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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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den Hals und die Hand mit dem Pulver hielt er ihr vor Mund und Nase.
    Habe ich dich gerade zu Tode erschreckt, Schönheit? Keine Sorge, gleich schläfst du. Doch sie reagierte noch erstaunlich gut. Denn sie versuchte, Branden mit der Faust in die Eier zu schlagen, verfehlte aber das Gemächt und das Pulver begann, Wirkung zu zeigen. Schlaff sackte sie in seinen Armen zusammen.
    „Schlafe schön, meine Blume“, sagte er sanft, wusch sich die Hände im Wasser sauber, nahm die Kleidung und zog Aileen wieder an. Dann fesselte er ihre Hände und Füße mit einem Lederriemen. Anschließend wickelte er sie in ihren Mantel und nahm ihre Waffen an sich.
    Erst mal müssen wir uns aus dem Staub machen. Er warf sich Aileen über die Schulter und schlug eine Richtung ein, die sowohl vom Tal als auch von Lord Borons Truppen wegführte. Den Ring nehme ich als Bezahlung mit, Eure Lordschaft. Hiermit ist unsere Geschäftsbeziehung leider beendet. Ich muss mich um wichtigere Dinge kümmern. Der Prinz wird mich schon verstehen. Ein Mann muss tun, was ein Mann eben tun muss. Und die offene Schlacht ist ohnehin nicht mein Ding.
    Die Frau war zwar nicht besonders schwer und Branden Hold ein recht kräftiger Mann, doch jede Last wiegt schwer, wenn man sie lange genug trägt. Und Aileen würde frühestens in fünf Stunden wieder zu sich kommen. Du wirst ganz schön schwer mit der Zeit, Schönheit, aber jetzt zu rasten ist auch nicht klug. Wir müssen Abstand gewinnen. So mühte sich Branden unter Schweißströmen ab und selbst in der Dunkelheit suchte er sich seinen Weg, bis er schließlich an einem geschützten Platz Halt machte und seine kostbare Beute ablud.
    Die ganze Zeit hatte er ihren Geruch in der Nase gehabt und wie ein Hengst, der eine rossige Stute riecht, war er wild darauf, sie zu nehmen.
    Soll ich es tun, solange sie schläft? Branden verwarf den Gedanken. Nein, ich warte bis sie wach ist. Es ist umso erregender, wenn sie sich ein bisschen wehrt.
    Also bereitete er alles vor. Er zog ihr die Hose aus und band ihre Beine an zwei Bäume, ebenso die Hände. Ich werde sie knebeln. Schließlich will ich nicht, dass sie die Gesetzlosen oder die Schwarze Garde anlockt. Zuletzt legte er den Mantel über sie. Damit du nicht frierst.
    Dann stutzte er sich den Bart, während er wartete.
    Man muss gut aussehen, wenn man mit einer Lady ins Bett will.
    Am liebsten hätte er noch eine Melodie vor sich hingepfiffen, doch der Wald war nicht die passende Umgebung dafür. Endlich begann sie sich zu regen. Als Aileen merkte, dass sie gefesselt war, versuchte sie dagegen anzukämpfen, doch erfolglos. Leise redete Branden auf sie ein, wie auf ein scheues Waldtier:
    „Scht, scht, meine Liebe. Wir kennen uns noch nicht. Oder besser, du kennst mich noch nicht. Ich beobachte dich schon seit Dreital und bin dir gefolgt. Wir können Spaß miteinander haben, wehr dich nicht, dann kannst du es auch genießen.“ Sanft strich er ihr über die Haare. Sie versuchte zu schreien, doch der Knebel ließ nicht mehr durch als einen gedämpften Ton. Dann lag Branden auf ihr und fasste ihr zwischen die Beine.
    Es dauerte nicht lange, da hatte er sich befriedigt. Er war zu erregt gewesen, um sich lange zurückhalten zu können. Das ist nun wirklich erstaunlich. Die Schönheit lebte bei einer Bande von Gesetzlosen und war noch Jungfrau gewesen. Verrückte Sachen gibt es auf der Welt.
     

     
    Es war der langgezogene Ton eines Horns, der Eryn aus dem Schlaf riss. Augenblicklich war er hellwach. Das Signalhorn! Wir werden angegriffen!
    Er streifte das Kettenhemd über, das er im Kampf erbeutet hatte, warf sich den Schild auf den Rücken, gürtete sich mit dem Langmesser und griff nach Pfeil und Bogen, dann rannte er aus dem Zelt.
    Die Morgendämmerung hatte gerade erst begonnen und man konnte noch nicht allzu viel sehen außer Silhouetten von Männern, die in Richtung Taleingang rannten. Von dort hörte man auch Schreie und Kampfeslärm. Noch während des Laufens zog Eryn einen Pfeil aus dem Köcher und hielt ihn in der rechten Hand zusammen mit dem Bogen bereit. Ein Pfeil schlug neben ihm ein und er ließ den Schild vom Rücken gleiten, um ihn vor sich zu halten.
    Männer schrien durcheinander. Da stand Vrat und rief: „Männer zu mir! Haltet den Taleingang!“
    Vrats Stimme half den Fennkriegern, sich zu orientieren und brachte wieder etwas Ordnung in das Chaos. Zwei Männer konnten den schmalen Durchlass gut verteidigen und die anderen versuchten, von weiter

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