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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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hat bisher bei einer Bande Geächteter gelebt. Was seltsam ist: Er ist sich seiner Kräfte selbst überhaupt nicht bewusst. Vielmehr lehnt er alles Magische ab und bezeichnet es als götterlästerlich.“
    „Seid Ihr da sicher, Meister Xeres?“, hakte Meister Elderon nach, denn das hörte sich sehr verwirrend an.
    „Durchaus.“
    „Und dieser Eryn folgt Euch trotzdem bereitwillig?“
    Wieder hüstelte Xeres, wie es seine Angewohnheit war. „Naja, nicht ganz freiwillig. Ich habe diesen Fenn vom Galgen in Falgars Tal – einer Stadt in Ardeen – geholt. Den Strick hatte er schon um den Hals. Er schien mir gefährlich und unberechenbar, darum habe ich ihm Rauschkraut verabreicht, damit ich ihn besser unter Kontrolle habe.“
    „Nun gut. Wann seid Ihr in Aleroth?“, fragte Elderon.
    „Morgen Mittag erreiche ich das Ragator.“
    Mit dem Nimrodzauber war die goldene Essenz aus der Welt verschwunden. Und ohne den Kreis Gold konnten die Magier nur noch durch bestehende Tore reisen. Das Ragator lag in einem Tal, welches zwischen den Gebirgen von Ardeen nach Loreney führte.
    Elderons Stimme ertönte noch einmal durch das Siegel: „Bringt ihn nach Aleroth, ich werde Meister Talasin Bescheid geben. Wenn ich zurück bin, werde ich mir den Jungen einmal ansehen. Viel Erfolg noch, Sucher.“ Dann war die Verbindung beendet.
     

     
    Ohne Zwischenfälle erreichten sie am nächsten Tag das Ragator. Die Magier unterhielten in unmittelbarer Nähe des Tores eine kleine Herberge, in deren Stallungen Xeres die Pferde unterbrachte. Dann brachte er Eryn zum Tor. Als die magisch flackernde Wand inmitten der Steinsäulen erschien, brauchte Xeres all seine Überredungskunst, um Eryn dazu zu bewegen, auch nur in die Nähe der Magie zu gehen. Hexenwerk, Dämonenkunst, falsch und unrein und was sonst noch, zeterte der komplett mit Rauschkraut vollgepumpte Eryn. Als sie nahe genug heran waren, verfiel der Sucher zu dem einfachsten Mittel der Überzeugung. Er packte Eryn von hinten und mit einem kräftigen Stoß landeten beide im Tor. Der Fenn begann wild um sich zu schlagen und Xeres musste höllisch aufpassen, dass sich der andere nicht aus Versehen von seinem Griff befreite. Ohne Führung durch die Tore mochte ein Ungeübter sonstwo auftauchen – oder eben gar nicht mehr. Zum Glück dauerte es nur einen Moment und beide landeten im Torraum von Aleroth.
    Meister Talasin erwartete sie bereits. Der junge Fenn gebärdete sich wie wild und riss sich von Xeres los. Besser gesagt, Xeres ließ ihn los, um nicht von einem unvorhergesehenen Schlag getroffen zu werden. Dann wirkte Meister Talasin Magie und Eryn sackte in sich zusammen und fiel in einen tiefen Schlaf.
    Meister Talasin war Elderons Stellvertreter im Weißen Turm und kümmerte sich um alle Belange der Verwaltung und Organisation. Überhaupt oblag ihm in Abwesenheit Meister Elderons alles, was Aleroth und die Große Akademie der Magier betraf. Talasin war ein wahrhaft begabter Magier, doch mit Meister Elderons Fähigkeiten konnte er sich nicht annähernd messen. Zumindest kam er mit dem Wilden, wie Xeres Eryn inzwischen in Gedanken nannte, ohne Probleme zurecht. Und Xeres war langsam froh, seine Entdeckung abgeben zu dürfen.
    „Danke, Meister Talasin. Meister Elderon hat Euch bereits informiert?“
    Meister Talasin nickte. „Das also ist Euer Fund. Ihr habt ihn unter Rauschkraut gesetzt.“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage.
    „Nur zur Sicherheit – seiner und meiner. Er stand schon auf dem Galgen. In Ardeen ist er ein Geächteter.“
    „Ein treuer Untertan des Schwarzen Prinzen“, bemerkte Talasin sarkastisch. „Und er weiß nichts von seinem außerordentlichen Talent?“
    Xeres verneinte. „Soweit ich seinen Ausführungen folgen und glauben konnte – nein.“
    Meister Talasins Blick verklärte sich kurz. Und obwohl Xeres selbst dazu nicht in der Lage war, wusste er, dass der andere die Gedanken von Eryn las.
    „Nur wirres Zeug“, murmelte Talasin. „Ich werde ihn erst einmal ausnüchtern lassen und dann werde ich mich mit ihm unterhalten. Ein erstaunlicher Fund, Meister Xeres. Ich fürchte nur, dass es mit dem hier noch erhebliche Probleme geben wird. Hätte es nicht ein Kind aus gutem Hause sein können? Obwohl... wenn man an den hochwohlgeborenen Herrn von Naganor denkt, dann hat das gute Elternhaus auch nichts genutzt. Wir werden sehen.“
    Meister Talasin ging zu dem kleinen Schreibtisch in der Ecke und nahm einen prallen Beutel in die Hand, den er

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