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Aristos - Insel der Entscheidung

Aristos - Insel der Entscheidung

Titel: Aristos - Insel der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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mit Alkohol zu betäuben, schon seit Jahren nicht mehr nachgegeben. Arbeit erfüllte diesen Zweck ja auch – und diese Methode bevorzugte er bei Weitem!
    Während er noch grübelte, setzte plötzlich sein Herzschlag aus. Jeder einzelne Muskel seines Körpers verkrampfte sich, als seine Blicke die hübsche junge Frau in der weißen Leinenhose und dem eng anliegenden hellblauen Top trafen, die gerade von Bord ging. Die Abendbrise spielte mit ihrem goldblonden Haar und wehte ihr einige weiche Locken ins Gesicht. Ein Gesicht, das er im Leben nicht vergessen würde und das ihm seit fünf langen Jahren jede Nacht im Traum erschien.
    Louisa! Louisa ging dort von der Fähre an Land!
    Sie war nach Hause gekommen!
    Während Jamie sich mit ihren beiden Reisetaschen belud, nahm Louisa den Rucksack ihres Bruders. Dann reihten sie sich in den Menschenstrom ein, der die Fähre verließ.
    Wie gut es tat, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren! Weniger angenehm waren allerdings die dicken Abgaswolken der wartenden Lkws, sodass sie sich beeilten, um den Pier so schnell wie möglich hinter sich zu lassen.
    Kaum hatte sich das Getümmel um sie herum ein wenig gelichtet, verkündete Jamie: „Meine Handy-Karte ist schon wieder leer. Glaubst du, dass ich sie hier irgendwo aufladen kann?“
    „Aristos ist vielleicht ein wenig abgeschieden, aber ich denke, was eine Prepaid-Karte ist, weiß man hier auch schon“, antwortete sie neckend und fügte verwundert hinzu: „Hattest du die Karte nicht erst kurz vor unserer Abreise aufgeladen?“
    „Doch schon. Aber das Guthaben ist durch die vielen Abschieds-SMS an meine Freunde bereits wieder aufgebraucht …“
    Mit einem nachsichtigen Lächeln sagte sie: „O.k., ich warte hier auf dich. Lass die Taschen bei mir. Kosta ist eh noch nicht da, um uns abzuholen.“
    „Gut, dann bis gleich“, erwiderte er und stellte schwungvoll die schweren Reisetaschen ab, ehe er in der Menge verschwand. Sekunden später war er urplötzlich wieder da. „Entschuldigung noch mal wegen vorhin“, rief er und drückte sie stürmisch an sich. „Ich wollte das alles nicht wieder aufwühlen.“
    „Ich weiß“, antwortete Louisa und zeigte ihm mit einem Kuss auf die Wange, dass sie ihm verziehen hatte. „Jetzt lauf aber, damit ich hier nicht ewig herumstehen muss!“
    Mit einem breiten Grinsen gehorchte er seiner großen Schwester, die ihm kopfschüttelnd nachsah. Typisch Jamie! Dann suchte sie mit den Augen die Straße nach dem silbernen Mercedes der Markonos-Familie ab, zu der sie ja, wenigstens auf dem Papier, auch immer noch gehörte. Bevor sie einen Fuß auf die Insel setzte, kontaktierte sie stets ihre Schwiegermutter, um ihren Besuch anzukündigen, vor allem aber um sicherzugehen, dass Andreas zu diesem Zeitpunkt möglichst weit weg war.
    Zumindest in diesem Punkt konnte sie sich ganz auf die Familie ihres Exmannes verlassen. Selbst wenn Andreas vorgehabt haben sollte, zeitgleich mit ihr auf der Insel zu sein, würden seine Eltern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dafür sorgen, dass er es sich ganz schnell anders überlegte.
    Wieso eigentlich? fragte sich Louisa und setzte sich auf eine der Reisetaschen. Ob Isabella Angst hat, dass ich mich ihrem heiß geliebten Sohn sofort wieder an den Hals werfen werde, wenn wir uns zufällig auf der Insel begegnen?
    Oder war das vielleicht sogar Andreas’ Befürchtung?
    Nachdenklich hielt sie weiter nach dem silbernen Mercedes Ausschau, der sie abholen sollte. Normalerweise kam Kosta nie zu spät, sondern stand schon in der ersten Reihe vorne am Pier, um sie herzlich auf Aristos willkommen zu heißen. Ihr Blick blieb an einem gut aussehenden jungen Mann haften, und plötzlich begann ihr Herz wie wild zu rasen. Groß, dunkelhaarig und kaum zwei Meter von ihr entfernt an einen schicken Sportwagen gelehnt. Andreas?
    Schwer atmend presste sie die Hand auf die Brust, in der unsinnigen Hoffnung, ihr Herzschlag würde sich dadurch ein wenig normalisieren. Weißes Hemd, schwarze Anzughose, sonnengebräunt – nein, das konnte er nicht sein! Er reiste doch gerade durch Thailand. Wahrscheinlich sah sie Gespenster, weil das Gespräch mit Jamie sie so durcheinandergebracht hatte!
    Aber als er mit geschmeidigen Schritten auf sie zukam, konnte kein Zweifel mehr bestehen. Zu vertraut war die plötzliche Hitze, die von ihrem Körper Besitz ergriff, zu bekannt die weichen Knie, wenn er ihr in die Augen sah.
    „Andreas“, hauchte sie

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