Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
Vom Netzwerk:
natürlich in ihrem Sinne, ein. Und auch vom Grog musste Eryn gezwungenermaßen reichlich trinken, wenn es das Protokoll und vor allem Meister Savyen vorschrieb.
    Der Hauptgang bescherte ihm eine kurze Ruhepause, bis wieder ein Trinkspruch fällig war:
    „Auf die ehrenwerten Meister.“ Den Alkohol merkte Eryn bereits deutlich und versuchte sich mit Magie einen klaren Kopf zu bewahren. Auch die älteren Magier wurden redseliger und nicht mehr ganz so giftig. Gerade erzählte Meister Savyen: „Zu meiner Zeit als junger Magier, da waren die Prüfungen noch anders. Du denkst vielleicht, das bisschen Wasser, das du heute geschluckt hast, wäre schlimm gewesen und du hättest ertrinken können. Aber ich sage dir eines: In keinem Moment warst du wirklich in Gefahr. Das war bei Meister Tiundor ganz anders. Der hat einen ersaufen lassen, wenn man nicht gut genug war. ‚Aus dem wäre doch nur ein weiterer unfähiger Magier geworden‘, pflegte der damalige Herr von Draegnok dann zu sagen. Ich erinnere mich an eine Prüfung, da hat er das Luftpolster, mit dem ich mich über Wasser hielt, in eine schwere Masse verwandelt und meine Füße darin festgeklebt. Ich fiel mitsamt dem Gewicht ins Wasser und wurde in die Tiefe gezogen. In die tiefste Tiefe des Meeres wohlgemerkt. Und als ich versuchte, mich von dem Gewicht wieder zu befreien, da hat er meine Luftblase zerstört...“
    Das klang wirklich grausam, doch Meister Raiden beschäftigte ein anderer Punkt: „Und wie seid Ihr dem entkommen, denn offensichtlich habt Ihr es ja überlebt?“
    „Hab mich in einen Fisch verwandelt und in einem Schwarm Artgenossen versteckt. Meister Tiundor hat getobt, weil er mich nicht mehr finden konnte und dann war die Zeit der Prüfung vorbei und er musste mir den neuen Grad zuerkennen. Damals ging es nämlich nach Zeit und nicht darum ein paar nette Aufgaben zu lösen.“
    Die Geschichte stachelte Meister Raiden dazu an nun auch aus seiner Vergangenheit zu berichten: „Das erinnert mich an eine meiner Prüfungen. Die längste überhaupt. Meister Kailin schickte mich auf den Friedhof und erweckte die Toten, derer ich mich dann erwehren musste. Hatte ich einen besiegt, verschwand er in der Erde, um nach kurzer Zeit erneut aufzuerstehen.“
    „Das ist doch keine schwere Aufgabe würde ich meinen, Meister Raiden“, ereiferte sich Eryns Vorfahre und Meister Raiden erzählte weiter: „Wartet es ab. So gesehen schon, aber weil Meister Kailin der Krach zu laut wurde, zauberte er sich ein bisschen Ruhe und eine bequeme Sitzgelegenheit... und dann ist er einfach eingeschlafen. Ich konnte nicht heraus und musste jeden verdammten Zombie unzählige Male aufs Neue töten. So lange, bis Meister Kailin am nächsten Morgen wieder aus seinem Schlaf erwachte. Ich konnte froh sein, dass er nicht aus Versehen gestorben ist, denn niemand war da, der mich von dort hätte befreien können.“
    Meister Savyen schüttelte sich vor Lachen: „Hahaha, das ist gut. Ihr wart so langweilig, dass Euer Meister eingeschlafen ist. Ob Ihr die Geschichte wirklich heute hättet zum Besten geben sollen? Warum konntet Ihr nicht vom Friedhof entkommen? So schwer kann das doch nicht gewesen sein?“
    „Schwer nicht, nur endgültig. Meister Kailin hatte ein Nekronom darumgezogen. Ich hätte jeder Zeit die Grenzen überschreiten können, doch damit wäre meine Magie endgültig zerstört worden.“
    Bei all den Geschichten war Eryn plötzlich ziemlich zufrieden mit Meister Raidens Lehrmethoden. Da gibt – gab – es wahrlich Schlimmere. Oder übertreiben die beiden Meister in ihren Erzählungen nur maßlos?
    „Meister Eryn.“ Der junge Magier wurde aus seinen Gedanken gerissen. Schon wieder hielt Meister Savyen seinen Becher in der Hand und pflichtbewusst stand Eryn auf. Der siezt mich nur, wenn es ums Trinken geht: „Auf die ehrenwerten Meister.“
    „Junge, du solltest die Becher zuerst füllen, bevor man trinken kann.“
    „Ach so.“ Das war Eryn gar nicht mehr aufgefallen. Schnell zauberte er entsprechend und verschüttete etwas neben Meister Savyens Becher. „Ein Seemann wird aus dir nie, Schnösel. Kaum schwankt es ein wenig, hast du nichts mehr im Griff. Eine elende Landratte. Mein Blut ist dünn in deinen Adern.“
    Und dann traf Eryn ein Zauber, der an einen toten, feuchten und schmierigen Fisch erinnerte.
    Ich dachte, als Magier wird man respektvoller behandelt. Ist scheinbar nicht so. Und das war jetzt auch nicht Meister Raiden... Eryns Hirn arbeitete inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher