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Arkadien 02 - Arkadien brennt

Titel: Arkadien 02 - Arkadien brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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auszustellen.«
    »Jetzt schon.«
    »Die Tür hat ein Zahlenschloss.«
    Iole nickte und verzog die Mundwinkel zu einem stolzen Grinsen.
    Rosa sah sie zweifelnd an. »Du hast den Code geknackt?«
    »Schon möglich.«
    »Wie hast du das angestellt?«
    »Hab alle ausprobiert.«
    Der Code bestand aus vier oder fünf Ziffern. Zig Millionen Möglichkeiten. Rosa schüttelte fassungslos den Kopf. »Blödsinn«, sagte sie.
    »Ich hab Glück gehabt. Und immerhin fünf Tage Zeit … minus Signora Komm-sofort-zum-Unterricht.«
    »Hast du ihn aufgeschrieben?«
    »Hab ihn mir gemerkt.«
    Kopfschüttelnd nahm Rosa ihre Hand und sagte etwas, von dem sie annahm, dass sie es sagen sollte . »Ich will nicht, dass du allein hier unten im Keller rumläufst.«
    »Ist doch keiner da.«
    »Aber es ist … dunkel.« Gott, schlimmer als ihre Mutter.
    »Und?« Iole lachte. »Ich hab keine Angst im Dunkeln. Da, wo sie mich eingesperrt haben, war’s oft dunkel. In den Hütten, oben in den Bergen. In den leeren Bauernhöfen. Sogar in der Villa auf der Isola Luna.«
    Rosa fühlte sich überfordert mit ihrer Rolle der großen Schwester. Zoe war nicht gut darin gewesen, und sie selbst machte es kein bisschen besser. »Schon gut«, sagte sie resigniert. »Wahrscheinlich gibt es wirklich keinen vernünftigen Grund, warum du nicht in die Keller gehen solltest. Mach, was du willst, aber komm danach nicht an und … beschwer dich.« Oje.
    Iole sah sie triumphierend an. »Willst du’s nicht sehen?«
    »Was?«
    »Den Kühlkeller. Das, was hinter der Tür ist.«
    »Ist es wichtig?«
    »Na ja, wichtig …« Iole zuckte die Achseln.
    »Dann hat’s Zeit bis morgen, oder? Ich bin fix und fertig.«Sie warf noch einen Blick den düsteren Kellergang hinab. Staubschwaden wogten im gelblichen Tigerlicht. Sie unterdrückte ein Schaudern. »Außerdem hab ich Angst im Dunklen.« Sie sagte es mit einem Augenzwinkern, aber im Moment war es näher an der Wahrheit, als ihr lieb war.
    Iole pikte sie mit einem Finger in den Bauch. »Mädchen!«
    Rosa seufzte. »Heute schon.«

Wiedersehen
    S ie schlief wie eine Bewusstlose bis zum nächsten Vormittag. Aber schon beim Erwachen erinnerte sie sich panisch an ihre Verabredung mit Alessandro und erledigte Dusche und Frühstück in Rekordzeit.
    Der Helikopter wartete auf dem Landefeld neben dem Palazzo. In Jeans, schwarzem Pullover und Turnschuhen sprang sie hinein und schnallte sich an. Wie immer fluchte der Pilot beim Abheben über die Macken der alten Kiste, aber sie vertraute ihm, als er ihr mit Leidensmiene erklärte, dieses eine Mal würden sie wohl doch noch heil ankommen.
    Bald erhob sich vor ihnen der graue Vulkankegel des Ätna. Um den tückischen Aufwinden an seinen Hängen zu entgehen und nicht in den überwachten Luftraum von Catania zu geraten, lenkte der Pilot den Hubschrauber ein gutes Stück weiter südlich auf die offene See. In einigem Abstand folgten sie dem Verlauf der Küste nach Nordosten und rasten dann tief über dem Wasser hinaus auf die Straße von Messina, die Meerenge zwischen Sizilien und der Spitze des italienischen Stiefels.
    Das stahlblaue Mittelmeer rauschte unter ihnen hinweg. Der Schatten des Helikopters wurde von den Wellenkämmen wie ein Ölfleck auf und ab geworfen. Abgesehen von ein paar Segelbooten war die See wie leer gefegt.
    Erst nach einer Weile wurden am Horizont zwei Punkte sichtbar.
    »Das sind sie«, drang die Stimme des Piloten aus Rosas Kopfhörer. Sie saß neben ihm in der Glaskanzel, aber der Lärm des Hubschraubers war zu groß, als dass man auf Ohrschützer hätte verzichten können. Kurz darauf begann das Headset zuknistern. Sie kamen jetzt in das Gebiet, in dem Alessandros Leute den Funkverkehr störten.
    Die Gaia , die Vierzig-Meter-Jacht der Carnevares, schimmerte blendend weiß auf dem Wasser. Von oben sah Rosa, dass der Whirlpool auf dem Sonnendeck mit einer Plane abgedeckt war. Auch die luxuriösen Sitzgruppen waren verlassen.
    Das zweite Schiff, das unweit der Jacht auf den Wellen trieb, war auf den ersten Blick weniger eindrucksvoll, obgleich sein Wert dem der Gaia vermutlich kaum nachstand. Unter Deck beherbergte der unscheinbare Kahn kubikmeterweise Hightech. Rosa wusste, welche Unsummen der Einsatz der Colony Tag für Tag verschlang; ganz abgesehen von der unbemannten Tauchdrohne.
    Punktgenau senkte sich der Helikopter auf den Landeplatz auf der Gaia .
    Alessandro eilte ihr gebückt entgegen, als sie aus der Kanzel sprang. Er umarmte sie noch unterhalb des

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