte sich zu beherrschen. »Ich will diese Heirat ebensowenig wie Sie. Ich habe nie versucht, Ihnen Ihren Sohn wegzunehmen. Erst heute habe ich von seiner Existenz erfahren. Ich liebe meine Tochter noch mehr, als ich Sie hasse, und ich will sie nicht verlieren. Können wir uns nicht treffen und irgend etwas unternehmen?«
    »Nein«, erwiderte William Kane.

    »Was hat es für einen Sinn, die Vergangenheit aufzurühren? Wenn Sie wissen, wo die beiden sind, können wir sie vielleicht aufhalten. Das wollen Sie doch auch. Sind Sie so verdammt stolz, daß Sie, anstatt zu helfen, einfach zusehen wollen, wie Ihr Sohn meine Tochter heiratet?«
    William Kane legte auf und wankte zu seinem Lederstuhl zurück. Der Butler kam. »Das Dinner ist serviert, Sir.«
    »Ich will kein Dinner, und ich bin nicht zu sprechen.«
    »Sehr wohl, Sir«, sagte der Butler und ging.
    William Kane blieb allein. Bis zum nächsten Morgen um acht Uhr störte ihn niemand.

14
    Als Flug 1049 in San Francisco landete, konnte Florentyna nur hoffen, daß sie nicht zu spät telefoniert hatte. Doch Richard hatte kaum noch festen Boden unter den Füßen, als er eine gewaltige Frau auf sie zukommen und Florentyna umarmen sah. Florentynas Arme waren nicht lang genug, Bella zu umfassen.
    »Du läßt einem wenig Zeit, was? Erst anzurufen, wenn ihr ins Flugzeug steigt!«
    »Es tut mir leid, Bella. Ich wußte nicht…«
    »Sei nicht albern, Claude und ich hatten eben gemurrt, weil wir heute abend nichts vorhaben.«
    Lachend machte Florentyna Richard mit den beiden bekannt.
    »Ist das euer ganzes Gepäck?«
    Bella sah erstaunt auf die drei kleinen Koffer und das Cello.
    »Wir hatten es ziemlich eilig, fortzukommen«, erklärte Florentyna.
    »Jedenfalls ist hier immer ein Zuhause für euch.«
    Bella packte sofort zwei Koffer.
    »Gott sei Dank, daß es dich gibt, Bella. Du hast dich nicht verändert.«
    »Oh doch, in einer Hinsicht schon. Ich bin im sechsten Monat. Leider geht es mir wie dem Riesenpanda –
    niemand merkt es.«
    Die zwei jungen Frauen drängten sich, gefolgt von Claude und Richard, durch den dichten Verkehr zum Parkplatz. Auf der Fahrt berichtete Bella, daß Claude in einer Anwaltsfirma angestellt sei.
    »Ist er nicht tüchtig?«
    »Und Bella ist Sportlehrerin an einer High School. Seit sie dort ist, haben sie noch kein Hockeymatch verloren«, sagte Claude ebenso stolz.
    »Und was machst du?« fragte Bella und bohrte einen Finger in Richards Brust. »Aus deinem Gepäck kann ich nur schließen, daß du ein arbeitsloser Musiker bist.«
    »Nicht ganz«, lachte Richard, »ich möchte in einer Bank arbeiten und will mich morgen nach einem Job umsehen.«
    »Wann heiratet ihr?«
    »Erst in drei Wochen«, erklärte Florentyna, »ich will kirchlich heiraten, und das Aufgebot dauert eine Weile.«
    »Also lebt ihr in Sünde«, stellte Claude fest. »Ein modernes Paar. Das wollte ich immer schon, aber Bella war nicht zu überreden.«
    »Und warum habt ihr New York so plötzlich verlassen?«
    fragte Bella, Claudes Bemerkung ignorierend.
    Florentyna berichtete, wie sie Richard kennengelernt hatte und daß zwischen ihren Vätern eine uralte Fehde herrschte. Ungläubig hörten Bella und Claude zu und blieben ungewöhnlich schweigsam, bis das Auto hielt.
    »Das ist unser Heim«, sagte Claude, zog die Bremse an und legte den ersten Gang ein.
    Florentyna stand auf einem steilen Hügel, von dem aus man fast über die ganze Bucht sehen konnte.
    »Wenn Claude einmal Teilhaber wird, ziehen wir noch höher hinauf«, sagte Bella, »vorläufig geben wir uns damit zufrieden.«
    »Es ist phantastisch«, sagte Florentyna, als sie das kleine Haus betraten, und lächelte, als sie die

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