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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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auf ein Stück Papier zu schreiben. Papier und Stift legte er auf den Tisch.
    Als der Magier dann gegangen war, legte Eryn sich erst einmal aufs Bett. Eigentlich wollte er nur kurz ausruhen, schlief aber ein und erwachte erst, als ihm die Magd das Essen brachte. Er hatte länger geschlafen als beabsichtigt und da er hungrig war, aß er zuerst. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass der Wagen immer noch draußen stand. Der Vorsprung für Aileen wird mehr als ausreichend sein. Die Sonne steht schon sehr tief. Zwei Stunden mag es vielleicht noch hell sein.
    Eryn setzte sich an den Tisch und begann die Buchstaben aus dem Buch auf das Papier zu malen. Es war mehr als er zuerst gedacht hatte und es gelang ihm auch nur halb so gut, wie er gehofft hatte. Als es dunkel geworden war, hatte er lediglich die Hälfte geschafft.
    Da es keine Laterne oder Fackel im Zimmer gab, musste er die Arbeit unterbrechen. Auch an die Tür konnte er nicht herantreten, davor lag eine magische Barriere. Lautes Rufen blieb ebenso erfolglos. Keiner kommt vorbei. Kein Licht – kein Weiterschreiben .
    Und Eryn war sich sicher, dass seine neuen Privilegien, die er genoss, ebenso schnell wieder verschwinden würden, wenn der Prinz unzufrieden mit seinen Leistungen war. Ich will nicht, dass sich die Qualen der letzten Tage wiederholen. Das war kaum mehr zu ertragen und nun, da ich meinem alten Leben abgeschworen habe, wünsche ich mir ein neues, angenehmeres Leben. Hätte ich bloß nicht den halben Tag verschlafen .
    Es war ja nicht so, dass ihn das Ganze mit der Magie nicht interessierte. Ihm waren nur für einen Moment die Augen zugefallen und nun war es dunkel.
    Morgen früh kann ich den Rest machen. Dummerweise war Eryn jetzt richtig wach und ausgeruht. So begann er, seinen Körper zu trainieren, bis ihm der Schweiß den Rücken hinunterlief. Durch die mangelnde Bewegung der letzten Wochen hatte er einiges an Kraft und Ausdauer eingebüßt.
    Es dauerte lange, bis Eryn Schlaf fand und als er erwachte, da stand die Sonne bereits ganz am Himmel. In der Natur wäre er sofort bei Morgendämmerung erwacht, aber hier fiel das Licht erst nach einiger Zeit durch das Fenster herein. Er machte sich umgehend an seine Arbeit, aber da er schnell sein wollte, schlichen sich auch viele Fehler ein.
    Die Magd kam und ging. Es war immer dieselbe wortkarge, dickliche Frau. Eryn rührte das Essen nicht an, sondern malte weiter. Drei Zeilen mehr und immer noch fehlte ein Teil, da stand Meister Lionas in der Tür. Eryn stand auf und begrüßte den Magier. Meister Lionas nahm das Blatt vom Tisch und überflog es.

„Du bist nicht fertig geworden? Und so viele Fehler“, rügte er.
    Erreichte es Prinz Raiden, dass Eryn wütend in Opposition ging, schaffte es Meister Lionas, dass er sich schuldig fühlte.
    „Es tut mir leid. Könnte ich eine Lampe bekommen, damit ich nach Sonnenuntergang noch Licht habe?“
    „Die Sonne hat lange genug geschienen, damit du diese Aufgabe erledigst.“
    Das stimmt sicherlich, wenn man nicht den halben Tag verschläft.
    Eryn war wütend auf sich selbst: „Ich werde mich heute mehr bemühen, Meister Lionas.“
    Wieder übten sie. Zuerst die Buchstaben, dann zeigte Meister Lionas Eryn noch einmal, wie man ein Leuchten erschuf. Genauso, wie es der Prinz bereits getan hatte. Meister Lionas erklärte: „Magisch sehr begabte Menschen wie du finden den Zugang zur Magie oft schon von alleine und es wird dir mit ein bisschen Übung bald gelingen, selbst ein Licht hervorzubringen. So, und diesmal ist es deine Aufgabe, zwei Seiten aus dem Buch zu kopieren und übe den Lichtzauber. Finde die gelbe Ader in dir und bringe die Magie zum Fließen.“
     
    Danach verabschiedete sich Meister Lionas und Eryn widmete sich erst einmal seiner Mahlzeit. Ihm knurrte schon der Magen. ‚Iss, wenn du Nahrung und Zeit hast, denn du weißt nicht, was kommt und wie lange du hungern musst.‘ Das war ein Sprichwort in den Bergen und eines, das große Wahrheit in sich trägt.
    Gerade stopfte sich Eryn einen großen Bissen in den Mund, als die Tür erneut aufging. Normalerweise hörte er die Schritte zuerst, wenn die Personen den Gang herunterkamen. Doch sein Gast war leise beim Gehen. Für einen Augenblick dachte Eryn, Meister Lionas wäre zurückgekommen, denn Umhang und Form glichen dem Meister. Fast hätte er sich an dem Brot verschluckt und hustete nun. Aber als er wieder zur Tür sah, stand da ein kleines Mädchen in einem viel zu großen Umhang. Sie zog die

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