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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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sah Eryn ihnen neidisch hinterher.
    So eine Jagd hätte mir schon gefallen und zwar um einiges besser, als diese endlosen Übungen auf dem Exerzierplatz. Zumal ich immer noch nicht den Sinn dahinter entdecken konnte, warum man in verschiedensten Formationen marschieren lernen muss. Das ist sicherlich nett anzusehen, aber in einer Schlacht? Das wenigste von dem Erlernten wird einem dann nützlich sein. Andererseits: Was bringt es einem schon, wenn man sich Gedanken macht? Hier in der Kaserne – rein gar nichts.
    Eryn schnappte sich seine Aufzeichnungen und machte sich auf den Weg zu Meister Lionas. Wenigstens kann ich mich in der Zeit, in der sich die anderen auf der Jagd vergnügen, voll und ganz meinen Studien widmen. Ein kleiner Trost.
     
    Mehrere Tage vergingen, bis die anderen wieder zurückkamen. Natürlich erfolgreich und mit Eifer erzählte Ravenor von der Jagd. „Die Wyvern hatten sich getrennt.“
    Das tun Jungtiere immer, wenn sie ein neues Revier suchen, aber mich wollte ja keiner dabeihaben.
    „Und die Lordlinge haben ein Tier gestellt und erlegt, aber wir von den Bastarden haben gleich zwei davon plattgemacht und davon habe ich eines ganz alleine getötet.“
    Deren warf ein: „Du hast verdammtes Glück gehabt, denn als du dich dem einen Biest entgegengestellt hast und in den Kampf verwickelt warst, da brach das andere Tier hinter dir aus dem Unterholz und hätte dich fast gegrillt. Zu deinem Glück haben wir dir den Rücken gedeckt. Sonst hätte es für dich schlecht ausgehen können.“
    Wyvern sind hinterhältig und boshaft, bei einer gewissen Intelligenz. Mit so einer Falle muss man rechnen. Aber hatte ich es schon erwähnt! Mich wollten sie ja nicht dabeihaben.
    Da alles gut gegangen war, war die Laune der erfolgreichen Jäger bestens und ließ sich auch durch Eryns mäßige Stimmung und sein leichtes Genörgel nicht trüben.
     
    Schnell holte sie der Alltag wieder ein und dazu kam, dass sie zum Wachdienst über Nacht eingeteilt wurden. Eine der langweiligsten und dümmsten Aufgaben, die es nur gab. Was Ravenor natürlich auf noch dümmere Gedanken brachte.
    Sie befanden sich in dem Turm über dem Stalltor und Eryn starrte in die Nacht hinaus.
    „Du brauchst dir gar keine solche Mühe machen, da kommt sowieso kein feindliches Wesen vorbei. Wenn du Glück hast, siehst du ein Reh, oder einen Fuchs.“
    „Ich dachte, ich hätte was gehört. Wenn du in den Bergen groß wirst, dann lernst du die Sprache des Waldes zu deuten.“
    Ravenor klopfte auf Holz. „Wow, wow, der Bergmufti spricht. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass sich der Festung Naganor, dem Schwarzen Turm des Schwarzen Magierprinzen, etwas von Gefahr nähern könnte. Sicherlich ist das ganze Umland gespickt mit Zaubern. Wie nennt ihr das? Augen und Banne?“
    Da mag der Unmagische sogar recht haben, gab Eryn zu: „Kann schon sein. Also schau ich lieber, ob der Wachoffizier kommt.“
    Ravenor klopfte ihm auf die Schulter: „Das, mein Lieber, ist schon eine sinnvollere Beschäftigung. Und ich werde dann mal kurz verschwinden, wenn der Hampel durch ist.“
    Eryn traute seinen Ohren nicht.
    „Was willst du?“
    Ravenor setzte seine Verschwörermiene auf: „Ich hab da ein Mädchen kennengelernt, als ich an Lord Borons Haus arbeitete. Nun, eigentlich ist sie dem Schustergesellen versprochen, aber der ist ein Depp und, nun ja, sie sehnt sich nach einem richtigen Mann. Sie wartet auf mich hinter dem Gebüsch dort und ich möchte sie nicht enttäuschen.“
    Ist der irre! Die Götter mögen mich vor Ravenors Plänen beschützen. „Hast du vergessen, wie dein letzter Plan ausgegangen ist? Wart halt, bis sie dich zum Regulären befördern und du Ausgang bekommst. Kann ja nicht mehr allzu lange dauern.“
    Eryn redete eindringlich und ernst, doch das prallte wirkungslos an Ravenor ab.
    „Höre ich da Angst aus den Worten des großen Kriegers?“
    „Vernunft“, korrigierte Eryn, doch Ravenor gab sich bei weitem nicht geschlagen.
    „Es ist ja nicht so, dass du mitkommen sollst. Das Vergnügen habe ich auch gern für mich alleine. Also, ich erkläre es dir mal. Mir ist schlecht. So richtig, und ich muss dringend austreten und nach einiger Zeit komme ich wieder. So einfach ist das. Und wenn der Offizier vom Dienst durch ist, was soll dann schon passieren? Oder hast du es schon mal erlebt, dass einer von denen eine Extrarunde nur zum Spaß dreht? Denen stinkt das doch allen, wenn sie in der Nacht rumlaufen müssen, um die Wachen zu

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