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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Moment daran, Eryn über die ganze Lage aufzuklären.
    Bin also mal wieder nur dummes Fußvolk, dachte Eryn, als der Prinz mit einem knappen:
    „Da lang!“, einfach in einen leichten Dauerlauf verfiel und Eryn ihm hinterhertrabte.
    Er war kein schlechter Läufer, nur im Gegensatz zum Prinzen trug er eine schwere Rüstung und zusätzlich auch noch den Proviant. Und das zehrte an den Kräften. Die kleinen Erfrischungszauber und das wiederholte Heilen beginnender Scheuerstellen und Blasen hielten nicht lange vor. Wieder einmal verfluchte Eryn die schwere Rüstung. In weicher Lederkleidung könnte ich den ganzen Tag laufen .
    Als er unweigerlich zurückfiel, bequemte sich der Prinz dann doch, auf ihn zu warten.
    Noch bevor Eryn heran war, sprach der Prinz in seinen Gedanken: Ich habe dich nicht mitgenommen, damit du mich aufhältst. Die Zeit ist knapp. Die jungen Leute von heute taugen auch nicht mehr viel.
    Zwar hatte sich Eryn nicht getraut zu fragen, doch seine Neugierde manifestierte sich in seinen Gedanken und so hätte er auch gleich mit dem Prinzen reden können.
    Was ist eigentlich los? Warum die Eile? Ohne diese verdammte Rüstung würde ich auch schneller laufen.
    Gegen alle Erwartung bekam Eryn sogar eine Antwort, als er den Prinzen schwer atmend erreichte.
    „Lord Berington überfällt Aspenweg und wenn Aspenweg nicht gehalten werden kann, dann sitzt die Ratte im Nest – im sicheren Unhaer. Und weil du jämmerlicherweise immer noch nicht in der Lage bist, deine Rüstung vernünftig zu verzaubern, muss ich das wieder machen.“
    Eryn spürte den Zauber kommen und fürchtete, dass ihn wieder ein magischer Hieb treffen würde, doch – oh Wunder! – seine Rüstung verlor enorm an Gewicht und fühlte sich nicht schwerer an als ein Seidenhemd.
    „Oh“, war sein mäßig geistreicher Kommentar dazu.
    „Und jetzt weiter!“, drängte der Prinz und verfiel wieder in Dauerlauf.
    Während sie ein langes Bergplateau entlangliefen, durchdachte Eryn Prinz Raidens Worte. In der Burg ist viel über den Konflikt in Gelderon gesprochen worden. Und vor ein paar Tagen ist dann ein Teil der Garde durchs Tor nach Wyvernwall gegangen, unter anderem auch die V. Kompanie. Ohne mich natürlich, ich hatte ja Dienst bei den nervigen Gören. Und Lady Chrystell war noch schlimmer, wenn ich es nicht schaffte, ihr aus dem Weg zu gehen .
    Bei den Gesprächen in der Zitadelle hatte Eryn mitbekommen, dass der Rebell Berington gegen die Königstreuen aus Gelderon zog und Ardeen um Hilfe gebeten worden war. Dass Lord Berington nun vor Aspenweg stand – also Ardeen angriff – war eine überraschende Wendung.
     
    Es war schon Mittag vorbei, als der Prinz sich entschloss, eine Rast einzulegen. Nicht so sehr aus Gründen der Erschöpfung, als aus dem Planungsaspekt heraus. Während Eryn die Vorräte auspackte, telepathierte der Prinz. Als der Herr von Naganor dann wieder in die reale Welt zurückkehrte, ließ er einen Teil seiner Anspannung an Eryn aus.
    „Wir wollen hier kein großes Picknick abhalten.“
    Dabei flogen ein Stück Schinken und eine Scheibe Brot in seine Hand, die Wasserflasche in die andere.
    „Sag mir bitte nicht, dass du die Wasserflaschen die ganze Zeit über gefüllt mit dir herumgetragen hast. War das nicht eine Lektion, die ich dir beigebracht habe – wie ziehe ich Wasser in ein Gefäß?“
    Eryn hasste es, wenn der Prinz ihm seine Dummheit in Bezug auf magisches Verhalten vor Augen führte. Leicht gekränkt schwieg er, was sollte er auch dazu sagen. Der Prinz war schlechter Stimmung und unter großem Druck. Unbewusst suchte er deshalb ein Ventil um diese Spannung abzubauen, und alleine aus diesem niederen Beweggrund hackte er letztendlich auf Eryn herum.
    Nachdem das Essen wenigen hastigen Bissen zum Opfer gefallen war, drängte der Prinz: „Pack alles zusammen, wir brechen sofort auf!“
    Eryn machte sich ans Zusammenräumen, während der Prinz seine Karte entfaltete. Prinz Raiden blickte dann in die Ferne, wo sich die Spitzen der Berge in den Himmel erhoben und wieder auf die Karte. Es fiel Eryn auf, dass der Prinz recht unschlüssig wirkte und so sah er interessiert ebenfalls auf die Karte. Sie war schön gezeichnet, stimmte aber mit der Wirklichkeit nicht ganz überein. Seine jahrelange Erfahrung in den Bergen hatte seinen Orientierungssinn geschärft.
    Dann deutete der Prinz den Berghang hinunter und meinte: „Wir müssen da lang.“
    Schon begann er, die Karte zusammenzurollen, als Eryn sich zu Wort

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