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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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seinen Augen, dabei ist jeder einzelne von uns ein wertvollerer Mensch als dieser Tyrann. Ich würde ihn töten – wenn ich könnte. Das wünschte sich Eryn oft, doch er war weit davon entfernt, eine Gelegenheit dafür zu erhalten. Die Ketten hielten ihn fest und wenn er sich auch nur bewegte, sahen sofort die Wachen zu ihm herüber. Mit einem Anflug von Galgenhumor dachte Eryn: Na dann muss ich wohl oder übel hierbleiben . Zumindest bietet der Platz hier draußen reichlich Ablenkung .
    Leute kamen und gingen, Kinder spielten. Wenn sie sich jedoch näherten, um Eryn zu begutachten, da scheuchten sie die Wachen stets weg. Die Leute sehen nicht unglücklich oder unterdrückt aus, musste sich Eryn eingestehen. Sie lachen und scherzen, finden oft Zeit für ein Gespräch und sind selten in Eile. Niemandem scheint es wirklich schlecht zu gehen . Und wenn die Leute miteinander sprachen, dann erfuhr Eryn die Namen des Ortes und der Umgebung. Der Schwarze Turm wird Naganor genannt . An seinem Fuß befindet sich die Zitadelle, an deren Haupteingang ich nun mein Dasein friste. Turm und Zitadelle sind mit einer Mauer umgeben, an deren Innenseite Stallungen und Wirtschaftsgebäude stehen. Davon kann ich nur einen Teil sehen. Draußen muss es ein Dorf geben und eine Garnison, in der die Schwarze Garde untergebracht ist. Jene Elitetruppe des verfluchten Prinzen, die uns zum Verhängnis geworden ist.
    Es kamen oft Offiziere der Schwarzen Garde zur Zitadelle und der Wachwechsel fand alle paar Stunden statt. Einen der Offiziere erkannte Eryn an seinem Helmschmuck wieder. Der hat die Soldaten beim Angriff in den Bergen angeführt. Da bin ich mir ganz sicher. Eryns Hand schloss sich um einen größeren Stein, der im Dreck lag, und er beschloss, damit nach dem Offizier zu werfen. Wenn ich ihn töten oder zumindest verletzen kann, dann werden sie vielleicht in ihrer Wut auch mich schnell töten und alles ist zu Ende .
    Doch kaum wollte er sein Vorhaben in die Tat umsetzen, da fiel der Stein kraftlos aus seinen Fingern. Ein Bann – verdammte Magie.
     

     
    Lord Boron war aus Griscont zurückgekehrt. Die Zeit auf seiner Burg hatte ihm gut getan. Zu selten sah er seine Frau und die Kinder. Auch merkte er langsam, dass er keine zwanzig mehr war. Wenn man Freude daran findet, vor dem warmen Kamin zu sitzen, dann weiß man, dass man langsam alt wird .
    Zurück in Naganor machte sich der Graue Wolf gleich auf den Weg zum Schwarzen Prinzen und traf diesen in der großen Halle.
    „Ah, Lord Boron, schön, dass Ihr wieder da seid. Setzt Euch und esst mit mir. Wir können uns dabei unterhalten.“
    Lord Boron salutierte: „Mein Prinz.“ Heute wohl gut gelaunt .
    Prinz Raiden kam gleich zur Sache: „Ihr erinnert Euch an diesen blonden Fennburschen, den Ihr neulich gefangen habt?“
    So schlecht ist mein Gedächtnis nun auch nicht, dass ich das schon vergessen habe. „Natürlich, Eure Hoheit. Wir hatten ja nur zwei Gefangene.“
    „Nun, einer davon ist auf Umwegen hier in Naganor gelandet. Einer mit für einen Fenn recht untypischen blonden Haaren.“
    Lord Boron sah wieder die Szene vor sich, als sie den verwundeten jungen Mann gestellt hatten. „Ich erinnere mich an ihn. Er hat tapfer gekämpft und war bereit, im Kampf zu sterben. Hat regelrecht um den Heldentod gebettelt. Doch wir sollten ja ein paar lebend fangen. Und nach der Schlacht war er der Einzige, der noch übrig war. Abgesehen mal von dem halben Kind, das wir schon zuvor gefangen hatten.“
    Der Prinz verzog missbilligend die Mundwinkel. „Den Heldentod sucht er im Grunde genommen immer noch. Woran glauben diese Fenn? Was sind das überhaupt für Menschen?“
    „Schwer zu sagen. Sie haben wild und fanatisch gekämpft. Sie sind mehr Waldläufer als Krieger und hatten nur leichte Rüstungen. Ich glaube, sie fühlten sich betrogen von den ‚Tiefländern‘, wie sie uns nennen. Seit das Tor entdeckt wurde, hat sich dort alles verändert. Viel verschiedenes und nicht immer anständiges Volk ist in der Gegend dort oben aufgetaucht. Das Nest Falgars Tal ist inzwischen eine richtige Stadt geworden. Übrigens, mein Prinz, hat Branden Hold den Ring zurückgebracht?“ Auch wenn ich mir die Antwort bereits denken kann. Diese Angelegenheit werde ich nicht auf sich beruhen lassen!
    „Noch nicht“, gab Prinz Raiden zu.
    Ha, darauf hätte ich gewettet. Dieser Windhund kommt doch nicht von alleine angelaufen.
    Und dann fuhr der Herr des Schwarzen Turmes fort: „Fast hätte ich den Ring

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