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Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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und wie wild auf seine Tastatur einhackte.
    »All unsere Theorien zusammengenommen ergeben immer noch diese Fläche.« Dominique hatte seine Stimme gesenkt und drückte ein paar Tasten. Einige Rotfärbungen verschwanden, aber die verbleibende Fläche war immer noch riesig.
    »Sie können an der Intensität des Rottons erkennen, wie hoch der Computer die Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Abschnitte berechnet hat«, erklärte der Statistiker.
    Paul Regen ging näher heran und sah kleine Ringe um bestimmte Ortschaften.
    »Schon verstanden«, sagte Paul. »Besonders rot ist besonders schlecht.«
    »Portugal ist bis auf die Großstädte und die Algarve insgesamt sehr ländlich geprägt«, sagte Dominique wie zur Entschuldigung.
    Paul Regen war durchaus klar, dass er seine Statistiken nicht absichtlich schlechtrechnete. So war es nun einmal.
    »Nichts zu machen?«, fragte Paul Regen.
    Dominique Lagrand schüttelte den Kopf.
    »Wir brauchen das Mädchen aus Dortmund«, sagte Eddy, der offenbar aufgelegt hatte, aber immer noch die unendliche Geschichte mitstenografierte. Säße der Mann in Paul Regens Büro, würde er binnen zwei Wochen nachts vom Geklapper einer Tastatur träumen.
    »Ihr Zauberkasten ist also wirklich am Ende?«, fragte Paul und hoffte, dass es nicht schadenfroh klang, denn so war es ganz und gar nicht gemeint.
    »Was unsere Arbeit hier angeht, erst einmal schon. Aber ich bin dabei, uns Hilfe zu organisieren. Sobald ich die Anfrage von Solveigh bearbeitet habe, kann ich weitermachen.«
    »Aber wie diese Hilfe konkret aussehen soll, das wollen Sie uns natürlich nicht verraten?«, bemerkte Paul Regen. »Hatte ich da etwas übersehen, oder war es immer noch ich, der diese Operation leitet?«
    Eddy Rames schnaufte: »Es ist … sagen wir … heikel.«
    »Heikel ist mein zweiter Vorname«, sagte Paul und verscheuchte eine Fliege von seinem Hemd.
    Eddy schwieg. Paul Regen vermutete, dass er überlegte, inwieweit er ihm trauen konnte. Er konnte es ihm nicht verübeln, immerhin kannten sie sich nicht einmal seit einer Woche.
    »Ich versuche, eine Drohne zu organisieren«, gab er schließlich zu.
    »Sie meinen eines von diesen Modellflugzeugen?«
    »Als Spielzeug würde ich die Dinger nicht gerade bezeichnen«, sagte Eddy. »Und zwar unabhängig davon, welche ich kriegen kann.«
    »Eine Drohne wäre doch super«, sagte Paul Regen. »Luftaufklärung vom Feinsten, wenn ich mich recht daran erinnere, was in der Zeitung stand.«
    »Schon richtig«, sagte Eddy. »Deswegen versuche ich es ja. Aber es gibt da Probleme…«
    »Welche Probleme?«, fragte Paul.
    »Probleme mit der Zulassung. Die europäische Luftfahrtbehörde will die Dinger nicht im Luftverkehr haben.«
    Das hatte Paul Regen gelesen. Es war ein Debakel sondergleichen für den Verteidigungsminister gewesen, weil sein Beschaffungsamt fünf Jahre weiter daran gearbeitet und ordentlich Steuergelder verpulvert hatte, obwohl längst klar war, dass sie niemals fliegen würde. Andererseits konnte man ja kaum glauben, dass die Amerikaner ihre Drohnen nicht über Europa in den Nahen Osten einfliegen ließen, wie den gesamten Rest ihrer Armee.
    »Zumindest im zivilen«, fügte Eddy hinzu.
    In Paul Regens Hinterstübchen schossen einige Synapsen elektrische Impulse zu einer Idee zusammen.
    »Und wenn das gar nichts Ziviles wäre?«, fragte er und klaute eine Salzbrezel von Eddys Schreibtisch.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, dass Sie doch sowieso wegen des ganzen Prism-Zeugs immer die Amis fragen, warum denn nicht auch hier?«
    »Sie meinen, weil die eine militärische Zulassung haben für ihre Predators?«
    Paul Regen nickte.
    Zwei Sekunden später verzogen sich Eddys Mundwinkel zu einem breiten Grinsen: »Und weil wir ja sagen könnten, es ginge um einen Übungsflug oder eine Überführung. Zumindest formell.«
    »Und wenn ich das richtig gelernt habe, müssen Sie doch bloß ›Kampf gegen den Terror‹ draufschreiben, und dann kriegen Sie von den Amis alles, oder nicht?«

KAPITEL 88
Dortmund, Deutschland
Montag, 5. August 2013, 9.09 Uhr (zur gleichen Zeit)
    Solveigh presste das Gaspedal des alten Fünfer-BMW bis zum Anschlag und hatte dabei das dumpfe Gefühl, dass ihr Fuß jeden Moment auf den Asphalt durchschlagen könnte. Wer auch immer dieses Auto vor ihr gefahren hatte, hatte es die gesamten zweihundertachtzigtausend Kilometer, die es laut Tacho gelaufen war, nicht geschont. Und sie hatte nicht vor, heute damit anzufangen. Auch wenn sie kein

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