Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
zweiten Nippel, dann wich er zurück, um sich das Ergebnis anzusehen. Ach, verdammt, jetzt war der zweite stärker hervorgetreten als der erste. Das Blasen war wohl eine intensivere Empfindung als ein bloßer Atemhauch.
Hmm, das sollte er wohl besser korrigieren, dachte er und wandte sich erneut dem ersten Nippel zu. Eigentlich wollte er nur leicht pusten, aber ein flüchtiges Lecken würde sicher auch funktionieren. Das konnte er wagen, ohne sich zu mehr hinreißen zu lassen, sagte er sich. Also berührte er ihren Nippel mit der Zungenspitze – und nahm diesen Kontakt so intensiv wahr, als hätte Carolyn das Gleiche bei ihm gemacht. Oh verdammt, er hatte die Sache mit der geteilten Lust völlig vergessen. Das Ganze war noch so neu für ihn, und er wusste auch nicht so ganz genau, wie das alles ablief. Aber offenbar war ein körperlicher Kontakt nötig, um es auszulösen, denn beim Anhauchen oder Anpusten war nichts passiert. Das brachte ihn auf eine Idee.
Er verließ das Bett, ging aus dem Zimmer und eilte durch den Flur zu Gias Zimmer. Im Haus herrschte Ruhe, aber es war ja auch noch früh am Tag – jedenfalls für jemanden von seiner Art. Der Auftritt in der Lounge war um elf vorüber gewesen, die anderen hatten sich auf den Weg in die Stadt gemacht, um irgendeinen Club zu besuchen, während er in der Villa geblieben war und auf Carolyns Rückkehr gewartet hatte.
Bis dahin war er an der Fensterfront auf und ab gegangen und hatte immer wieder zur Villa unter ihm geschaut, wobei er geflucht und Selbstgespräche geführt hatte, als hätte er den Verstand verloren. Letztlich war nur eine halbe Stunde vergangen, doch ihm war es wie eine Ewigkeit vorgekommen, bis endlich der Van vorfuhr und Jack und Carolyn ausstiegen. Es war ihm wie die Hölle erschienen … jedenfalls bis zu dem Moment, als er mit ansehen musste, wie Jack den Arm um Carolyn legte und sie küsste – erst da war ihm bewusst geworden, wie sich echte Höllenqualen anfühlten.
Am liebsten wäre er den Hang hinuntergerannt, um diesem Kerl die Seele aus dem Leib zu prügeln, und selbst jetzt wusste er noch immer nicht, wie es ihm gelungen war, sich zu beherrschen. Aber dann hatte Jack gehen wollen. Sie hatten noch einen Moment geredet, bis er sie schließlich am Arm gepackt und hinter sich her gezerrt hatte, wie ein Vater, der seine ungezogene Tochter bei irgendetwas Verbotenem ertappt hatte und sie nun nach Hause schleifte. Der Mann hatte sie ihm gebracht, obwohl er selbst an ihr interessiert war … und das nur, weil er wusste, dass Carolyn eigentlich ihn, Christian, wollte.
Erstaunlich, dachte er, während er Gias Zimmer betrat. Er würde sie niemals aufgeben, unter keinen Umständen. Wenn es ihm nicht gelang, sie davon zu überzeugen, sich auf eine Beziehung mit ihm einzulassen, und wenn sie dann davonlaufen sollte, würde er ihr nach Kanada oder notfalls bis ans Ende der Erde folgen. Er würde in ihrer Nähe ein Haus oder eine Wohnung kaufen oder mieten, damit sie ihm nicht aus dem Weg gehen konnte, und dann würde er sie im Schlaf mit geteilten Träumen verfolgen, bis sie sich ihm nicht länger verweigern konnte.
Er durfte sie einfach nicht verlieren. Auf diese Formel lief alles hinaus.
Nachdem er die Schranktür geöffnet hatte, betrachtete er Gias Ausstattung. Er wusste, sie besaß einige ziemlich verrückte Outfits und coole Accessoires wie Schals, Handschuhe, Ketten, Federn und noch einiges mehr.
Es waren die Federn, weswegen er hergekommen war. Mit ihnen konnte er über Carolyns Körper streichen, ohne selbst von der geteilten Lust mitgerissen zu werden. Doch dann kamen ihm die Handschuhe in den Sinn. Wenn er welche trug … konnte er dann Carolyn berühren, ohne die Wirkungen der geteilten Lust zu erfahren?
Natürlich hatte Gia viel kleinere Hände als er, weshalb er mit ihren Handschuhen nichts anfangen konnte. Aber er konnte sich Handschuhe kaufen. Und Gias Handschuhe würden Carolyn passen. Wenn ein wenig Stoff dafür sorgte, dass sie die geteilte Lust nicht erfuhr, dann konnte sie ihn anfassen, wenn sie Handschuhe trug. Der Gedanke war nicht so verkehrt. Schließlich würde sie es nicht auf Dauer mitmachen, dass er sie berührte, sie das im umgekehrten Fall aber nicht machen durfte. In dieser Nacht war ihr nicht aufgefallen, dass er ihre Finger immer wieder auf Abstand gehalten hatte, aber gegen Ende ihrer ersten gemeinsamen Nacht war sie darüber zunehmend frustriert gewesen. Also musste er irgendetwas unternehmen.
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