Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
Eryns goldener Essenz, um die Kugel zu nähren, die ihn schützend umgab. Die Kugel weckte Eryns Interesse ungemein. Wenn mir so ein Zauber gelänge, dann könnte ich im Unhaer wandeln . Und sein einfaches Scannen zeigte ihm nichts weiter als eine dünne Schicht des Kreises Gold. Gerne hätte er sich eingehender damit beschäftigt, doch wagte er es nicht, zu viel Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu richten, schließlich musste er die Ader offen halten.
Ein Blitz schoss empor. Das war der große Zauber des Prinzen, dachte Eryn im ersten Augenblick, doch dann bemerkte er seinen Irrtum, als ein zweiter Blitz aufleuchtete.
Ach du Scheiße! Jemand schießt von unten herauf. Das ist nicht gut. Inwieweit kann der Prinz, neben dem Wirken des großen Zaubers, auch noch seine Schilde halten und die Magie der Kugel nähren? Also ich könnte keine zwei Zauber parallel halten und schon gar nicht so starke Zauber wie diese hier.
Erneut blitzte es am Himmel auf und nach einem kurzen Aufflackern von Prinz Raidens Schilden folgte ein unsanfter Zug an Eryns Goldader, der ihn um ein Haar die Kontrolle gekostet hätte.
Besser ich konzentriere mich ganz auf die Zuarbeit, bis der Prinz fertig ist.
Die Kraft, die sich um den Schwarzen Magier ansammelte, war deutlich spürbar. Diese Aura erinnert mich an die Magie um den Drachen, den ich in meiner Vision gesehen habe . Lange kann es nicht mehr dauern.
Und lange sollte es auch nicht mehr dauern, denn schon wieder leuchtete es über den Klippen bedrohlich auf. Eryn machte sich auf den nächsten Ruck gefasst, der dann auch prompt kam und sich in ein immer stärkeres Ziehen verwandelte. Prinz Raiden zog mehr und mehr der Magie an sich, wobei sich die Blase nun weit über den Klippenrand zu erstrecken begann. Alles in Eryn schrie inzwischen danach, die Verbindung zu trennen, doch er hielt und nährte sie weiterhin. Sein dicker Strang Gold war nur noch ein dünnes Band. Wirk den verdammten Zauber endlich! Ich halte nicht mehr lange durch.
Immer noch stand der Prinz unbeweglich mit erhobenen Armen auf seinem Platz. Und dann explodierte die Welt. Der Zauber wurde freigesetzt und brachte Tod und Verderben hinunter ins Tal.
Plötzlich war die Verbindung unterbrochen und im selben Moment stürzte der Schwarze Prinz zu Boden. Eryn brauchte einen Moment, um dahinterzukommen, was geschehen war.
Was ist jetzt los? Nein! Der Ring muss seine Kraft verloren haben. Ich muss den Prinzen zurückholen.
Eryn zog am Seil, aber seine Muskelkraft alleine reichte nicht aus. Mit Magie verdoppelte er dann seine Anstrengungen und der Körper des Schwarzen Magiers begann sich über den felsigen Grund zu bewegen. Langsam, viel zu langsam ging es vorwärts, bis der leblose Körper dann auch noch an einem Steinhaufen hängen blieb und alles Ziehen nichts mehr half.
Die Zeit drängt! Prinz Raiden wird nicht mehr lange im Unhaer überleben. Er sieht jetzt schon ziemlich leblos aus.
Ein weiterer verzweifelter Ruck am Seil und Eryn wäre fast umgefallen, als das Seil nachgab, weil es sich gelöst hatte.
Achtlos warf Eryn es nun beiseite und versuchte den Zauber des Ringes zu kopieren. Er zog eine Blase Gold um sich herum. Es war das Einzige, was ihm noch einfiel.
Ein paar vorsichtige Schritte ins Unhaer bestätigten ihm, dass das Gebilde hielt.
Dann rannte er los. Auf halbem Weg bemerkte er, dass er zwar vor dem Unhaer sicher war, aber ihm dummerweise die Luft ausging. Noch drei Schritte und er erreichte den Prinzen, stemmte ihn hoch und warf ihn sich über die Schulter.
Nichts wie zurück!
Er hatte keine Luft mehr zum Atmen. So rannte er und kämpfte um jeden Meter. Noch zehn Schritte bis ins sichere Ziel.
Seine Lungen brannten bereits und Eryn glaubte fast ersticken zu müssen. Da ließ er den Zauber los und sog gierig die Luft in seine Lungen. Das Unhaer traf ihn wie ein Schlag, doch die fünf Schritte überwand er mühelos. Dann glitt ihm die Last von den Schultern und landete unsanft auf dem Boden. Immer noch japste Eryn nach Luft und seine Atmung begann sich wieder zu beruhigen. Dann beugte er sich über den Herrn von Naganor, der mit dem Gesicht nach unten bewusstlos auf seinem eigenen Arm lag. Eryn drehte ihn um und sah das von Blut und Staub verdreckte, aschfahle Gesicht. Und frisches Blut lief aus Mund und Nase.
Erschrocken scannte Eryn, ob der andere überhaupt noch am Leben war. Ganz schwach fühlte er das Leben in dem Prinzen und da waren Verletzungen, die seine Heilfähigkeiten bei weitem
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