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Aristos - Insel der Entscheidung

Aristos - Insel der Entscheidung

Titel: Aristos - Insel der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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noch die beste Medizin. Hat jedenfalls noch niemandem geschadet.“
    Auch keinem ungeborenen Baby, wenn es denn eins gab. Sie wusste genau, dass er das gemeint hatte, auch wenn er sich hütete, es auszusprechen. Anscheinend war er noch immer beleidigt, weil sie ihm seine Affären vorgeworfen hatte. Warum benahm er sich sonst so kühl und zurückhaltend?
    „Danke“, murmelte sie und schluckte brav die Medizin, die ein bisschen seltsam schmeckte. Nachdem sie ihm das Glas zurückgegeben hatte, drehte sie sich auf die andere Seite, zog die Decke über ihre brennenden Schultern und machte demonstrativ die Augen zu.
    Er rührte sich nicht von der Stelle. Was wollte er denn nun noch? „Geh bitte!“, knurrte sie. Solange er sie ansah, konnte sie sich nicht gehen lassen, und eine neue Schüttelfrostattacke schien im Anmarsch zu sein. Schließlich tat er seufzend, was sie von ihm verlangte, und kurz darauf fiel sie in einen bleischweren Schlaf.
    Als sie wieder erwachte, spürte sie etwas Kühles an ihrem Arm. Unter halb geschlossenen Lidern beobachtete sie Andreas, der auf der Bettkante saß und ihren Sonnenbrand mit einer Salbe verarztete.
    „Bleib ruhig“, sagte er, als sie sich ihm entziehen wollte. „Ich werde schon nicht über dich herfallen.“
    Tatsächlich hatte die Lotion einen so herrlich kühlenden und beruhigenden Effekt, dass Louisa nur zu gern nachgab und sich von ihm pflegen ließ. „Anscheinend hast du zwar keine Möbel, aber dafür eine halbe Apotheke im Haus!“, stellte sie müde fest.
    Er lachte leise. Ein tiefes, männliches Lachen, das durch ihren Körper zu vibrieren schien und sie durcheinanderbrachte.
    „Stillhalten!“
    Sanft begann er, die Lotion auf ihrem anderen Arm zu verteilen. Stumm und sonderbar zufrieden beobachtete sie ihn schläfrig. Es störte sie nicht einmal, dass er die Decke beiseiteschob, um ihre schmerzenden Schultern einzureiben. Obwohl sie keinen BH trug und sicher bald völlig entblößt vor ihm liegen würde.
    „Und wenn die Salbe auf die Bettwäsche kommt?“, fragte sie, um den letzten Gedanken im Keim zu ersticken.
    „Im Gegensatz zu deiner Haut ist mir die Bettwäsche völlig egal. Ich dachte, du hättest schon vor Jahren begriffen, dass die griechische Sonne intensiver ist als die englische.“
    „Deshalb hatte ich mich ja auch eingecremt, bevor ich das Hotel verließ“, verteidigte sie sich. „Es hat dann einfach alles länger gedauert, als ich geplant hatte.“
    Schuldbewusst sah er ihr in die Augen. Wenige Sekunden später schienen sich ihre Blicke aneinander festzusaugen. Louisa hielt den Atem an. Die Luft knisterte förmlich vor erotischer Spannung. Abrupt beendete er den Blickkontakt und widmete wieder ihrer verbrannten Schulter. Während er mit hoch konzentrierter Miene ihre schmerzende Haut versorgte, entspannte Louisa sich langsam – natürlich nur, weil die Medikamente zu wirken begannen! Und sank in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
    Bei Andreas konnte von Entspannung jedoch keine Rede sein. So viel Hautkontakt mit Louisa bewirkte bei ihm vielmehr das genaue Gegenteil … Mit zusammengebissenen Zähnen zog er die Decke noch ein bisschen weiter herunter und verteilte die Salbe auch auf ihrem Dekolleté, wo die zarte Haut zu seiner großen Erleichterung nur ein bisschen gerötet war.
    Nachdenklich betrachtete er sie. Die halb geöffneten roten Lippen, die langen dunklen Wimpern. Wie durch ein Wunder hatte sie im Gesicht keinen Sonnenbrand bekommen. Trotzdem cremte er mit unendlicher Vorsicht auch ihre Stirn und die hübsche kleine Nase ein. Man konnte ja nie wissen.
    Zögernd strich er mit den Fingerspitzen über ihr Kinn. Dann beugte er sich über sie und küsste zärtlich die einladenden weichen Lippen, denen er einfach nicht länger widerstehen wollte. Sie seufzte leise im Schlaf.
    Wie zum Teufel sollte es nur mit ihnen weitergehen? Vielleicht hatte sie ja recht, und er verlangte das Unmögliche. War er verrückt, weil er es trotzdem versuchen wollte? Aber es stand so vieles zwischen ihnen. Zu viel?
    Geräuschlos ging er ins anliegende Badezimmer, um sich die Lotion von den Händen zu waschen. Doch auch dort kam ihm nicht die Erleuchtung, keine göttliche Eingebung auf die drängende Frage. Als er zurückkam, stellte er fest, dass sie sich im Schlaf bewegt hatte. Die Arme rechts und links neben dem Kopf, ihre kleinen festen Brüste vollständig entblößt, lag sie friedlich schlummernd da.
    Nein, er brauchte weder Erleuchtungen noch göttliche

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