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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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das Geräusch kam. Dann flackerte der Lichtkreis unserer Taschenlampe auf.
>> Nein. <<, rief ich entsetzt und schüttelte die Lampe. Eine Sekunde später erlosch sie. Hektisch ergriff ich Maries Hand und krallte meine Finger hinein.
>> Ruhig Fränni. <<, raunte Marie. Sie sah sich aufmerksam um.
>> Du hast gut reden. <<, flüsterte ich erregt. >> Du schwimmst hier durch wie ein Fisch im Wasser. Aber ich … ich sehe nichts. << Ich zog sie näher an mich heran. Marie fasste meine Hand und führte mich vorsichtig weiter. Sie machte mich auf jede Unebenheit im Gelände aufmerksam, und ich verließ mich blind auf sie. Ich stolperte neben ihr her, und auch andere Mädchen hatten ihre Mühe. Und das, obwohl ihre Lampen brannten.
Wir kamen zu dem Plateau unserer letzten Wanderung. Seinerzeit war Aries dabei und ich fragte mich, wie Sophie die Stelle in dieser Dunkelheit wiederfinden konnte. Ich hätte hier nicht mal bei Sonnenschein zurückgefunden. Marie schien das ebenfalls zu beschäftigen.
>> Wie konnte sie hierher zurückfinden? <<, fragt sie leise, mehr sich selbst.
>> Keine Ahnung. <<, flüstere ich. >> Ich hätte hier nie im Leben bei diesem Wetter zurückgefunden. <<
>> Das meine ich ja. <<, raunte Marie zurück. Sie sah angespannt nach vorn. Und ich fragte mich gerade, was sie da sehen will, als sie mich zur Seite riss und fest in einen Busch drückte. Erschrocken sah ich sie an. >> Sophie ist weg. <<, raunte sie und ihre Augen glühten nun intensiv.
>> Weg? Wie weg? <<, fragte ich erschrocken. Doch Marie starrte wortlos in die Dunkelheit. >> Was ist Marie? <<
>> Pscht. Pscht. << Sie hielt ihre Hand vor meinem Mund und schlagartig war ich still. Wir lauschten. Die vorderen Schüler waren überrascht stehengeblieben. Keiner sagte ein Wort. Einige Mädchen wimmerten leise. Die Jungen schwiegen. Bis einer nach Sophie rief. Wir zuckten zusammen, so laut erschallte es in der Stille.
Keine Antwort. Minuten vergingen.
Urplötzlich kam Leben in die Meute. Aufgeregt versuchten sie, den Weg nach unten zu finden. Da wir im Busch standen und Marie mich nach wie vor eisern im Griff hatte, sah ich zu, wie unsere Klassenkameraden an uns vorbeistürzten. Viele fielen und Panik griff um sich. Sie rannten einfach los. Mädchen kreischten vor Angst. Ich vergrub mein Gesicht an Maries Schulter und rechnete mit dem Schlimmsten.
Der Abhang, den ich damals so bewunderte, erschien vor meinem geistigen Auge und mein Körper schlotterte vor Angst. Marie dirigierte einige Mitschüler schreiend, die zu nahe an den Abgrund gekommen waren, und hielt mich fest an sich gepresst. Erst, als sich nur noch Wenige in unserer Nähe befanden, lockerte sie ihren Griff.
>> Wir warten. <<, flüsterte sie.
>> Auf was? <<, flüsterte ich ängstlich zurück. Sie legte mir einen Finger auf die Lippen und wieder war ich still. Wir standen zusammengedrängt und sahen mit Grausen, wie sich nun der Rest unserer Klasse gegenseitig umrannte. Lärmen und Schreien erfüllte den Wald, das erst leiser wurde, je weiter sie sich entfernten. Es war schwer auszuhalten. Mädchen weinten. Einige der Jungen waren so ritterlich, den weiblichen, vor Angst schlotternden Nachzüglern, die Hand zu reichen, um gemeinsam den Weg zurückzufinden.
Als wir sie nur noch aus der Entfernung hörten, bewegte sich Marie. Vorsichtig um sich spähend, schob sie mich aus dem Busch.
>> Warte hier. <<, flüsterte sie und machte sich auf, davon zu gehen. >> Nein! <<, schrie ich panisch und krallte mich an ihr fest.
>> Fränni sei still! <<, flüsterte sie eindringlich. >> Ich gehe nicht weit. <<
>> Nein bitte Marie bleib hier. <<, bettelte ich ängstlich. Ihre Augen glühten prachtvoll. Sie drehte sich um, legte ihren Kopf in den Nacken, und stieß einen Schrei aus. Ich zuckte zusammen. Der Schrei einer Eule. Mir entwich ein überraschter Aufschrei, und als es hinter uns raschelte, wirbelte ich angstvoll herum. Marie hielt mich fest und fragte ruhig in die Dunkelheit.
>> Wo ist sie? <<
>> Sie sitzt oben auf den Bänken und beobachtet euch. <<, antwortete eine Stimme, die mich freudig erschauern ließ.
>> Ari. <<, flüsterte ich erleichtert.
>> Sie kann uns sehen? <<, unterbrach Marie meine augenblickliche Freude verwundert.
>> Sieht so aus. <<, antwortete Aries ruhig. >> Ihr solltet zurückgehen. Ich werde euch begleiten und Fränni, bitte höre auf Marie. Es wird euch nichts geschehen. <<
Ich spähte in die Dunkelheit, doch ich konnte ihn nicht sehen. Marie setzte sich sofort in Bewegung.

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