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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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und diesmal ohne ihn in die Rippen zu stoßen. In Gedanken jubelte er und konnte es immer noch nicht fassen. Aileen ist frei. Dieser Branden kann ruhig versuchen, sie nach einem Tag zu verfolgen. Selbst ohne Pferd und Waffen braucht Aileen nicht mehr als diese eine Chance.
     

     
    In ihrem Gefängnis wartete Aileen darauf, dass sie Eryn wieder nach draußen brachten.
    Sie werden ihm nicht glauben, ihn weiter quälen und sich einen Spaß mit ihm machen, bis sie dann des Spieles letztendlich überdrüssig geworden sind und seinem Leben ein Ende setzen, vermutete sie und vergrub kurz den Kopf in ihren Händen. Als sie wieder aufsah, da brachten zwei Wachen Eryn gerade nach draußen. Aileen presste ihr Gesicht gegen die Gitterstäbe des Fensters um besser sehen zu können. Doch als die Männer Eryn über den Hof eskortierten, war es Aileen klar:
Sie bringen ihn woanders hin. Er hat es wirklich getan. Hat alles verraten, nur um mich zu retten. Eryn, du Dummkopf, dachte sie und Tränen traten ihr in die Augen, wir sind nicht mehr zu retten. Wir waren schon verloren, als sie dieses verdammte Tor entdeckten. Willen, verflucht seist du und deinesgleichen. Abschaum, Mörder, Verräter. Die Welt der Fenn hat aufgehört zu existieren. Wir haben aufgehört zu existieren.
    Als Eryn aus ihrem Blickfeld verschwunden war, setzte sich Aileen wieder auf den Boden und starrte resigniert vor sich hin.
Wie lange sie so in sich versunken dagesessen hatte, konnte sie nicht sagen, doch plötzlich hörte sie, wie jemand den Schlüssel in das Schloss der Tür steckte und schrak hoch.
Sie vermutete, dass Branden zurückkehrte: Dieser Arsch, ich trete ihm in die Eier, wenn ich kann.
    Das hätte sie liebend gerne getan, doch der Armreif, den sie trug, wirkte Magie und all ihre Absichten, Branden Hold zu schaden, wurden dadurch zunichte gemacht.
    Sie fühlte sich beschmutzt. Es ekelt mich vor diesem widerlichen Schwein und davor, dass er sich bald wieder an mir vergreifen wird. Und ich kann nichts dagegen tun, außer es über mich ergehen zu lassen. Der Tod wäre willkommen. Er wäre ein Ende dieser Schmach .
    Die Tür schwang auf und jemand sagte mit befehlsgewohnter Stimme: „Tretet beiseite!“
    „Natürlich, Lord Boron, stets zu Diensten“, schleimte Branden Hold sogleich im Hintergrund und dann trat auch schon ein älterer Mann in stattlicher Rüstung ein.
    Ein Offizier, mutmaßte Aileen und fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
    „Frau, du kannst frei gehen, wohin es dir beliebt.“
    Fragend und ungläubig sah Aileen den Mann an und entdeckte hinter ihm die dreckige Visage von Branden Hold. Da sprach der ältere Herr weiter: „Nun, vielleicht sollte ich es dir näher erklären. Dein Fennfreund hat sich für dich verwendet und der Prinz von Ardeen ist einen Handel eingegangen. Der Prinz schenkt dir großzügig deine Freiheit, doch unser guter Branden hier erhebt Anspruch auf dich. Meint, du wärst seine Entlohnung für seinen überaus großen Beitrag an unserer Mission.“
    Das klingt nicht, als ob der Offizier ein besonderer Freund Branden Holds wäre. Genau genommen klingt es recht feindselig. Der Feind meines Feindes ist mein Freund, dachte Aileen, aber es kam noch besser.
„Obwohl gegen das Recht Ardeens hält Branden dich für sein Eigentum und der Prinz scheint Herrn Branden nicht gänzlich vergrämen zu wollen, also hat er ein Spiel vorgeschlagen, in das Herr Branden gerne einwilligte. Du bekommst Ausrüstung und ein Pferd sowie einen Tag Vorsprung, danach kann der gute Branden versuchen, sein Eigentum zurückzuholen. Ich hoffe, du verstehst deine Chance zu nutzen.“
Sie veranstalten eine Jagd auf mich, diese Barbaren , schoss es Aileen durch den Kopf: „Mehr als diese eine Chance brauche ich nicht“, entgegnete sie kühl und der Offizier nickte wissend.
    „Gut. Dann nehmt ihr die Fesseln ab, Branden“, befahl er ihrem Peiniger und fügte dann an: „Auch die magischen.“
Branden Hold tat wie ihm geheißen und sein lüsterner Blick streifte sie. Seine Nähe war für Aileen fast unerträglich. Es wird das letzte Mal sein, dass ich das ertragen muss. Diese Hoffnung gab ihr Kraft.
    „Bis bald, meine Liebe“, raunte Branden ihr zu, dabei wehte ihr sein stinkender, warmer Atem entgegen. Sie schwieg und würdigte ihn keines Blickes.
    „Komm!“, forderte sie nun der Offizier auf, dann verließ er den Wagen und sie folgte ihm.
    Man brachte sie hinüber in die Garnison und der Anblick der vielen Männer ernüchterte

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