Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
»Rudy erzählte Ihnen, er wäre zu Ekerling ins Büro gegangen, um Ihre CDs zurückzubekommen.«
    »Yeah.«
    »Rudy sagte, es hätte ein Problem gegeben. Er und Ekerling hätten sich gestritten.«
    »Yeah.«
    »Ekerling wäre mit dem Messer auf Rudy losgegangen, und Rudy hätte Ekerling erschossen und in den Kofferraum des Mercedes verfrachtet.«
    »Yeah.«
    »Also wussten Sie von der Leiche im Kofferraum, Travis.«
    »Er war tot. Ich hab’s mit eigenen Augen überprüft. Er war schon tot.«
    »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Ich hab keinen ermordet.«
    »Ich weiß«, beruhigte ihn Decker. »Rudy sagte, er bräuchte Sie, um die Leiche loszuwerden. Er gab Ihnen die Schlüssel für den Mercedes und trug Ihnen auf, ihn in Ihrem Viertel abzustellen.«
    »Yeah.«
    »Sie gabelten Geraldo Perry auf und fuhren mit ihm zum Jonas Park, um das Auto dort loszuwerden. Aber dann merkten Sie, dass Sie niemanden hatten, der Sie am Park abholen würde. Also stiegen Sie wieder ins Auto und fuhren den ganzen Weg zurück nach Hollywood, um das Auto da zu parken.«
    »Yeah. Hab ich Ihnen doch gesagt, Gerry wollte sowieso noch zu der Bitty-Bit-Party. Und ich dachte mir, egal, Ekerling war ja eh tot.«
    »Verstanden«, sagte Decker. »Also fuhren Sie mit dem Auto zurück nach Hollywood auf die Bitty-Bit-Party, aber dann war die Party schon vorbei und Gerry hungrig. Er wollte Pfannkuchen.«
    »Yeah, deshalb stand der Mercer dann da. Wir sahen das Mel’s und dachten, da gibt’s Pfannkuchen. Dann bestellten wir für alle Pfannkuchen.«
    »Warum haben Sie uns das alles nicht von Anfang an erzählt?«, fragte Diaz.
    »Weil Rudy gesagt hat, wenn was anbrennt, dann soll ich nicht quatschen. Er besorgt mir dann einen weißärschigen Anwalt, und alles geht klar.«
    »Und das haben Sie ihm geglaubt?«
    »Er ist ein Weißer«, sagte Travis. »Er sagt, er ist selber Anwalt.«
    »So weit stimmt das sogar«, sagte Decker.
    »Er weiß, wie das alles läuft. Außerdem wusste ich, dass er meinen Scheiß nicht produzieren wird, wenn ich ihn verpfeife.«
    Garrett schob ihm ein gelbes offizielles Formular hin. »Wollen Sie uns das Ganze aufschreiben? Dann können wir vielleicht mit dem Staatsanwalt reden und Ihnen da raushelfen.«
    Martel sah auf das Formular und den Stift und dann in Garretts Gesicht. »Bei dem ganzen Gequatsche über Essen … Mittagszeit ist längst vorbei. Ich bin am Verhungern.«
    »Fangen Sie an zu schreiben, und ich bestell was«, sagte Diaz.
    »Aber keinen Gefängnisfraß«, insistierte Martel, »ich helf Ihnen aus, da hab ich ein richtiges Essen verdient.«
    »Was möchten Sie?«, fragte Garrett.
    »Bei dem ganzen Gequatsche über Pfannkuchen...« Martel zuckte mit den Achseln. »Wie wär’s mit’n paar Pfannkuchen?«

36
     
    Decker hatte unter der Glocke eines Casino-Gefühls gearbeitet – sich ewig hinziehende Stunden in künstlicher Beleuchtung ohne jedes Gefühl für die dahinschwindende Zeit. Er war um neun Uhr morgens im Bezirksgefängnis angekommen. Als er abends ins West Valley zurückkehrte, war es fast sechs Uhr; die Sonne stand noch am Himmel, aber die Schatten waren bereits lang. Die Mailbox seines Handys war voll, und auf seinem Schreibtisch stapelten sich die pinkfarbenen Telefonnotizen im Eingangskorb.
    Nachdem er das Auto auf dem Dienstparkplatz abgestellt hatte, war er durch die Hintertür ins Revier gegangen und hatte sich durch die Flure gehangelt, um zu seinem Büro zu kommen. Die Tür stand offen, das Licht brannte, und ein wundervoller Duft zog sich von dort bis in das Großraumbüro. Sein Schreibtisch war mit einer rotkarierten Tischdecke geschmückt und mit Papiertellern und Plastikbesteck eingedeckt. Rina saß, vertieft in einen Roman, in seinem Schreibtischstuhl.
    »Ein gutes Buch?«, fragte er.
    Sie blickte auf. »Ein sehr gutes.« Sie erhob sich und küsste ihn auf die Wange. »Mir war nach einem Picknick.«
    »Wir sind drinnen.«
    »Wir öffnen einfach ein Fenster und tun so, als ob.«
    Decker lächelte und nahm seine Frau in den Arm. »Du weißt gar nicht, wie wunderbar das ist. Ich bin am Verhungern.«
    »Dann sollten wir auf weitere Nettigkeiten verzichten und gleich zur Sache kommen.«
    »Unbedingt.« Decker zog einen Stuhl zur gegenüberliegenden Seite des Schreibtischs. »Was gibt’s denn so?«
    Rina öffnete einen Picknickkorb. »Corned Beef auf Roggenbrot oder Hühnersalat auf Vollkorn?«
    »Eins von jedem.«
    Sie reichte ihm zwei eingepackte Sandwichs. »Da wäre noch Gurkensalat,

Weitere Kostenlose Bücher