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Arkadien 03 - Arkadien fällt

Arkadien 03 - Arkadien fällt

Titel: Arkadien 03 - Arkadien fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Türschlösser ein.
    Mit einem Krachen landete der Leopard vor ihr auf der Motorhaube. Von seinem Maul troff es dunkelrot und in seinen Augen stand Mordgier, als er durch die Windschutzscheibe zu Rosa ins Auto starrte. Sein Schädel befand sich keinen Meter vor ihrem Gesicht, aber noch schützte sie das Glas.
    Direkt neben ihr am Seitenfenster erschien der Löwe, stieß ein Brüllen aus und schlug seine Pranke gegen die Tür.
    Instinktiv wich sie vor ihm zurück, warf sich halb auf den Beifahrersitz. Sie ließ das Handschuhfach aufklappen, hoffte auf Pfefferspray oder einen Knüppel.
    Eine Signalpistole ragte klobig zwischen Schokoriegeln und zerknittertem Papier hervor. Rosa öffnete sie und fand eine Patrone im Lauf. Als sie die Waffe wieder zuschnappen ließ, schlug eine Kugel in die hintere Seitenscheibe des BMW. Sie war vorher schon durchlöchert gewesen, und dieser Treffer sprengte sie fast aus dem Rahmen.
    Rosa hätte auf einen der Panthera schießen und seinen Schädel in einen Feuerball verwandeln können, aber damit hätte sie all ihre Munition verbraucht. Während der Leopard mit den Pranken auf die Windschutzscheibe einhieb und der Löwe die Fahrertür bearbeitete – wo steckte eigentlich der Panther? –, warf sie sich erneut zur Beifahrerseite hinüber, öffnete die Tür einen Spaltbreit, zielte kurz und drückte ab.
    Die Leuchtkugel jagte flach über den Boden. Rosa zog die Tür wieder zu und sah durchs Fenster zu den Wagen der Carnevares vor dem Kirchentor hinüber. Die Männer dahinter hatten sich aufgerichtet, einer lachte höhnisch.
    Aber sie hatte auf keinen von ihnen gezielt. Ein paar Funken genügten, um das Gras unter den Fahrzeugen zu entzünden. Sie hatte vorhin die Benzinleitungen durchgebissen, seit Minuten ergoss sich der Inhalt der Tanks auf den Boden. Die Carnevares hätten den Treibstoff längst gerochen, wären sie nicht so berauscht gewesen vom Geruch des Blutes in der Luft.
    Im nächsten Moment stieg vor der Kirche eine Feuerwand in die Höhe. Eine Woge aus Flammen schoss heran.
    Drei Explosionen, fast gleichzeitig. Die Fahrzeuge wurden von den Detonationen zerrissen, die Einzelteile fortgeschleudert, während die Männer als Glutfackeln gegen die Kirche prallten. Einer blieb in ein paar Metern Höhe am Mauerwerk kleben und brannte dort wie ein Signalfeuer.
    Auch der Löwe stand nicht mehr an der Fahrertür. Der Leopard wurde von der Motorhaube des BMW geworfen, rappelte sich aber bereits wieder auf. Rosa drehte den Zündschlüssel und ließ den Motor aufheulen.
    Etwas krachte gegen die Beifahrertür. Stefania hämmerte mit der Faust dagegen, kaum zu erkennen unter einer Maske aus Blut und Schmutz.
    Rosa griff hinüber und öffnete. Die Polizistin glitt mit rasselndem Atem herein und zog die Tür zu. »Fahr los!«
    Der Löwe prallte erneut gegen Rosas Seitenfenster. Sie gab Gas. Vor der Motorhaube lag der Leopard auf der Seite. Sie rammte ihn und spürte, wie die Räder ihn überrollten.
    Der brennende Leichnam hing noch immer an der Fassade, als Rosa den Wagen vor dem Portal zum Stehen brachte. Die Torflügel waren nach innen gedrückt worden, Glutnester knisterten auf dem Holz.
    Sie stieß die Fahrertür auf und brüllte: »Iole? Wo steckt ihr? Kommt raus! Schnell!«
    Ein schwarzer Schemen schoss aus der Kirche ins Freie, sprang über sie hinweg und landete auf Stefanias Schoß. Die begann zu brüllen, glaubte sich von einer weiteren Bestie angegriffen, stieß Sarcasmo gegen das Armaturenbrett, erkannte dann aber ihren Irrtum. Der Hund zog sich vor ihr in den Fußraum zurück, eigentlich zu groß dafür, aber in der Enge schien er sich sicher zu fühlen.
    Cristina und Raffaela stürzten als Nächste aus der Kirche. Die Lehrerin riss die hintere Autotür auf und schlitterte auf dem glitschigen Leder ins Innere. Cristina blieb noch einen Moment stehen, rief nach Iole und zerrte sie mit sich, als sie endlich auftauchte. Fluchend bugsierte sie das Mädchen zwischen sich und Raffaela auf die Rückbank. Iole hatte Rosas zerknüllte Kleidung aufgelesen und mitgebracht.
    »Lorenzo?«, fragte Rosa.
    »Hat sich verbarrikadiert«, erwiderte Raffaela. »Allein in der Sakristei.«
    Iole schrie eine Warnung. Zwei Raubkatzen, Löwe und Panther, sprangen durch die Flammen auf den Wagen zu und warfen sich dagegen. Cristina zog die Tür zu.
    Rosa trat das Gaspedal durch. Der BMW schoss vorwärts.
    Die Panthera folgten ihnen ein gutes Stück die Dorfstraße hinab, ehe sie endlich aufgaben. Im

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