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Arkadien 02 - Arkadien brennt

Titel: Arkadien 02 - Arkadien brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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sogar ein Lächeln zu Stande. »Vielleicht ist er der Erste, der bemerkt hat, dass ich nicht die wiedergeborene Costanza Alcantara bin.« Sie beugte sie sich über ihn und gab ihm einen Kuss.
    »Irgendwas verschweigst du mir doch«, stellte er fest.
    »Darüber waren wir uns einig, oder? Wir müssen uns nicht alles erzählen.«
    Entnervt wollte er sich mit den Händen durchs Haar fahren, aber er ließ die Arme mit einem Fluch wieder sinken, als sich die frisch vernähten Wunden unter seinen Achseln spannten. »So ein Mist.«
    »Tut’s sehr weh?«
    Seufzend schüttelte er den Kopf. »Wie geht es Iole?«
    »Sie ist seit gestern Abend in Portugal. Bei ihrem Onkel.«
    Alessandro riss die Augen auf. »Bei Dallamano? Diesem Irren?«
    »Nur weil er dich am liebsten umgebracht hätte, ist er kein Irrer.«
    »Vielen Dank.«
    Sie küsste ihn erneut, diesmal länger.
    »Wie hast du das hinbekommen?«, fragte er beeindruckt. »Das Zeugenschutzprogramm –«
    »Ist nicht mehr so wasserdicht, wie es einmal war. Dallamano hat damals gegen Cesare und deinen Vater ausgesagt, deshalb wollten sie ihn umbringen wie den Rest seiner Familie. Aber seit Cesares Tod ist die Lage für Dallamano nicht mehr so kritisch. Die übrigen Clans haben andere Sorgen, als sich im Namen eines toten Carnevare um eine Sache zu kümmern, die Jahre her ist. Jedenfalls sieht das Richterin Quattrini so. Und erselbst scheint auch ganz froh zu sein, dass die Sicherheitsmaßnahmen gelockert worden sind.«
    Mit einem Stöhnen ließ er seinen Kopf zurück ins Kissen sinken. »Quattrini! Du hast schon wieder mit ihr gesprochen.«
    »Gleich gestern früh, nachdem mich die Ärzte durchgecheckt hatten. Quattrini war ziemlich neugierig, was im Palazzo vorgefallen ist. Und sie war stinksauer, weil sie mir Iole anvertraut hatte – womit sie Recht hat, schätze ich. Ich hätte mir niemals verziehen, wenn ihr etwas zugestoßen wäre.« Sie machte eine nachdenkliche Pause, weil der Gedanke daran sie stärker belastete, als sie zugeben wollte. »Jedenfalls fand sie die Idee, Iole eine Weile aus meiner Nähe zu schaffen, gar nicht so schlecht. Und da Dallamano ihr einziger lebender Verwandter ist und er nicht mehr in akuter Gefahr schwebt, hat Quattrini zugestimmt, Iole für ein, zwei Wochen zu ihm zu schicken.«
    »Einfach so«, kommentierte er argwöhnisch.
    »Im Großen und Ganzen, ja.«
    »Was bedeutet …?«
    »Dass ich … na ja, ihr dafür ein paar Brocken zuwerfen musste.«
    »Du kannst nicht immer, wenn es dir gerade in den Kram passt, zur Staatsanwaltschaft gehen und –«
    »Lampedusa«, unterbrach sie ihn. »Ich hab ihr das Lampedusa-Geschäft auf dem Silbertablett präsentiert. Alle Unterlagen, die nicht im Palazzo verbrannt sind. Lampedusa war vor allem die Lieblingsbeschäftigung von Florinda und Trevini. Ich wollte nie was mit Menschenhandel zu tun haben.«
    »Aber an Lampedusa hängen ein paar deiner Firmen und ihre Geschäftsführer. Sie werden –«
    » Meine Geschäftsführer, ganz richtig«, sagte sie kühl. »Das heißt, dass ich ihnen sage, wo es langgeht. Keiner von ihnen ist auf Lampedusa angewiesen, um all die Villen und Jachten und Schweizer Internate für ihre Kinder zu bezahlen. Und sie sindgewarnt worden, drei Stunden bevor Quattrinis Leute vor ihren Türen standen. Die meisten dürften jetzt schon in der Südsee Cocktails schlürfen.«
    Alessandro schüttelte langsam den Kopf. »So kannst du keinen Clan führen.«
    »Immerhin führe ich jetzt, statt nur dazusitzen und abzuwarten, was man mir zur Unterschrift vorlegt. Vielen wird das nicht gefallen. Aber das kannst ausgerechnet du mir wohl kaum zum Vorwurf machen.«
    »Ich will nur nicht, dass du so endest wie ich. Als capo eines Clans, de facto aber der Nächste auf der Todesliste deiner eigenen Verwandtschaft.«
    »Wir können uns nicht aussuchen, was wir sind – das hast du selbst mal gesagt.« Sie zwang sich zu einem Grinsen. »Und jetzt sei ein braver Patient, trink deinen Pfefferminztee, iss Zwieback und guck dir schlechte Gameshows im Fernsehen an.«
    »Du gehst schon?«
    »Ich muss noch was erledigen.«
    In seinen Augen sah sie tiefe Beunruhigung. »Tu das nicht, Rosa.«
    Sie trat zur Tür.
    Alessandros Oberkörper ruckte vor, aber mit seinen Verletzungen konnte er kaum das Bett verlassen, geschweige denn sie aufhalten. »Lass dich nicht auf einen Deal ein! Nicht mit ihm!«
    Erst wollte sie ihm keine Antwort geben, aber an der Tür drehte sie sich um. Kam zurück, küsste ihn

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