Aretha Franklin - Queen of Soul
über Fans und wollten Autogramme und sie wurde auf jede mögliche Art belästigt und bedrängt – genau das, was man eigentlich bei diesen Events vermeiden möchte. Aretha war die ganze Zeit über eine vollendete Dame. Sie war so höflich. Sie sagte: ›Weißt du, wenn so was passiert, habe ich gelernt, dass man nichts anderes tun kann als zu warten und sich nicht weiter aufzuregen.‹«
»Das war für alle ein wenig amüsanter Vormittag«, resümiert Shelley. »Aber Aretha war einfach großartig. Ich war ein nervöses Wrack. Natürlich schickte der Autoverleih schließlich eine neue Limousine vorbei und wir brachten Aretha und Glynn zurück nach Encino. Aber als ich endlich wieder zu Hause in Hollywood war, war ich kurz davor, Selbstmord zu begehen!«
Im Dezember 1981 trat Aretha drei Abende hintereinander im Roxy in Los Angeles auf. Die vorweihnachtlichen Konzerte in dem intimen Club auf dem Sunset Strip brachten ihr von Publikum und Kritikern gleichermaßen Lob ein. Die Los Angeles Times schrieb, dass die Show »ein Leckerbissen war für alle von uns, die sich gewünscht haben, dass sie zu dem zurückfindet, was sie am besten kann: reine, unverfälschte Soulmusik … Franklin – die einst von in der Öffentlichkeit breitgetretenen persönlichen Problemen geplagt wurde – legte den Schwerpunkt auf Songs, die die heilende Kraft der Liebe betonen«. Der Los Angeles Herald-Examiner nannte sie eine »Frau, die nichts falsch machen kann«.
Nach einer sechsjährigen Eiszeit war Aretha nun offiziell wieder auf dem Olymp angekommen. Im Januar 1982 wurde ihr Song »Hold On I’m Comin’« für die Kategorie »bester R & B-Gesang einer weiblichen Künstlerin« nominiert. Im darauf folgenden Monat gewann sie ihren elften Grammy. Ihr drittes Arista-Album, Jump to It, erreichte auch wieder Goldstatus. Dies war eindeutig ihr Comeback-Album und eines von zwei aufeinanderfolgenden Alben, die Luther Vandross produzierte.
Vandross wurde 1981 mit dem Album Never Too Much praktisch über Nacht zum erfolgreichen Sänger/Songwriter/Produzent. Dem vorangegangen waren aber viele Jahre harter Arbeit im Musikgeschäft. In den 1970er-Jahren sang er auf diversen Gold- und Platinalben anderer Künstler, darunter David Bowies Young Americans , Chics C’est Chic , Quincy Jones’ Sounds … and Stuff Like That und dem Soundtrack zu dem Film The Wiz . Außerdem sang er Background Vocals auf Alben von Bette Midler, Cat Stevens und Carly Simon. 1976 gründete er seine eigene Gesangskombo, Luther, und brachte mit ihr die von der Kritik gefeierten Alben Luther (1976) und This Close to You (1977) heraus.
Vandross wuchs in der Sozialwohnungssiedlung Alfred E. Smith in Manhattan auf sowie in der Bronx, wo er zur Highschool ging. Seiner Schilderung nach prägte seine Mutter schon seit jüngster Kindheit seinen Musikgeschmack. »Ihr Einfluss war erstaunlich«, erinnert er sich, »aber auf eine subtile Art und Weise. Mein Bruder bekam zu Weihnachten ein Fahrrad. Ich bekam Platten von Aretha Franklin. Sie wusste instinktiv, dass mein ganzes Leben von Musik bestimmt werden würde.« Vandross studierte jede Nuance von Arethas Alben und gestand der New York Times einmal: »Ich bin ein Arethologe!«
Das traumatischste Ereignis seiner Highschooljahre sei gewesen, dass Diana Ross die Supremes verließ, erzählt er todernst. »Ich konnte mich nicht mehr aufs Lernen konzentrieren.« Als Jugendlicher verehrte er Dionne Warwick, Diana Ross und Aretha Franklin.
In den 1970er-Jahren erarbeitete sich Luther langsam einen guten Ruf als Backgroundsänger, Vokalarrangeur und Songwriter. Sein Song »Funky Music (Is a Part of Me)« wurde in leichter Abwandlung zu David Bowies »Fascination« vom Album Young Americans . Für das Musical The Wiz, einer Soulversion des Zauberers von Oz , steuerte er die Nummer »Everybody Rejoice« bei.
In den späten 70ern nahm Luther Radio- und TV-Jingles auf und 1980 sang er eine der Leadvocal-Stimmen auf dem Album Glow of Love der Studioband Change. 1981 erschien schließlich sein Debütalbum Never Too Much bei Epic Records, das sich durch seinen starken Gesang, eine hervorragende Songauswahl und eine knackige Produktion auszeichnete. Vandross’ Gesangsstil ist leidenschaftlich, emotional und voller Sexappeal, was den Sänger trotz seiner Korpulenz zu einem Sexsymbol machte.
1982 wurden für ihn zwei Träume wahr: Sein Debütalbum erreichte Goldstatus und er wurde gebeten, Arethas nächstes Album zu produzieren. Auf
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