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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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diesmal.
    „Rekrut, haben Sie noch Dienst?“
    Ich hasse diese Frage! „Nein, Sir Haerkin.“
    Ein hämisches Grinsen zeigte sich auf Sir Haerkins Gesicht: „Na dann kommen Sie mal mit.“
    Was für ‘ ne Scheißarbeit ist es diesmal? „Jawohl, Sir Haerkin.“
    Eryn folgte Sir Haerkin brav zum Versammlungsraum der III. Kompanie. Dort wurde er als Ordonnanz eingeteilt. Die Offiziere der III. und Rekrut Sir Orten saßen zu Tisch, um sich bei einem üppigen Mahl zu besprechen.
    Es ist schon fast verschwenderisch, was da so alles an Essen auf dem Tisch steht. Ich würde lieber in der Küche aushelfen, wo mir ein Anteil an den Speisen sicher ist. Stattdessen darf ich hier mit der Weinflasche in der Hand Gläser nachfüllen. Wenn ich es könnte, dann würde ich den Wein in Essig verwandeln, so kann ich mich nur an dem Gedanken erfreuen, wie es wäre . Warum sitzt eigentlich Rekrut Sir Askir Orten mit am Tisch? Das war Eryn zunächst ein Rätsel.
    Aber die Lösung ergab sich dann später aus den Gesprächen. Worte umhüllt von blumiger Schleimerei brachten ans Licht, dass einer der älteren Zugführer bald aus dem Dienst ausscheiden würde und Sir Orten war im Gespräch für die Nachfolge.
    So schnell fällt man die Karriereleiter hoch, wenn man hochwohlgeboren ist, dachte Eryn nicht ohne einen gewissen Ekel.
     
    Als Eryn die ganze Geschichte später seinen Stubenkameraden erzählte, da verzogen sie alle die Gesichter.
    „Soll er doch erst mal regulärer Soldat werden. Als Rekrut können sie ihn wohl kaum zum Zugführer machen“, bemerkte Ravenor säuerlich.
     
    In den nächsten Tagen standen Bogenschießen und Fechtübungen an. Für den Bogen war Eryns neue Hand gar nicht so schlecht, denn die Haut der Echsenhand war dicker als die normale Haut. Das Geschick mit der Waffe hatte er auch nicht verlernt. Ein paar Übungsstunden und keiner konnte ihm das Wasser reichen. Mit dem Fechten sah es anders aus. Da er früher hauptsächlich das Langmesser geführt hatte, war Eryn mit dem Schwert nicht ganz so vertraut. Ravenor dagegen glänzte im Gebrauch der Klingen und tat sich besonders hervor. Als sie dann einen Vergleichskampf mit den Rekruten der III. austrugen, war das Ergebnis eine besondere Genugtuung. Sir Askir Orten verlor gegen Ravenor im Schwertkampf und war beim Bogenwettbewerb weit abgeschlagen, den nun wiederum Eryn für sich entscheiden konnte. Selbst Sir Galden zeigte sich über das Ergebnis erfreut. Ganz schien er die Nummer im Weinkeller zwar noch nicht überwunden zu haben, doch zumindest stiegen Eryn und Ravenor wieder etwas in seiner Wertschätzung. Nicht zuletzt, weil sie die Lordlinge auf ihre Plätze verwiesen hatten.
    Anschließend folgte ein Wettkampf unter den Reitern, was letztendlich nur die III. betraf, da die V. nicht beritten war. Einen Teil davon konnten sich Eryn und seine Stubenkameraden ansehen. Im Grunde genommen hatten sich alle Soldaten eingefunden, die nichts zu tun hatten. Der Wettkampf bot eine interessante Abwechslung zur üblichen Routine und so standen etliche Leute um den abgesteckten Platz herum. Das Zielstechen mit der Lanze konnte Sir Orten für sich entscheiden.
    Ravenor kommentierte neidisch: „Uns geben sie ja keine Pferde. Wir sind ja nur billiges Fußvolk.“
    Deren stand daneben und knuffte Ravenor in die Rippen: „Den Lordlingen geben sie auch keine Pferde, die bringen ihre Rösser mit. Tja, Geld sollte man haben oder zumindest von adeliger Abstammung sein.“
    „Arsch.“
    Ein kurzes und knappes Wort reflektierte Ravenors Meinung dazu. Den Vergleichskampf ‚Zielschießen mit dem Bogen vom galoppierenden Pferd‘ gewann ein für Eryn gänzlich Unbekannter.
    „Wenigstens nicht der arrogante Orten.“
    Ravenor konnte nicht umhin, seinen Kommentar abzugeben, wobei Eryn ganz seiner Meinung war. Dann folgte der letzte Wettkampf, in dem immer zwei Kontrahenten gegeneinander anritten und versuchten, sich mit Turnierlanzen aus dem Sattel zu stoßen. Für Eryn war diese Art von Kampf neu. Solcherlei gab es in den Bergen nicht. Gar mancher stürzte sehr unsanft aus dem Sattel und die Magier hatten alle Hände voll zu tun, ihre Heilzauber zu wirken.
    Die Spannung stieg und die Zuschauer feuerten die Wettkämpfer sogar lauthals an.
    Wann dann Lord Boron mit seinem Stab aufgetaucht war, konnte Eryn gar nicht mehr sagen, so sehr hatte ihn das Schauspiel fasziniert. Nun aber stand der Kommandant bei Sir Haerkin und verfolgte gespannt das Spektakel, genau wie all die anderen

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