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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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hören.«
    »Dito.« Liam beendete das Gespräch.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Rina.
    »Eins nach dem anderen.« Decker genoss den Rest seines Hühnersalat-Sandwichs. »Wow, das schmeckt köstlich. Noch mal vielen Dank.«
    Rina öffnete eine andere Dose. »Hannah hat fürs Revier Kekse gebacken. Du kannst auch einen essen, sie sind koscher parve.«
    »Sag ihr vielen Dank. Wem oder was schulden wir diesen Akt der Güte?«
    »Sie war dabei, Kekse für ihre Freunde zu backen, als ich ihr sagte, sie könnte doch auch welche für euch machen, wo sie schon die ganzen Schüsseln und Backbleche vor sich habe.«
    »Was meinte sie dazu?«
    »Sie war einverstanden, aber nicht gerade begeistert von der Idee. Dann habe ich ihr gesagt, du würdest ihr eine Notiz schreiben und die Schule würde das als gemeinnützige Arbeit anerkennen. Das Ganze wurde so in ein viel günstigeres Licht gerückt. Das bedeutet nämlich, dass sie diese Woche nach der Schule keine zusätzlichen Stunden ableisten muss.«
    Decker warf sich einen Keks in den Mund. »Köstlich. Ich sollte eigentlich beleidigt sein, wenn meine Tochter für meine Kollegen und mich nicht begeistert backen mag, aber das bin ich nicht.« Er nahm noch einen Keks und machte kurzen Prozess damit. »Ist doch so: Niemand arbeitet gerne umsonst.«
    Der Morgen war klar und hell, mit einer Sonne, die von dem wolkenlosen, blauen Himmel zu fallen schien. Die Fahrt nach Pacific Palisades verlief ohne Stau. Decker saß hinter dem Steuer, daneben Marge, die einen Mokka Latte trank, und auf der Rückbank Oliver, der sich über Marges Kaffeewahl amüsierte und über Einfaltspinsel lästerte, die drei Dollar für etwas ausgaben, das wahrscheinlich in der Herstellung fünfundzwanzig Cent kostete.
    Marge unterbrach seine Tirade. »Wenn du jetzt nicht gleich die Klappe hältst, gieß ich dir das über den Kopf.«
    »Ich möchte dich etwas fragen«, sagte Oliver. »Trinkt Will auch so einen Mist?«
    »Will ist ein Kaffeetrinker.«
    »Ich bin selbst ein Kaffeetrinker, aber das war nicht meine Frage. Ich möchte wissen, ob Will irgendwas von diesen Mokka Latte, mit Schokolade, geschlagen, geschäumt, aus Sojamilch, fettfrei...«
    »Manchmal tut er das, nur zu deiner Information. Und wenn du ab jetzt deine widerwärtige, aggressive Phase bei Melinda Little ausleben würdest, wäre ich dir sehr dankbar.«
    »Jede Wette, sie trinkt Mokka Latte, geschlagen, geschäumt...«
    »Darf ich ihn umbringen?«, wandte sich Marge an Decker und drehte sich dann zu Oliver um. »Eins steht fest, hättest du dir einen normalen Kaffee bestellt und ein bisschen Koffein in dein System gepumpt, würdest du mich jetzt nicht angiften.«
    »Ich zahle keine zwei Mäuse für etwas, das ich für zehn Cent selbst herstellen kann.«
    »Scott, du besitzt keine Kaffeemaschine. Du besitzt noch nicht mal eine Dose Instantkaffee. Und genau das ist dein Problem. Du kommst morgens ins Büro und wartest, bis einer deiner Kollegen Kaffee kocht. Und dann schnorrst du aus der Gemeinschaftskanne. Heute Morgen hat sich niemand um den Kaffee gekümmert. Deshalb hast du jetzt rasende Kopfschmerzen, und wir müssen deine chemische Fehleinstellung ausbaden. Das ist nicht fair.« Sie kramte in ihrer Handtasche. »Hier, nimm eine Tablette, vielleicht hilft das gegen dein Knautschgesicht.«
    Oliver wollte schon wieder spotten, aber der Schmerz gewann die Oberhand. »Hast du auch was zum Runterspülen?«
    Marge reichte ihm ihren Mokka Latte.
    »Danke.«
    »Gern geschehen.« Sie blickte aus dem Fenster auf die Wogen mit weißer Gischt, die über die kobaltblaue Weite hüpften. »Wirklich schön hier... vor allem ohne den ganzen Lärm.«
    Oliver hielt sich den Kopf und meckerte auf dem Rücksitz vor sich hin.
    Decker sagte: »So leben die anderen.«
    »Ich frage mich«, meinte Marge, »wie Melinda es geschafft hat – mit zwei Kindern und vermutlich einem Haufen Schulden -, sich einen megareichen Typen wie Michael Warren zu schnappen.«
    »Sie ist eine schöne Frau«, sagte Decker.
    »In L.A. gibt es viele schöne Frauen«, entgegnete Marge.
    »Ich tippe, sie ist eine richtige Granate im Bett«, sagte Oliver.
    »Es gibt viele Frauen, die Granaten im Bett sind«, sagte Marge.
    »Aber wahrscheinlich nicht viele, die alles machen, was ihr Typ verlangt.«
    »Wie kommst du darauf, dass Melinda eine dieser Frauen ist?«
    »Sie hatte ein Glücksspielproblem. Sie stieg mit den Doodoo Sluts gegen Bares ins Bett. Wenn du rumhurst, machst du alles, was dein

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